- Aktivist der sozialistischen Arbeit
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Aktivist der sozialistischen Arbeit war eine staatliche Auszeichnung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), die in Form eines Ordens verliehen wurde. Gestiftet wurde sie am 28. Juli 1969 und ersetzte die bis dahin verliehene Auszeichnung Aktivist des Siebenjahrplans und der Medaille für ausgezeichnete Leistungen. Es gab auch Ehrentitel für Jungaktivisten sowie Hervorragende Jungaktivisten, welche von der FDJ und dem FDGB an Jugendliche in Schule oder Ausbildung für über das geforderte Maß von Engagement und Leistungen verliehen worden sind.
Inhaltsverzeichnis
Begriffsabgrenzung
Der Begriff des Aktivisten wurde dabei für die herrschende Gesellschaftsordnung definiert als Werktätiger, der über die Normen und Vorgaben hinausgehende oder anderweitig Beispiel gebende Leistungen erbringt
- bei der Übererfüllung des Volkswirtschaftsplans;
- im sozialistischen Wettbewerb;
- in Wissenschaft und Technik;
- bei der Verbesserung der Arbeitsorganisation und
- bei der Durchsetzung neuer Arbeitsmethoden.[1]
Die Aktivistenbewegung war aus der Stachanow-Bewegung in der Sowjetunion übernommen worden. Sie war Ausdruck eines neuen Bewusstseins der Werktätigen im Sozialismus, die nicht nur für Lohn abschufteten, sondern bewusst die sozialistische Wirtschaft stärken wollten. In der DDR wurde der Bergarbeiter Adolf Hennecke als erster Aktivist offiziell gefeiert. Hervorgehoben wurde dabei seine Initiative zu möglicher Mehrleistung, obwohl die Norm dies gar nicht verlangte.
Verleihungsvoraussetzung
Der Ehrentitel konnte allen Werktätigen in allen Bereichen des betrieblichen wie gesellschaftlichen Lebens auch wiederholt verliehen werden. Einzige Voraussetzung war, dass der Beliehene hervorragende Leistungen beim Aufbau des Sozialismus und bei der Festigung und Stärkung der DDR vollbracht hatte. Das betraf einfachste Dinge bis hin zur Anwendung neuer Arbeitsmethoden oder Überplanerfüllung bei der Produktion. Die Auszeichnung als Aktivist der sozialistischen Arbeit wurde dabei durchaus unterschiedlich bewertet und wahrgenommen. Einerseits wurde sie relativ breit gestreut, um die breite Zustimmung der Werktätigen mit dem System nachzuweisen. Im Jahr 1988 wurden von 8.979.700 Werktätigen (S. 111)[2] 4441 als Verdiente Aktivisten und 284.166 als Aktivisten ausgezeichnet (S. 133)[2]. Andererseits standen dahinter oft wirklich überdurchschnittliche Leistungen der mit der Ehrung bedachten Menschen, die einem Beobachter unabhängig von der politischen Wertung Hochachtung abringen konnten.
Aussehen
Die bronzefarbene, in der Form eines auf dem Kopf gestellten Quadrats mit abgerundeten Ecken, besaß eine Kantenlänge von 25 mm und zeigte auf ihrem Avers ein rot emailliertes bzw. lackiertes Rotes gekörntes Mittelfeld mit aufgesetztem Hammer und Zirkel . Links und rechts davon je eine Ähre. Das Revers zeigt dagegen die Inschrift: AUF / SOZIALISTISCHE / ART ZU LEBEN, / ERFORDERT AUF / SOZIALISTISCHE / ART / ZU ARBEITEN. 1969 wurde die Medaille mit einer bronzenen Spange verliehen, die ebenfalls rot und gekörnt emailliert war. Ab 1970 dann mit aufgesetztem Staatswappen der DDR. Für mehrmalige Verleihungen wurden dann eine zweifache Miniaturspange verliehen. Sie zeigten dabei die die bronzene Spange mit dem aufgesetzten Staatswappen.
Einzelnachweise
- ↑ Meyers Universallexikon in vier Bänden. Band I, S. 56, VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1978, 1. Auflage, Best.-Nr. 576 626 1
- ↑ a b Statistisches Jahrbuch der DDR 1989, Staatsverlag der DDR, Berlin Juni 1989, 1. Auflage, ISBN 3-329-00457-6
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