Fair Travel

Fair Travel
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Fair Travel ist eine 2005 ins Leben gerufene gemeinnützige Organisation, deren Ziel es ist, nachhaltigen Tourismus in Entwicklungsländern zu fördern. Mit Hilfe von Spenden nach der Faustformel "1 Euro pro Reisender und Reise" werden in Reiseländern (überwiegend Entwicklungsländern) Wiederaufforstungs-, Bildungs-, und Gesundheitsprojekte konzipiert und durchgeführt. Fair Travel orientiert sich dabei an den Vorgaben der Weltentwicklungsziele der Vereinten Nationen, den sog. „Millennium Development Goals“ zur globalen Bekämpfung der Armut. Als eine gemeinnützige Organisation, die soziale Entwicklungshilfe und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt, stimmt sich Fair Travel dabei stets mit Organisationen wie dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M. und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Diese Zusammenarbeit stellt sicher, dass Fair-Travel-Projekte sich auch im Rahmen des Aktionsprogramms 2015 der deutschen Bundesregierung bewegen.

Inhaltsverzeichnis

Philosophie

Von jeher pflegen Menschen die Tradition, dass man als Reisender oder Besucher ein kleines Geschenk für seine Gastgeber bei sich trägt. Diese kleinen Geschenke sind ein Zeichen der Anerkennung und der Dankbarkeit für die Gastfreundschaft und Zeit der Menschen, die man in Anspruch nimmt. Auch als Reisende & Urlauber sind wir nicht nur Gäste eines Landes. Wir sind auch Gäste bei den Menschen, die dort leben. Wir beanspruchen dabei die Natur, den Lebensraum und die Ressourcen unserer Gastgeber. Fair Travel belebt die Idee des Gastgeschenkes wieder und möchte Reisende und Reiseveranstalter gleichermaßen dazu ermuntern, den Menschen in hilfsbedürftigen Ländern eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Eine Form der Reziprozität, ein Austausch von Wissen und Geschenken, die in den Traditionen vieler Kulturen verwurzelt ist.

Konzept

Obwohl viele Länder anhand touristischer Erschließung einen gewissen Aufschwung erfahren konnten, sind immer noch schwerwiegende strukturelle und ökologische Probleme sichtbar. Dagegen geht das Konzept von Fair Travel an: Bereits mit einem kleinen Beitrag pro Reisendem kann Fair Travel in diesen Ländern dringend erforderliche Entwicklungshilfeprojekte durchführen und dauerhaft begleiten. Alle Maßnahmen unterstützen die Menschen in den Projektländern auf ihrem Weg zu mehr Eigenverantwortung und einer sozial und ökologisch gerechten Entwicklung.

Ziele

Eines der wichtigsten Ziele von Fair Travel ist es, die Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung zu verbessern und sie auf dem Weg zu mehr Eigenverantwortung zu begleiten. Gleichzeitig soll die Wiederherstellung des natürlichen Ökosystems die ehrgeizigen Ziele begleiten. Weitere Ziele sind die Schaffung ausgeglichener Verhältnisse, die den Menschen durch Hilfe zur Selbsthilfe auf Dauer eine Perspektive in ihrer Heimat bieten sollen und die es ihnen ermöglichen, die Kultur und die Natur ihres Lebensraumes mit all ihren Besonderheiten zu bewahren. Des Weiteren versucht Fair Travel Reisende für die Endlichkeit von Naturressourcen und die Notwendigkeit von nachhaltigem Tourismus zu sensibilisieren.

Nach der Definition des United Nations Development Program gibt es weltweit rund 160 Entwicklungsländer. In zehn Jahren soll in jedem dieser Länder zumindest ein Fair-Travel-Entwicklungsprojekt gestartet werden.

Unterstützende Kooperationspartner sind u.a. Studiosus Reisen, ZEIT-Reisen, Windrose, ADAC-Mitgliederreisen, Flugbörse, Reisebasar.de

Projekte

Michoacan/Mexico seit 2006

Ziel des Fair-Travel-Aufforstungsprojekts Michoacan ist ein Beitrag zum Erhalt und zur Rehabilitierung der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität sowie damit eine nachhaltige Einkommensstabilisierung der ländlichen Bevölkerung in diesem westlichen Bundesland Mexikos zu leisten.

Das Projektziel besteht in der Einführung einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft in ausgewählten lokalen Kommunen. Vornehmlich soll dabei den bäuerlichen Familien im Projektgebiet mit einer Betriebsfläche zwischen 1 und 20 ha geholfen werden. Das Vorhaben fördert forst- und landwirtschaftliche Maßnahmen, die zum einen die natürlichen Ressourcen sichern und zum anderen die Einkommen der Lokalbevölkerung erhöhen. Dazu erhalten die bäuerlichen Familienbetriebe wirtschaftliche Anreize in Form von Beihilfezahlungen und Sachgütern zur Aufforstung und Waldbewirtschaftung sowie zur Diversifizierung der Landwirtschaft.

Die notwendige technische Beratung wird von einheimischen gemeinnützigen Organisationen und Privatunternehmern erbracht, die bereits im Aufforstungssektor aktiv und erfahren sind und auch über geeignete Kontrollmechanismen für die kontinuierliche Beobachtung der Aufforstungsflächen verfügen.

Niassa-Reservat/Mozambique seit 2007

Das Niassa Reservat, eines der größten Waldökosysteme der Welt, ist durch Überbewirtschaftung natürlicher Ressourcen, destruktiver Subsistenzwirtschaft, unangepasster Landwirtschaft und unkontrollierter Besiedlung bedroht.

Ziel des Fair-Travel-Aufforstungsprojekts Niassa ist der Erhalt und die Wiederherstellung des Miombo-Waldes als Lebensgrundlage und sozialen Ort der Bevölkerung sowie Lebensraum für ein reiches und vielfältiges Wildleben.

Um durch nachhaltige Waldnutzung eine Lebensgrundlage für einen Großteil der Landbevölkerung gewährleisten zu können, wurden zunächst im Lichinga District Setzlinge auf einem 200 ha großen Stück der Ortsverwaltung gepflanzt. Ein Antrag auf weitere 100 ha in der Provinz Maputo wurde durch Fair Travel gestellt.

Eine weitere Maßnahme wird in Zukunft die Errichtung einer Grundschulen für die örtliche Gemeinschaft sein. Um eine ausreichende Wasserversorgung zu gewährleisten sollen außerdem Brunnenbohrungen vorgenommen werden.

Benares/Indien seit 2007

In der Region Benares gibt es eine überdurchschnittlich hohe Zahl Obdachloser, darunter eine auffallend große Zahl von Kindern.

Für den täglichen Lebensunterhalt müssen sie schon im Kindesalter hart arbeiten, betteln oder stehlen. Körperlicher Missbrauch und seelische Gewalt belasten diese Kinder zusätzlich. Ihre Chance, dem Teufelskreis der Armut zu entfliehen, ist verschwindend gering.

Ziel ist es, den Betroffenen den Weg zurück in die Gesellschaft und somit ein menschenwürdiges, selbstverantwortliches Leben zu ermöglichen. Durch das Engagement von Fair Travel und Stella Deetjen erhalten die Kinder kostenlosen Zugang zur Schule, zur Berufsausbildung und eine regelmäßige psychologische Betreuung.

Ab April 2007 wird ein geeignetes Grundstück für den Bau eines Kinderheimes erworben, welches im Herbst 2007 bezugsfertig sein soll. Für die Unterbringung der Angestellten ist der Bau von weiteren Appartements (ca. 3-4 Stück) geplant.

Ein weiteres Projekt betreibt die Organisation in der peruanischen Stadt Cuzco.

Weblinks

http://www.fair-travel.net/


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