- Felsgrottenmadonna
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Die Felsgrottenmadonna ist eines der Hauptgemälde von Leonardo da Vinci. Es zeigt die Jungfrau Maria mit dem Christuskind, dem Johannisknaben und einem Engel in einer Felsgrotte, gemalt mit Öl auf Holz. Von dem Gemälde gibt es zwei Fassungen. Die erste entstand um 1483–1486 (Maße: 199 × 122 cm), die zweite um 1493–1495 (Maße: 180 × 120 cm).
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Geschichte
Die Bilder sind Auftragswerke für ein Altarbild der „Bruderschaft der Unbefleckten Empfängnis“ für die Mailänder Franziskanerkirche San Francesco Grande. Der Auftrag für ein dreiflügeliges Altarbild mit einer Mariendarstellung ging zu gleichen Teilen an Leonardo und die Gebrüder Ambrogio und Evangelista de Predis, die alle am Hofe Ludovico Sforza in Mailand künstlerisch tätig waren.
Felsgrottenmadonna, 1. Version
Leonardo malte drei Jahre (1483–1486) an dem Bild und stellte die Personen, für die damalige Zeit völlig ungewöhnlich, im Vordergrund einer dunklen Felsengrotte dar. Die Gebrüder de Predi malten zwei musizierende Engel für die jeweiligen Seitenflügel. Der gesamte Altarretabel befindet sich heute im Louvre in Paris.
Der naturverbundene Leonardo, der fast alle seine Porträts mit Landschaften kombinierte, spielt in diesem Bild eindrücklich mit Licht- und Schatten-Effekten. Einer eher unheimlichen, kalten und dunklen Grotte setzt er die helle Lieblichkeit der Mariengruppe entgegen. Die sehr mädchenhaft wirkende Maria ist der Mittelpunkt des Bildes. Ihr Blick senkt sich auf den betenden Johannisknaben herab, den sie mit der rechten Hand umfasst, während sie die linke Hand schützend über den Jesusknaben hält, der von einem Engel gestützt wird. Alle Figuren haben durch Gesten oder Blicke Kontakt zueinander, aber teils auch mit dem Betrachter, der somit in die anmutige Szene eingeschlossen wird.
Die Auftraggeber hatten offensichtlich die ungewöhnliche Kombination von Jesusknaben und Johannisknaben gewollt, denn als Franziskaner verehrten sie in besonderer Weise (neben Franziskus und Christus) auch Johannes den Täufer. Das Gemälde wurde allerdings nie übergeben, da die Knaben und Maria ohne Gold und Heiligenscheine gezeigt werden, was nicht dem Katholischen Dogma entsprach. Offensichtlich gab es auch Streitigkeiten bezüglich der Bezahlung, jedenfalls gelangte das Bild in der ersten Fassung über Ludovicio Sforza an den französischen Hof und ist heute im Louvre ausgestellt.
Felsgrottenmadonna, 2. Version
Die zweite, leicht modifizierte Fassung – von der Bruderschaft akzeptiert – wurde zwischen 1493 und 1508 gemalt, von Leonardo begonnen und fortgeführt von seinem Schüler Ambrogio de Predis. Insgesamt ist das Bild heller gehalten, zudem gibt es nun Heiligenscheine und einen Johannisstab. Das Bild befindet sich heute in der National Gallery (London).
Weblinks
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† verschollen | (1) Andrea del Verrocchio und Leonardo da Vinci | (2) Zuschreibung umstritten
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