- Fabel vom klugen Wolf und den neun dummen Wölfen
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Die Fabel vom klugen Wolf und den neun dummen Wölfen ist ein mathematischer Lehrtext aus der Zeit Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr., den die Schüler einer Schule in Sumer, einem sogenannten Tafelhaus, abschreiben mussten. Er behandelt nicht nur „die Addition von 9 plus 1 ist 10 ist dasselbe wie 1 plus 9 gleich 10“, also das Kommutativgesetz der Addition, sondern ist eines der ersten Schriftzeugnisse für menschlichen Humor, aber auch menschliche Verschlagenheit.
Inhalt
In der Fabel brechen zehn Wölfe in einen Schafpferch ein und stehlen zehn Schafe. Der kluge Wolf schlägt vor zu teilen, und zwar gerecht. Die neun anderen Wölfe, vor Fressgier ganz dumm, fragen, was das bedeute. Der kluge Wolf schlägt vor, so zu teilen, dass immer zehn herauskommt. „Ihr neun Wölfe bekommt ein Schaf, dann seid ihr zusammen zehn. Ich und neun Schafe – macht ebenfalls zehn. Stimmt das etwa nicht?“ „Stimmt genau“, sagen die neun Wölfe und stürzen sich auf das Schaf, das ihnen der kluge Wolf hinschiebt. Sie fressen, während der schlaue Wolf die anderen neun Schafe wegschleppt.
Hintergrund
Es handelt sich um eine der ältesten Fabeln der gesamten Literatur. Die Fabel ist noch älter als die alte indische Fabelsammlung Pancatantra, die wiederum von den Arabern teilweise für die Fabeln in Tausendundeine Nacht übernommen wurden, aus denen wiederum teilweise Europäer abschrieben. Schüler mussten die Keilschrifttafeln zur Übung und Belehrung schreiben.
Die Übersetzung geschah nicht durch Hans Baumann[1], sondern durch die Ausgräber.
Einzelnachweise
- ↑ Hans Baumann: Im Lande Ur, S. 104
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