- Faradsch Fauda
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Faradsch Fauda, arabisch فرج فوده, DMG Faraǧ Fauda, Aussprache in umgangssprachlichem Ägyptisch Farag Fauda, (* 1946 nahe Damietta im Nildelta; † 8. Juni 1992 in Kairo, ermordet) war ein ägyptischer Agrarwissenschaftler, Publizist, Intellektueller und politischer Aktivist.
Leben und Werk
Er profilierte sich vor allem durch seine kritischen Artikel, unter anderem in der Wochenzeitschrift „Oktober“, und seine scharfen Satiren über den islamischen Fundamentalismus in Ägypten. Er beschäftigte sich in vielen Zeitungsartikeln kritisch mit der islamistischen Ideologie. Er argumentierte vor allem, dass die Scharia noch nie ein gerechtes Staatswesen geschaffen habe und bei der Lösung heutiger Probleme in keiner Weise weiterhelfe.
Er wurde am 8. Juni 1992 in seinem Büro von Angehörigen der Gruppe al-Dschamaʿa al-islamiyya erschossen. Vor seinem Tode wurde Farag Fauda von hohen Geistlichen der Al-Azhar-Universität als Apostat (Murtadd) und Feind des Islam bezeichnet. Der bedeutende Azhar-Gelehrte Mohammad Al-Ghazali sagte als Zeuge vor Gericht: „Derjenige, der öffentlich gegen die Durchsetzung der Scharia Gottes spricht, ist ein Ungläubiger, ein Apostat. Es ist eine Pflicht, ihn zu töten.“ „Den Täter darf man nicht bestrafen.“
Einer der Mörder, ʿAbd asch-Schafi Ahmad Ramaḍan, wurde am 30. Dezember 1993 zum Tode verurteilt und am 26. Februar 1994 hingerichtet. Der andere war bereits vor der Gerichtsverhandlung im Zusammenhang mit einem weiteren Mordversuch exekutiert worden.
Werke
- Al-haqiqa al-gha'iba. Kairo 1987.
- Die vergessenen Tatsachen. In: Islam, Demokratie, Moderne. H.C. Beck, München 1998, ISBN 3-406-43349-9.
Weblinks
- amnesty international: EGYPT Human rights abuses by armed groups vom 1. September 1998 (enthält Informationen zur Ermordung Faudas und zur Bestrafung der Täter)
- Ana Belén Soage, "An Egyptian Dissident's Fate: Faraj Fawda and the Cost of Free Speech" - Middle East Review of International Affairs 11(2) (Juni 2007)
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