- Akzidenzdruck
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Der Akzidenzdruck bezeichnet die Druckarbeit eines Satzes von in der Regel geringem Umfang.
Akzidenzen (Plural: Akzidenzen, von lat. accidentia, das Zufällige, das Veränderliche, das Hinzukommende) sind Gelegenheitsdrucksachen wie beispielsweise Prospekte, Broschüren, Flugblätter, Visitenkarten, Speisekarten, Trauer- und Familiendrucksachen, Eintrittskarten, Fahrpläne, Briefe, Einladungen sowie amtliche und nichtamtliche Formulare. Ein weiteres Merkmal ist das Erscheinen außerhalb eines Verlags. Die im Umgangsdeutsch „Werbebeilagen“ genannten, häufig in Zeitschriften und Zeitungen zu findenden Drucksachen nennt man in der Fachsprache auch „Akzidenzbeilagen“.
Akzidenzdrucksachen waren zunächst neben periodisch wiederkehrenden Aufträgen eine zusätzliche Erwerbsquelle für Verlags- und Zeitungsdruckereien. Mit dem wachsenden Volumen an Geschäftsdrucksachen, der technischen Entwicklung und Spezialisierung trennte sich der Akzidenzdruck vom klassischen Kerngeschäft des Buchdrucks. Akzidenzen wurden zur Zeit des Bleisatzes hauptsächlich von Akzidenzschriftsetzern mit Akzidenzschriften und nicht mit den üblichen Brotschriften gestaltet. Die Gestaltung wurde oft dem Schriftsetzer überlassen; das Erlernen der Gestaltung gehörte zu dessen Ausbildung und war auch Bestandteil der Gesellenprüfung.
Heute werden Akzidenzen überwiegend im Offsetdruck produziert. Die Gestaltung und Herstellung der Druckvorlagen übernehmen Grafikdesigner, Werbeagenturen und Mediengestalter.
Literatur
- Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010520-X
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