- Fansynchronisation
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Unter Fandubs (engl. für „Fansynchronisation“) versteht man Film- oder TV-Produktionen, die von Fans in Eigenarbeit mit einer neuen Tonspur versehen werden.
Es werden grundsätzlich zwei Arten von Fandubs unterschieden: Zum einen originalgetreue Neusynchronisationen fremdsprachiger Produktionen, zum anderen Parodien der Originale, die komplett neue Dialoge enthalten (auch als Fundub bezeichnet).
Da inzwischen nahezu jeder handelsübliche PC die nötige Ausstattung mitbringt, sind gerade im Bereich der Fundubs viele qualitativ sehr unterschiedliche Projekte entstanden. Gute Dubs mit ausgereifter Tontechnik und talentierten Laiensprechern sind allerdings selten.
Als „Urvater“ der Fandub-Szene wird oft das Projekt Sinnlos im Weltraum bezeichnet, das auf der US-amerikanischen Fernsehserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert basiert. Populär wurden auch Lord of the Weed, ein Fandub der Realverfilmung von Der Herr der Ringe, sowie die Harry-Potter-Synchronisationen Harry Potter und ein Stein, Harry Potter und der geheime Pornokeller und Harry Potter und der Plastikpokal. Auch Fandubs von japanischen Animes kommen immer wieder vor, die gelegentlich auch von den Lizenzfirmen unterstützt und als Bonus in Form einer zusätzlichen Tonspur in einer Veröffentlichung etwa auf DVD hinzugefügt werden. Beispiele hierfür sind die deutschsprachigen Veröffentlichungen der Serie DNA² und Dragonball Z - Der legendäre Super-Saiyajin.
Rechtliche Situation
Ein Fandub zu erstellen gilt als Bearbeitung des Originalwerkes und darf als solche zwar erstellt, jedoch ohne Einwilligung des Rechteinhabers nicht veröffentlicht werden (§ 23). Eine Veröffentlichung verstößt in jedem Fall gegen das Urheberrecht, auch dann, wenn die betroffene Produktion im entsprechenden Sprachraum nicht lizenziert ist. Nicht zuletzt deshalb geschieht die Fandub-Verbreitung zumeist illegal über das Internet.
Siehe auch
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