Fanmeile Berlin

Fanmeile Berlin
die Berliner Fanmeile in ihrer ursprünglichen Form von der Siegessäule aus gesehen

Die Fanmeile Berlin, offiziell FIFA Fan Fest Berlin, war die mit Abstand größte Fanmeile während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.

Sie befand sich in Berlin-Tiergarten auf der Straße des 17. Juni zwischen Großem Stern und Brandenburger Tor, die dazu sechs Wochen für Autofahrer gesperrt war. Sie war 1,8 Kilometer lang und 40 Meter breit, hatte also eine Fläche von 72.000 Quadratmetern. Dies entspricht der Größe von vierzehn Fußballfeldern. Auf ihr gab es neun Großbildleinwände mit insgesamt 234 Quadratmetern Bildfläche. Die größte Leinwand stand mit etwa 60 Quadratmetern direkt vor dem Brandenburger Tor.

Ursprünglich war von der Berliner Senatsverwaltung der Spreebogenpark gegenüber dem Berliner Hauptbahnhof mit einer Kapazität von etwa 25.000 Personen vorgesehen.[1] Aufgrund von Sicherheitsbedenken und Kritiken der FIFA und einzelner Sponsoren rückte der Senat allerdings von diesem Vorhaben ab und wählte die Straße des 17. Juni als Schauplatz des Fanfestes, für das sie bis zu 100.000 Besucher erwartete.[2]

Geschätzte 300.000 Menschen verfolgten dann dort das Eröffnungsspiel der Fußball-WM zwischen der DFB-Elf und Costa Rica live vor Ort. Die Begeisterung war teilweise so groß und der Ansturm so gewaltig, dass die Fanmeile temporär für weitere Besucher gesperrt werden musste. Beim ersten Achtelfinalspiel Deutschland gegen Schweden musste die Fanmeile auf der Straße des 17. Juni schon eine Stunde vor Spielbeginn geschlossen werden, weil sie mit 750.000 Besuchern voll gefüllt war.[3] Als Reaktion darauf wurde die Berliner Fanmeile zum Halbfinale und zum Finale erweitert, so dass zusätzlich 150.000 Menschen Platz fanden. Der Große Stern, der bis dahin von Sperrungen verschont blieb, wurde in das Areal einbezogen. Zum Ende der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 am 9. Juli zeigte die deutsche Nationalmannschaft auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor Präsenz vor ihren Fans, um sich bei ihren Anhängern für die Unterstützung zu bedanken. Die Veranstaltung der Fanmeile verursachte insgesamt Schäden an Sträuchern, Wegen und Bäumen des Tiergartens von insgesamt etwa 300.000 Euro.[4]

Am 2. Juli 2006 kam es auf der Fanmeile Berlin zu einem Zwischenfall: Ein Autofahrer fuhr zur Mittagszeit bei wenig Publikumsbetrieb durch die Polizeiabsperrungen in die Menschen, wobei 25 Personen verletzt wurden. Der Fahrer wurde als geistig gestört beschrieben.[5]

Inhaltsverzeichnis

EM Fanmeile Berlin 2008

Nach Erfolg des Konzeptes bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde auch für die Fußball-Europameisterschaft 2008 wieder eine Fanmeile eingerichtet.[6] Diesmal wurden aber lediglich die beiden Halbfinale und das Endspiel am Brandenburger Tor gezeigt.[7]

Fanmeile Berlin 2010

Die Berliner Fanmeile 2010 auf der Straße des 17. Juni. Blick vom Presseturm.

Auch zur WM 2010 wurde wieder eine Fanmeile auf der Straße des 17. Juni in Berlin eingerichtet. Diesmal wurde die Hauptbühne an der Siegessäule aufgebaut. An sieben Monitoren können bis zu 350.000 Fans alle Spiele verfolgen. [8]

Einzelnachweise

  1. Uwe Aulich: Spreebogen - Fans hinter Zäunen, Berliner Zeitung, 11. November 2005
  2. Tobias Müller: Fußball gucken mitten auf der Straße, Berliner Zeitung, 6. Dezember 2005
  3. Tobias Miller, Anne Vorbringer, Ulrich Paul und Eva Dorothee Schmid: Explosionen der Freude, Berliner Zeitung, 1. Juli 2006
  4. Uwe Aulich und Karin Schmidl: Neue Sträucher und neuer Rasen nötig, Berliner Zeitung, 15. Juli 2007
  5. Stefan Strauß, Andreas Kopietz und Iris Brennberger: Auto rast in Fanmeile - 21 Verletzte, Berliner Zeitung, 3. Juli 2006
  6. Peter Neumann und Thomas Rogalla:Für immer Fanmeile - zum Feiern und Flanieren?, Berliner Zeitung, 7. Juli 2006
  7. Fanmeile in Berlin zur EM 2008
  8. Beschreibung der Fanmeile auf bz-berlin.de

Weblinks


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