- Fenkingau
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Der Venkigau (auch Fenkiongau oder Fenkingau) umfasste einen stammesmäßig geschlossenen keltisch/germanischen Siedlungsraum, der hauptsächlich östlich der Ems und südöstlich der heutigen Stadt Lingen lag. Dieser hatte eine eigene Gerichtsbarkeit, das Gogericht, das sich in Friduren (heute Freren) befand.
Herkunft des Namens
Der Begriff Venkigau (oder Fenkingau) setzt sich aus dem Bestimmungswort: kelt. Fenkin (dtsch. kleine Hirse) oder möglicherweise auch Vehn, Fehne (dtsch. Moor, Torf) und dem Grundwort: Gouwe, Gouwi, Gau (dtsch. Landschaft) zusammen.
Umfang des Venkigaus
Der Venkigau erstreckte sich hauptsächlich östlich der Ems, im Süden von Listrup über das heilige Meer bis Recke. Im Norden grenzte Venki an den Gau Agradin und den Hasegau, im Westen, auf der westlichen Seite der Ems, befand sich der Gau Bursibant, im Osten der Varngau. Die Ausdehnung des Venkigaus war im wesentlichen durch die umgebenen Sumpfflächen beschränkt. In den Heberegistern der Abtei Werden, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen, werden die zum Venkigau gehörenden Ortschaften erwähnt:
- 835 Messingen
- 836 Thuine
- 890 Ahlde, Beesten, Feilbexten, Gersten, Heitel, Hestrup, Hummeldorf, Hüvede, Langen, Listrup, Plantlünne, Schapen, Spelle, Varenrode
- 891 Freren, Lengerich
- 1000 Baccum, Bramsche, Estringen, Hange, Münnigbüren, Settlage, Sudderwehe, Suttrup, Wilsten
- 1150 Mundersum, Polle, Sommeringen,
- 1188 Barel, Espel
975 Lingen, 1000 Bramhar, 1150 Altenlingen gehörten auch zum Venkigau. Ob auch eine Tributpflicht nach Werden oder Corvey bestand, ist derzeit nicht ganz geklärt.
Literatur
- Hermann Abels - Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929
- Lehrerverein der Diözese Osnabrück - Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück Heft I, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1905
- Werner Kaemling - Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
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