- Lingen (Ems)
-
Wappen Deutschlandkarte 52.523067.32327924Koordinaten: 52° 31′ N, 7° 19′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Emsland Höhe: 24 m ü. NN Fläche: 176,13 km² Einwohner: 51.177 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 291 Einwohner je km² Postleitzahlen: 49808 (westlich von Bahnlinie und Umgehungsstr.),
49809 (zwischen beiden),
49811 (südlich und östlich der Umgehungsstr.)Vorwahlen: 0591 (Zentrum),
05906 (Bramsche/Lünne),
05907 (Biene),
05963 (Clusorth-Bramhar)Kfz-Kennzeichen: EL Gemeindeschlüssel: 03 4 54 032 LOCODE: DE LIG NUTS: DE949 Stadtgliederung: 12 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Elisabethstraße 14–16
49808 Lingen (Ems)Webpräsenz: Oberbürgermeister: Dieter Krone (parteilos) Lage der Stadt Lingen (Ems) im Landkreis Emsland Lingen (Ems) ist eine Große selbständige Stadt im Landkreis Emsland und im Westen von Niedersachsen gelegen. Die an der Ems und grenznah zu den Niederlanden gelegene Stadt hat rund 51.000 Einwohner[2] und ist damit die mit Abstand größte Stadt des Landkreises.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Lingen liegt im südlichen Teil des sich hauptsächlich in Nord-Süd-Richtung ausdehnenden Emslands. Ost-südöstlich von Lingen, das überwiegend am östlichen Ufer der Ems liegt, befindet sich die Lingener Höhe.
Klima
Das Klima in Lingen ist mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 9,3 °C und einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 789 mm typisch für die gemäßigte, maritime Klimazone in Norddeutschland. [3]
Nachbargemeinden
Lingen grenzt im Norden an Geeste und Bawinkel, im Osten an Langen, Thuine und Messingen, im Süden an Lünne und Emsbüren sowie im Westen an Wietmarschen.
Stadtgliederung
Die Stadt Lingen (Ems) setzt sich aus der historischen Kernstadt, bestehend aus der Altstadt und den Stadtteilen Reuschberge, Stroot, Damaschke, Heukamps-Tannen und Telgenkamp, sowie 10 Stadtteilen zusammen, die die Kernstadt umschließen und früher selbständige Landgemeinden waren. In den 1970er Jahren wurde das Gebiet der Kernstadt durch Zusammenschlüsse und Eingemeindungen im Rahmen der Gemeindereform vergrößert. Schon 1970 schlossen sich die Gemeinden Darme, Laxten und Brockhausen freiwillig Lingen an. 1974 wuchs die Stadt um die Gebiete der bisherigen Gemeinden Bramsche-Wesel, Estringen, Hüvede-Sommeringen, Mundersum, Baccum, Ramsel, Münnigbüren, Holthausen-Biene, Brögbern, Clusorth-Bramhar, Altenlingen und Schepsdorf. 1978 wurden kleinere Gebiete der Gemeinde Wietmarschen an Lingen übertragen, nämlich Wachendorf, Rheitlage und Herzford.
- Altenlingen
- Baccum
- Biene
- Bramsche
- Brockhausen
- Brögbern
- Clusorth-Bramhar
- Darme
- Estringen
- Holthausen
- Hüvede-Sommeringen
- Laxten
- Mundersum
- Münnigbüren
- Ramsel
- Schepsdorf
- Wachendorf
Geschichte
Laut dem römischen Historiker Tacitus siedelte der germanische Stamm der Ampsivarier (germanisch „Ems-Männer“) im südlichen Emsland an der Ems. Der ursprüngliche Siedlungsschwerpunkt im Raum Lingen lag nördlichen von Lingen, in Altenlingen. Was Altenlingen interessant machte, war seine Lage im überörtlichen Verkehrsnetz. Von Jütland herkommend überquerte hier die Flämische Straße die Ems. Sie traf dabei auf die Friesische Straße, die dem Fluss folgend Westfalen mit der Nordseeküste verband. Entlang der Ems erstreckte sich westlich von Lingen bis Ostfriesland das Bourtanger Moor.[4] Im Heberegister der Abtei Werden wird Lingen als Linga erstmals 975 als zum Venkigau gehöriger Ort erwähnt. Kaiser Otto II. übertrug Bischof Rudolf von Osnabrück Güter in Linga als Lehen. Später wird der Ort auch Lyongo und Linge genannt.
Nach Hermann Abels ist damit wahrscheinlich Altenlingen gemeint. Das angehängte n ist die Pluralendung für die Ansiedlung von mehreren Wohnstätten. 1227 besaß Lingen bereits einen stadtähnlichen Charakter; die Bischöfe von Osnabrück und Münster vereinbarten, nach einer erfolgreichen Eroberung Lingens die dortigen Einkünfte aus Zoll, Münze und Gericht unter sich aufzuteilen. Das Lingener Marktrecht von 1314 war Vorbild für den neu eingerichteten Markt in Friesoythe. Des Weiteren erfolgte zur Sicherung der bischöflichen Besitzungen die Errichtung der Burg Thor Slips bei Hanekenfähr an der Ems. 1372 wurden die Kivelinge, eine Bürgerwehr aus Jünglingen, gegründet. Sie verteidigten die Stadt und retteten Frauen, Kinder und ihre älteren Mitbürger. 1394 entstand der älteste Beleg für das Lingener Stadtwappen mit den drei Türmen.
Tecklenburger Herrschaft[5]
Graf Nikolaus II. von Tecklenburg bestätigte 1401 das um die Mitte des 14. Jahrhunderts verliehene und 1366 erstmals erwähnte Lingener Stadtrecht. 1493[6] kam es zur Teilung der Grafschaft Tecklenburg; die Grafschaft Lingen entstand. Graf Nikolaus IV. sorgte dafür, dass Lingen zu einer Festung ausgebaut wurde. Um einen starken Verbündeten zu gewinnen, brachte er 1526 die einstmals unabhängige Grafschaft in das Herzogtum Geldern ein und ließ es sich gleichzeitig von Herzog Karl von Egmond als Lehen zurückübertragen. Er residierte bis 1541 auf der Lingener Burg. 1541 erbte Konrad von Tecklenburg-Schwerin die Grafschaft Lingen. Er führte mit der Kirchenordnung von 1543 die Reformation ein.[7]
Habsburger Lehnsschaft[8]
Nach der Niederlage des Schmalkaldischer Bundes musste Konrad von Tecklenburg-Schwerin im Jahr 1548 die Grafschaft Lingen abtreten. Durch den Verlust seiner Regentschaft wurde Lingen wieder katholisch.[9] Lehnsherr der Grafschaft wurde am 29. Juni 1548[10] Graf Maximilian von Egmond,[11] der noch im selben Jahr verstarb. Erbin der Grafschaft war seine Tochter Anna von Egmond, die Prinz Wilhelm I. von Oranien-Nassau heiratete. Kaiser Karl V. stimmte dieser Heirat unter der Bedingung zu, dass die Grafschaft an ihn veräußert wird. Am 7. Mai 1550 wurde Karls Schwester, Maria von Ungarn, Statthalterin der Niederlande, das Lehen übertragen.[12] Während Ihrer Lehnschaft wurde 1554 in Lingen eine Poststation eingerichtet. Des Weiteren wurde 1555 das seit alters her geltende Recht zusammengefasst und als Lingen'sches Landrecht in Kraft gesetzt.[13] Hiernach trat der Sohn von Karl V., Philipp II., König von Spanien und den Niederlanden, seine Lehnschaft in Lingen an.[14] Lingen gehörte, zur Sicherung des Landfriedens sowie zur Vereinheitlichung des Münzwesens, zum Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis. Am 7. August 1561 wurde die Grafschaft Lingen durch die päpstliche Bulla limitum vom Bistum Osnabrück gelöst und dem neu gegründeten Bistum Deventer zugeteilt.[15]
Achtzigjähriger Krieg[16]
Während des Achtzigjähriger Krieges, beim Feldzuges von 1597, eroberte Prinz Moritz von Oranien Lingen für die Utrechter Union, so dass Lingen calvinistisch wurde. Am 19. August 1605 wurde die Festung Lingen vom spanischen Feldherrn Ambrosio Spinola zurückerobert und rekatholisiert. Lingen war während der spanischen Regentschaft eine bedeutsame Festungsstadt an der Ems. Die Garnison in Lingen besaß eine Truppenstärke von 2000 Soldaten. Lingen hatte auf Grund seiner Lage an der Flämischen Straße von Zwolle nach Hamburg sowie der Friesischen Straße von Münster nach Emden hohe militärische Bedeutung im Achtzigjährigen Krieg. In dieser Zeit bestand nur die Möglichkeit in die Provinz Groningen über die Dieler Schanze vorzurücken, die aber sehr stark befestigt war. Aus diesem Grund rückte die Garnison aus Lingen am 11. Februar 1624 über die gefroren Morflächen in Hesepe und Haren unter dem Kommando Lucas Kairos gegen Ter Apel in der Provinz Groningen vor. Nach heftigen Kämpfen wurden die Spanier bis nach Groß Fullen bei Meppen zurückgedrängt. Im Gegenzug belagerte im Frühjahr 1629 Graf von Styrum für Prinz Friedrich Heinrich von Oranien die Festung Lingen über einige Tage. Durch den Verlust der Festungen Oldenzaal und Wesel zogen sich 1630 die Spanier aus Lingen sowie aus allen deutschen Stellungen nördlich des Rheins endgültig zurück.[17] Nach den Abzug der Spanier kam es zu einer Stationierung von Truppen der katholischen Liga in der Festung Lingen. 1632, im Rahmen des Abzuges der kaiserlichen Tuppen, wurde die Festung Lingen geschleift. Als die Schleifung fast vollendet war, nahm am 5. Januar 1633 Friedrich Heinrich von Oranien die Stadt und die Grafschaft in seinen Besitz.[18]
Oranische Herrschaft[19]
Lingen ging erneut Anfang 1633 in den Besitz der Oranie´er über. Lingen wurde wieder calvinistisch. Im Jahre 1646 errichtete der Landrichter der Grafschaft Lingen und Vater von Eberhard von Danckelman, Sylvester Danckelmann für sich ein herrschaftliches Wohnhaus am Burgtor - das "Palais Danckelmann" Dankelnann - und verlegte die richterlichen Geschäfte in dieses Haus. In Lingen wurde die letzte Pfarrei mit dem Erlass vom 15. Juli 1648 reformiert, so dass die Katholiken keine Kirche mehr in Lingen besaßen.[20] Der Fürstbischof von Münster, Christoph Bernhard von Galen, hatte in Verbindung mit dem Kurfürsten von Köln und dem König von König Ludwig XIV. von Frankreich den Vereinigten Niederlanden im Jananur 1672 den Krieg erklärt. Im Laufe des Holländischen Krieges konnte im Juni 1672 der Fürstbischof von Münster Lingen erobern, worauf Lingen erneut katholisch wurde. Durch den Friedensschluss des Fürstbischofs mit den Vereinigten Niederlanden vom 4. Mai 1674 übernahm erneut das Haus Oranie´er die Herrschaft über Lingen.[21] 1697 kam es zur Gründung der Universität (Gymnasium academicum) in Lingen durch Wilhelm III. von Oranien. Das Haupthaus der Universität, das Professorenhaus, war bereits im Jahre 1684/1685 errichtet worden. Wilhelm III. von Oranien, der auch zugleich in Personalunion König von England, Schottland und Irland war, verstarb im Jahre 1702 kinderlos.
Preußische Herrschaft
Hieraufhin erob der König von Preußen, Friedrich I., Anspruch auf den Titel als naher Verwandter der Oranie´er. Denn sowohl Friedrichs Mutter Luise Henriette von Oranien als auch Friedrichs Großmutter väterlicherseits Elisabeth Charlotte waren Enkelinnen von Wilhelms I.. Unverzüglich sicherte sich darauf Preußen am 25. März 1702 durch einen unblutigen Handstreich die Herrschaft über Lingen durch Thomas Ernst Danckelman.[22] Thomas Ernst Damkelmann ließ in Absprache mit König Friederich I. königlich-preußische Embleme anbringen und die Beamten auf das neue Herrscherhaus vereidigen. 1713 wurde Lingen und die Grafschaft Lingen, als Folge des Spanischen Erbfolgekrieges und des Friedens von Utrecht, offizieller Teil Preußens. Somit endete auch, durch die preußische Machtübernahme, die Zeit des Calvinismus in Lingen. Die preußische Regierung gestattete den Lingener Katholiken eine Behelfskirche einzurichten. Ein umgebauter Stall, dem auf Anordnung der Obrigkeit weder Glocken noch ein Turm hinzugefügt werden durften, diente ab 1717 als Gotteshaus. 1733 wurde mit dem Bau der Kreuzkirche in unmittelbarer Nähe der Universität (Gymnasium academicum) begonnen. Der Bau konnte 1737 vollendet werden. Zudem erfolgte auf preußischen bestreben hin, 1788 die Loslösung Lingens von der Römisch-katholische Kirche in den Niederlanden.[23] Im Rahmen der Preußische Agrarverfassung von 1799 bis 1807 wurde die Leibeigenschaft der Bauern in Lingen und der Grafschaft per Dekret, der Preußischen Reformen, aufgehoben. Einen entscheidenden Schub für dieses Dekret gab es 1807. Dieses Dekret, die Stein- und Hardenbergschen Reformen, war eine unmittelbare Folge der Napoleonischen Kriege und der militärischen Niederlage Preußens gegen die französische "Revolutionsarmee".
Das 19. Jahrhundert
Durch die Annexion nordwestdeutscher Gebiete ab 1. Januar 1811 durch das napoleonische Kaiserreich wurde Lingen Teil Frankreichs. Es gehörte zum Département de l’Ems-Supérieur (Departemenent Ober-Ems). Im November 1813 endete mit den Befreiungskriegen die französische Herrschaft über Lingen. Durch den Verzicht Preußens auf die Grafschaft Lingen wurde 1814 Lingen Teil des auf den Wiener Kongress neugegründeten Königreiches Hannovers. Am 25. Juni 1822 erfolgte durch die Kulturverordnung sowie des Nachtrages von 12. März 1824 die rechtliche Weisung zur Simualtionsnutzung von den protestantischen Kirchen sowie der protestantischen Schulen in Lingen sowie in der Grafschaft.[24] Diese Verordnung wurde aber schon 1827/1830, aufgrund des nicht endenden Streites um die Kirchennutzung, wieder aufgehoben.[25]
Ab 1824 erfolgte der Bau des Hanekenkanal/Ems-Hase-Kanal von Lingen bis zur Hase bei Meppen, im Jahre 1833 wurde mit dem Bau der Bonifatiuskirche begonnen und 1838 eine Sparkasse in Lingen gegründet.[26] Zunächst, bis 1837, war der König von Hannover gleichzeitig der König Englands. 1837, beim Amtsantritt Ernst August I., schaffte dieser das liberale Staatsgrundgesetz ab, Hannover wurde wieder nach der alten Verfassung von 1819 absolutistisch regiert. Die Revolution von 1848/1849 führte vorübergehend zu einer Liberalisierung des Königreiches Hannovers. Als Abgeordneter für die Frankfurter Nationalversammlung des Wahlkreises Lingen wurde Johannes zum Sande gewählt. Er war Mitglied der Fraktion Pariser Hof. 1855 gründete Dechant Johann Bernhard Diepenbrock das St.-Bonifatius-Hospital.[27] 1856 erhielt Lingen durch die Eröffnung der Bahnstrecke Emden–Rheine einen Anschluss an das Schienennetz und das Eisenbahnausbesserungswerks, das zum größten Arbeitgeber der Stadt wurde. Nach dem verlorenen Österreichisch-Preußischen Krieg von 1866 annektierte Preußen das Königreich Hannover, das zur preußischen Provinz Hannover wurde. Somit würde Lingen durch die Anektion des Königreiches Hannovers Teil des deutschen Zollvereins. Im Jahre 1869 wurde die Synagogengemeinde Lingen gegründet; bis dahin hatten die Lingener Juden den Gottesdienst in Freren besucht. 1878 baute die Gemeinde am Gertrudenweg eine Synagoge und ein Schulhaus. Dort wurde allerdings zumeist nur Religionsunterricht erteilt. Während des Kultukampfes versuchte der preußische Staat bis 1878, eine Trennung von Kirche und Staat zu erreichen. Dies rief auch in Lingen den Widerstand von Lingener hervor, die überwiegend der katholischen Kirche angehörten. Einer ihrer Vertreter im Reichstag war Ludwig Windthorst. Durch die Eröffnung des Ems-Vechte-Kanal im Juli 1879, der es erlaubte, Waren von Nordhorn über Lingen nach Emden zu transportieren, blühte der Handel in Lingen auf. Sowie auch durch den Ausbau des Hanekenkanal/Ems-Hase-Kanal zum Dortmund-Ems-Kanal, der am 11. August 1899 eröffnet wurde. Durch den Bau der Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück und deren Eröffnung am 31. Mai 1904 konnte des Weiteren der landliche Raum westlich von Lingen für den Fernhandel erschlossen werden. Durch zunehmenden Wohlstand hörte die Hollandgängerei auf.
Das 20. Jahrhundert
1927 wurde Lingen von einem schweren Wirbelsturm heimgesucht, viele Häuser der historischen Innenstadt wurden schwer beschädigt. 1934 entstanden im Lingener Stadtteil Reuschberge ausgedehnte Kasernenanlagen, die 1935 bezogen wurden und bis Ende 2007 von der Bundeswehr genutzt wurden.
Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 setzten Nationalsozialisten die Lingener Synagoge in Brand. 1944 zerstörten zwei Luftangriffe der Alliierten das Eisenbahnausbesserungswerk und Teile Lingens. Lingen war Standort eines bedeutenden Reservelazaretts der Wehrmacht, zu dem auch Lazarette für die Kriegsgefangenen in den Kriegsgefangenen-Lagern im Emsland mit den vielen zugehörigen Arbeitskommandos gehörten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Lingen zur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP). Die meisten von ihnen stammten aus Polen und waren befreite Zwangsarbeiter aus den Emslandlagern. Im Februar 1946 überschwemmte ein Hochwasser der Ems das Stadtzentrum und richtete große Zerstörungen an.[28] Mit Mitteln des Marshallplanes begann 1950 der Bau der Erdölraffinerie Emsland zur Verarbeitung 550.000 t/a deutschen Rohöls aus den Erdölfeldern des Emslandes und angrenzender Gebiete; die Inbetriebnahme folgte 1953. 1956 wurde Lingen Bundeswehr-Garnisonsstadt.
1975 begann die Umgestaltung der Innenstadt: Heute umfasst ein Fußgängerbereich die hist. Looken-, Marien-, Burg-, und Große Straße, den Marktplatz, den Universitätsplatz und die angrenzenden Innenstadtstraßen. 1977 verlor Lingen im Zuge der niedersächsischen Kreisreform, durch die der Landkreis Lingen seine Eigenständigkeit verlor, den Kreissitz, wurde aber große selbständige Stadt; seither gehört Lingen zum Landkreis Emsland, dessen Hauptstadt 1977 seiner zentralen Lage wegen Meppen wurde. Mit Gründung der Institute für Management und Technik, Kommunikations-Management sowie Theaterpädagogik der FH Osnabrück wird Lingen im Jahr 2000 wieder Hochschulstandort. In den Jahren 2006 und 2007 wurde das ehemalige Postgelände zwischen Looken- und Poststraße zu einem innerstädtischen Einkaufszentrum („Lookentor-Passage“) umgebaut. Am 31. Dezember 2007 wurde der Bundeswehrstandort in Lingen geschlossen.
Einwohnerentwicklung der Stadt Lingen seit 1960
1960 1977 1980 1990 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2009 2010 2011 aktuelle Einwohnerzahl 24.700 43.671 44.000 48.700 51.684 51.362 51.423 51.358 51.318 51.317 51.417 52.353 52.292 51.243 51.528 (jeweils zum 31. Dezember, 2009=1. März, 2010=1. Januar; 2011=1. Oktober; nur Erstwohnsitz)
Entwicklung einzelner Ortsteile
Einwohnerzahl 1880 1900 1925 1933 1939 1950 2008 2010 Altenlingen 236 255 315 299 283 420 2.873 2.922 Baccum 308 335 385 390 387 567 1.763 1.731 Biene 357 389 437 555 607 952 2.375 2.329 Bramsche 227 288 320 372 395 693 2.243 2.204 Brockhausen 117 132 k.A. 169 150 186 176 170 Brögbern 350 412 506 537 536 772 3.043 3.040 Clusorth-Bramhar 383 449 520 475 505 659 898 889 Darme 255 300 609 714 824 1.290 4.190 4.111 Estringen-Polle 224 273 k.A. 233 254 378 250 248 Holthausen 234 226 308 324 342 476 1.035 1.001 Hüvede-Sommeringen k.A. k.A. 256 313 315 407 263 271 Laxten 501 680 1.203 1.217 1.377 1.515 7.061 7.256 Lingen 5.825 7.048 10.914 11.591 12.854 20.164 26.758 26.882 Mundersum 277 308 137 139 137 213 86 83 Münnigbüren 171 220 243 238 241 262 209 195 Ramsel 224 262 296 292 289 381 712 702 Schepsdorf 1.069 1.246 1.730 2.022 2.131 2.820 1.974 1.950 Wachendorf 87 k.A. 115 140 121 159 115 117 Politik
Oberbürgermeister
Bei der Stichwahl am 26. September 2010 setzte sich der von SPD und Grünen unterstützte parteilose Oberstudienrat Dieter Krone mit 56,6 % der Stimmen gegen den CDU-Kandidaten, den Geester Bürgermeister Hans-Josef Leinweber, durch, der 43,4 % der Stimmen erreichte.[29] Krone ist als Oberbürgermeister Nachfolger von Heiner Pott (CDU), der im April 2010 zum Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration berufen worden war.
Bis 1977 gab es in Lingen neben dem Bürgermeister einen Stadtdirektor, bis 1996 neben dem Oberbürgermeister einen Oberstadtdirektor. Diese Zweigleisigkeit wurde im Jahr 1996 in Niedersachsen abgeschafft. Der amtierende Oberstadtdirektor Karl-Heinz Vehring blieb bis in das Jahr 2000 im Amt.
Liste der Oberbürgermeister
- seit 4. Oktober 2011 Dieter Krone
- 1. Mai 2000 bis 28. April 2010 Heiner Pott
- 7. Juni 1995 bis 30. April 2000 Ursula Ramelow
- Oktober 1988 bis 6. Juni 1995 Bernhard Neuhaus
- 1. August 1977 bis 27. Oktober 1988 Hans Klukkert
Liste der Bürgermeister
- 25. Oktober 1968 bis 31. Juli 1977 Hans Klukkert
- 15. November 1951 bis 25. Oktober 1968 Robert Koop
- 15. September 1946 bis 25. Oktober 1951 Julius Landzettel
Stadtrat
Stadtratswahl in Lingen 2006%70605040302010064,62%24,20%5,47%5,41%0,29%keineGewinne und VerlusteDem Stadtrat gehören vier Parteien an, wobei die CDU die absolute Mehrheit der Sitze hält. Zuletzt wurden die 42 Ratsherren und -frauen am 10. September 2006 gewählt. Hinzu kommt der direkt gewählte Oberbürgermeister.
Amtliches Endergebnis der Stadtratswahl 2006:[30]
- 64,62 % CDU
- 24,20 % SPD
- 5,47 % FDP
- 5,41 % Grüne
- 0,29 % Die Linke
- Wahlberechtigte: 42244
- Wähler: 21603
- Wahlbeteiligung: 51,14 %
- Gültige Stimmzettel: 21260
- Ungültige Stimmzettel: 343
Daraus ergibt sich für die 43 Sitze folgende Sitzverteilung:
- CDU: 27 Sitze
- SPD: 9 Sitze
- FDP: 3 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 2 Sitze
- fraktionslos: 1 Sitz (kurz nach der Stadtratswahl aus der SPD-Fraktion ausgetreten)
- Oberbürgermeister: 1 Sitz
Die letzten Kommunalwahlen fanden am 11. September 2011 statt.
Ortsräte
In den Stadtteilen Altenlingen, Baccum, Bramsche, Brögbern, Clusorth-Bramhar, Darme, Holthausen-Biene, Laxten und Schepsdorf bestehen jeweils Ortsräte, die über die Entwicklung ihrer Ortschaften mitentscheiden können. Bei der Kommunalwahl am 10. September 2006 hat die CDU in allen Ortsräten die Mehrheit der Mandate errungen.[31]
Kinder- und Jugendparlament
In Lingen gibt es ein Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa), dessen Mitglieder jeweils für zwei Jahre gewählt werden. Mitmachen können alle Lingener Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren. Das KiJuPa besteht derzeit aus 57 Mitgliedern und 14 Beratern. An der letzten Wahl im Herbst 2010 nahmen 61 % der wahlberechtigten Kinder und Jugendlichen teil; die nächste Wahl findet im Herbst 2012 statt. Das KiJuPa hat einen eigenen jährlichen Etat, der im Jahre 2011 im Zuge von Einsparmaßnahmen der Stadt Lingen (Ems) von 9 300 auf 8 500 € aus eigenem Bestreben gesenkt wurde und für die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt Lingen (Ems) zweckgebunden ist.
Städtepartnerschaften
Lingen (Ems) hat fünf Partnerstädte:
- Burton-upon-Trent (East Staffordshire, England), seit 1981
- Langenbielau (Niederschlesien, Polen), seit 1993
- Marienberg (Sachsen), seit 1996
- Salt (Katalonien, Spanien), seit 1998
- Elbeuf (Haute-Normandie, Frankreich), seit 2004
Bildung
Lingen verfügt über zahlreiche allgemeinbildende Schulen, u. a. zwei Gymnasien: das traditionsreiche Gymnasium Georgianum, in das 2009 das Gymnasium Johanneum eingegliedert wurde, und das Franziskusgymnasium im Stadtteil Laxten, eine katholische Schule in Trägerschaft des Ordens der Thuiner Franziskanerinnen.
In der beruflichen Bildung sind neben den staatlichen Berufsschulen (Fachrichtungen: gewerblich-technisch, land- und hauswirtschaftlich und kaufmännisch), viele private Bildungsträger engagiert. In den staatlichen Berufsschulen werden unter anderem Berufsfach- und Fachoberschulen in Vollzeitformen, Berufsvorbereitungsjahre, Berufsgrundbildungsjahre, Berufsaufbauschulen und Berufsschule im Dualen System (Teilzeit) angeboten.
Seit 1988 existiert die Berufsakademie Emsland, welche die Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik, Engineering technischer Systeme und Wirtschaftsingenieurwesen anbietet.
Im Jahr 1995 wurde der Standort Lingen der Hochschule Osnabrück gegründet, der die Fakultät Gesellschaft und Technik mit den Instituten Management und Technik, Kommunikationsmanagement sowie Theaterpädagogik umfasst. 2006 wurde die Fakultät Gesellschaft und Technik aufgelöst. Stattdessen sind die Studiengänge nun den Departments Kommunikation und Gesellschaft sowie Management und Technik zugeordnet. Ab 2012 wird die Hochschule in die sich im Umbau befindenden ehemaligen Eisenbahnausbesserungshallen I und II umziehen.
Im Bereich des nicht formalen Lernens, gibt es diverse Anbieter. Die Volkshochschule, das Ludwig-Windthorst-Haus oder die Katholische Erwachsenenbildung sind Beispiele für Einrichtungen die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Stadt Lingen anbieten.
Tourismus
Im Jahr 2010 wurden in Lingen (Ems) 225.299 Übernachtungen registriert. Das touristische Haupteinzugsgebiet ergibt sich aus einem Umkreis von 200 km. Seit der Fertigstellung der Emslandautobahn A 31 besuchen verstärkt Gäste aus dem Ruhrgebiet die Region.
Die Lingener Touristinformation verzeichnete 2010 etwa 20.000 Kundenkontakte. Sie hat sich als Anlaufpunkt in touristischen Belangen, aber auch als Vorverkaufsstelle für Veranstaltungen bei Gästen und Einheimischen etabliert.
Der Radtourismus ist einer der stärksten Touristenmagneten. In den letzten Jahren wurde das Radwege-System stetig erweitert. Mittlerweile umfasst es über 220 Kilometer auf regionalen und überregionalen Routen. Stark nachgefragt sind Routen entlang der naturbelassenen Ems.
Naturbelassene Teile der Ems bei Lingen werden häufig von Kanuten für Ausflüge auf dem Wasser genutzt.
Auf der Kreuzung der Wasserstraßen Ems – Dortmund-Ems-Kanal – Ems-Vechte-Kanal liegt das Naherholungsgebiet Hanekenfähr. Hier sind u.a. fünfzehn Gastliegeplätze für Motorboote vorhanden. Ausflugsboote und Linienschiffe stehen für Touren auf dem Wasser zur Verfügung.
Die Stadt Lingen (Ems) bietet über den Verein Lingen Wirtschaft + Tourismus e.V. (LWT) Rundgänge durch die Stadt an, u.a. mit „Bürgerin Brigitte“, den Kivelingen oder eine Führung auf Plattdeutsch. In 2010 wurden ca. 250 Stadt- bzw. Kivelingsführungen in Lingen durchgeführt.
Zu den regelmäßig stattfindenden verkaufsoffenen Sonntagen besuchen Gäste aus der näheren Umgebung, meist aus einem Umkreis von 20 bis 30 km, die Stadt. Das Einkaufszentrum Lookentor und die Altstadt mit ihren kleineren Geschäften sind dabei stark frequentiert. Die Besucher stammen überwiegend aus dem Landkreis Emsland, der Grafschaft Bentheim und den benachbarten Niederlanden.
Sehenswürdigkeiten
Innenstadt
Der Lingener Marktplatz gilt als beste Stube der Stadt. Hier steht u.a. das historische Rathaus von 1555, das mit seinem Treppengiebel von 1663 als das Wahrzeichen der Stadt anzusehen ist; es dient heute repräsentativen Zwecken und steht für standesamtliche Trauungen zur Verfügung. Täglich um 12 Uhr, 15 Uhr und 18 Uhr erscheint und erklingt aus dem Giebel des Rathauses ein Figuren- und Glockenspiel.
Auf dem Marktplatz und in der angrenzenden Altstadt finden sich zahlreiche Giebelhäuser. Die ältesten wurden nach dem großen Lingener Stadtbrand im Jahr 1548 neu errichtet. Zu ihnen zählt die Alte Posthalterei, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Walmdach, das von 1653 bis 1851 Lingens Poststelle war und heute eine Gaststätte beherbergt. Das älteste, aus 1653 stammende, Bürgerhaus der Stadt (Am Markt 8) befindet sich heute im Besitz der Kivelinge. Am Marktplatz liegt ferner das Haus der Familie Schmitz. Die Eltern des bekannten Schauspielers Theo Lingen bewohnten das Haus (Am Markt 20). Heute wird hier ein Café betrieben.
Die humoristische Figurengruppe des Marktbrunnens, der in unmittelbarer Nähe des historischen Rathauses liegt, stammt von Hanns Joachim Klug.
Östlich des Marktplatzes und mit ihm durch die schmale Clubstraße verbunden, liegt der Universitätsplatz mit dem 1678 bis 1680 gebauten Seminargebäude (heute Kunstschule des Kunstvereins Lingen), dem Professorenhaus von 1684/85 (heute Theaterpädagogisches Zentrum, TPZ Lingen) und der barocken evangelisch-lutherischen Kreuzkirche, die 1733 bis 1737 errichtet und 1888 im neuromanischen Stil erweitert wurde.
Die schönste Straße Lingens dürfte die Burgstraße sein. Vom Marktplatz aus findet man zunächst das Hellmannsche Haus von 1641 mit seinem reich ornamentierten Fachwerkgiebel und die ab 1832 errichtete katholische Bonifatiuskirche. Etwas weiter findet man das Palais Danckelmann von 1646, das seit Jahrhunderten das Amtsgericht beherbergt; im zugehörigen Kutscherhaus (Gesindehaus) aus dem frühen 18. Jahrhundert befindet sich ein Teil des Heimatmuseums. Seit einigen Jahren sind auch hier standesamtliche Trauungen möglich.
Sehenswert sind auch die evangelisch-reformierte Kirche an der Kirchstraße und der 1961 durch die Kivelinge wieder neu aufgebaute Pulverturm (Straße Am Pulverturm). Er ist der letzte Zeuge der im 17. Jahrhundert abgetragenen Festung Lingens. Der ursprüngliche Pulverturm stammt noch aus dem späten Mittelalter. Die barocke Toranlage auf dem Gelände des Pulverturms, stammt vom früheren Haus des oranischen Drosten Rutger von Haersolte an der Lookenstraße.
Außenbezirke und Umland
Außerhalb des Stadtzentrums sind das im Süden gelegene Schloss Herzford und das im Norden der Stadt gelegene, 180 Hektar große Geester Speicherbecken zu erwähnen, das in den 80er-Jahren als Kühlwasserreservoir für das Kernkraftwerk Emsland gebaut wurde und ein beliebtes Naherholungsgebiet ist.
Im Nordosten der Stadt betreibt der NDR eine Sendeanlage für UKW, TV und MW. Als Antennenträger wird ein 227 Meter hoher, geerdeter Stahlrohrmast mit einer Reusenantenne für Mittelwelle verwendet.
Außerdem existiert noch ein 158 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG im Stadtteil Schepsdorf.
Bahnhof
Im Februar 2006 begann ein Umbau des Lingener Bahnhofs. Zunächst wurde eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer zwischen der Bernd-Rosemeyer-Straße (zur Stadtmitte) und der Kaiserstraße (zum Strootgebiet) auf der Ostseite des Bahnhofs gebaut, die 2007 eröffnet wurde. Neben der vereinfachten Querung der Gleisanlagen verbessert diese Unterführung auch die Anbindung der Fachchhochschule sowie des IT-Zentrums an die Innenstadt. Zwischen dem Bahnhof und der Unterführung wurde eine Fahrradstation neu errichtet. An der Stelle des früheren Gleises 3 wurde im Jahr 2009 ein neuer Seitenbahnsteig an Gleis 2 errichtet, der durch die Unterführung barrierefrei zugänglich ist. Ferner wurde der bisherige Bahnsteig an Gleis 1 erhöht und modernisiert. Direkt neben dem Bahnhof befindet sich der, seit Herbst 2010 fertig umgebaute, ZOB.
Gesundheitswesen
St. Bonifatius-Hospital
Für etwa 40 Mio. EUR wird momentan das St. Bonifatius-Hospital im Stadtzentrum vollkommen umstrukturiert. Neben Sanierungsmaßnahmen sind mehrere Neubauten geplant. Unter anderem werden eine neue Eingangshalle, ein neuer Bettentrakt und eine neue Tiefgarage mit 200 Einstellplätzen gebaut. Nach Abschluss der Arbeiten im Jahr 2010 wird das aus dem 19. Jahrhundert stammende Krankenhausgebäude an der Gymnasialstraße nicht mehr für den Krankenhausbetrieb benötigt.
Hedon-Klinik
Rehabilitationsklinik für Neurologie und Orthopädie mit knapp 300 Betten. Gelegen im Stadtteil Laxten. Träger ist die Mediclin AG
Kultur und Sport
Kulturelle Einrichtungen
- Kinder- Jugend- und Kulturzentrum Alter Schlachthof,
- Emslandhallen als Messe- und Veranstaltungszentrum,
- Theater an der Wilhelmshöhe,
- Theaterpädagogisches Zentrum der Emsländischen Landschaft e. V. (TPZ Lingen),
- Emslandmuseum,
- Lern- und Gedenkort Jüdische Schule,
- Kulturforum Sankt Michael,
- Kunsthalle Lingen in der Halle IV des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerkes,
- Kunstschule
- Musikschule des Emslandes.
Veranstaltungen
Folgende wiederkehrenden kulturellen Veranstaltungen finden in Lingen statt:
- Alle drei Jahre zu Pfingsten, zuletzt 2011, veranstalten die Kivelinge das Kivelingsfest und verwandeln die Innenstadt in einen mittelalterlichen Markt.
- Jährlich wird am dritten Wochenende im September das Altstadtfest in der Innenstadt gefeiert. Zahlreiche Vereine, Verbände und Organisationen bieten dabei von freitags bis sonntags ein attraktives Programm auf mehreren Bühnen und sorgen für das leibliche Wohl von bis zu 80.000 Besuchern.
- Seit 1981 veranstalten die Abiturienten der Lingener Gymnasien jedes Jahr kurz vor den niedersächsischen Schulferien das Umsonst-und-draußen-Festival Abifestival. Veranstalter ist seit 2005 der als gemeinnützig anerkannte Abifestival seit 1981 e. V. Veranstaltungsort ist seit dem Anfang der neunziger Jahre eine Wiese an der Schüttorfer Straße, im Schatten des alten Kernkraftwerkes.
- Seit 1990 findet alle vier Jahre das Kindertheater-Festival Welt-Kindertheater-Fest statt. Es gilt weltweit als erstes internationales Festival für Kinder von Kindern.
- An den ersten Wochenenden im Mai und im Oktober findet die Frühjahrs- bzw. Herbst-Kirmes auf dem Festgelände an den Emslandhallen statt.
- Seit 1999 kommt jährlich die Weltelite der Dressurreiter zum Internationalen Dressurfestival nach Lingen.
- Eine schon feste Einrichtung ist auch das jährlich im August stattfindende Musikfest der Wirte in der Altstadt.
- Hafenfest am alten Hafen
- Alle zwei Jahre im Mai (zuletzt 2008) Internationale Rassehundeausstellung CACIB (FCI) in den Emslandhallen
Religion
Rund 60 % der Einwohner Lingens gehören der römisch-katholischen Konfession an.
Sport
Ca. 22.500 der Lingener Einwohner sind in mehr als 80 Sportvereinen organisiert. Mit 18 Sporthallen, 4 Gymnastikhallen und einer Tanzhalle deckt die Stadt Lingen (Ems) die Anforderungen für den Hallensport, insbesondere für den Schulsport, den Vereinssport, aber auch für den nicht organisierten Sport ab.
Ferner gibt es in Lingen 12 Sportzentren mit 40 Rasenspielfeldern und einem Tennenplatz (Fußball). Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das Emslandstadion, das über normgerechte leichtathletische Anlagen, insbesondere eine 400-m-Kunststofflaufbahn, verfügt.
Auszug aus dem weiteren Sportangebot:
- 18-Loch Golfplatz in Regie des „Golfclub Emstal e. V.“
- Tennisanlagen mit insgesamt 60 Spielfeldern; 4 Tennishallen (12 Spielfelder)
- Reitzentrum mit 1 Reithalle und Reiterstadion sowie einem Islandpferde-Reiterstadion, das internationalen Anforderungen genügt
- Freizeit-, Sport- und Erlebnisbad LINUS mit Sauna und Freibadbereich
- 3 Rudervereine mit Bootshaus, unmittelbar am Dortmund-Ems-Kanal im Innenstadtbereich gelegen
- Segel- und Surfanlage auf dem Speichersee Geeste im Norden Lingens
- 5 Skaterbahnen sowie ausgewiesene Straßenstrecken
- 4 Schießsportanlagen, unter anderem die zentrale Schießsportanlage an der Wilhelmshöhe mit 30 Luftgewehrbahnen sowie 9 Schießbahnen im KK-Bereich
- Bowling-Center
- 1 Kanuverleih und Kletterpark beim Kanu-Klettercamp
Wirtschaft und Infrastruktur
Medien
- Tageszeitung
Werktags erscheint die Lingener Tagespost, die zum Verlag der Neue Osnabrücker Zeitung gehört.
- Rundfunk
In Lingen befinden sich Regionalstudios des NDR und Hitradio Antenne. Zudem beheimatet Lingen eines der Studios des Bürgerradios Ems-Vechte-Welle.
- Fernsehen
Aus Lingen sendet ev1.tv als erster regionaler TV-Sender für das Emsland und die Graftschaft Bentheim. Die Verbreitung erfolgt neben dem Internet im analogen sowie digitalen Kabelnetz der Region.
Verkehr
Schienenverkehr
- Hauptartikel: Bahnhof Lingen (Ems)
Lingen liegt an der 1855 eröffneten Hannoverschen Westbahn. Der emsländische Abschnitt dieser Strecke wird heute als Emslandstrecke bezeichnet. Am Bahnhof Lingen (Ems) halten die zweistündlich verkehrenden Intercitys der IC-Linie 35 Norddeich–Luxemburg sowie stündlich der „Emsland-Express“ Münster–Emden. Im Güterverkehr spielen vor allem die Güterbahnhöfe Holthausen (Erdölraffinerie) und Hanekenfähr (Industriegebiet Lingen-Süd) eine größere Rolle, außerdem gibt es mehrere Güterverkehrsgleise und eine Verladerampe am Bahnhof Lingen(Ems).
Von 1904 bis 1952 fuhr außerdem von Lingen aus im Personen- und Güterverkehr die schmalspurige Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück, deren Bahnhof sich jedoch an anderer Stelle befand als derjenige der Staatsbahn.
- Hauptartikel: Ausbesserungswerk Lingen
Beim Bau der Hannoverschen Westbahn Löhne – Emden wurden in Lingen die zentralen Werkstätten angelegt und 1856 in Betrieb genommen. Sie ernährten zeitweise ein Drittel der Lingener Haushalte und waren lange Zeit der einzige größere Industriebetrieb Lingens. Nach langem Schrumpfen wurde das Bundesbahn-Ausbesserungswerk Lingen 1985 geschlossen.
Das Wagenwerk wurde abgerissen; an seiner Stelle stehen heute die Emslandhallen, in denen Märkte und Veranstaltungen stattfinden. Nach jahrelangem Leerstand und Verfall des direkt am Bahnhof gelegenen Lokwerks wurde zunächst die Halle IV saniert. Seit 1997 ist dort ein Zentrum für Wirtschaft, Medien und Kunst angesiedelt. Die restlichen Hallen werden seit 2003 zu einem IT-Zentrum ausgebaut, in das auch neue Institute der Fachhochschule Osnabrück einziehen sollen.
Straßenverkehr
Lingen liegt in der Nähe der Emslandautobahn (A 31) und im Schnittpunkt der Bundesstraßen 70, 213 und 214, die seit Ende der 1970er Jahre als Umgehungsstraßen um die Stadt herum führen.
Durch Lingen führt die deutsch-niederländische Ferienstraße Oranier-Route (B 213).
Nordumgehung: Eine mögliche Verbindung von Holthausen/Biene in die Innenstadt führt durch die Erdöl-Raffinerie Emsland und ist vor Baubeginn vertraglich festgehalten. Auf Wunsch der Erdöl-Raffinerie Emsland wird nun eine Südumgehung der Raffinerie angestrebt. Diese Raffinerie-Südumgehung wird als gleichzeitige Nordumgehung Lingen geplant. Als Streckenverlauf ist eine Abzweigung der Bundesstraße 213 vor Lingen-Damaschke gedacht (um den Durchgangsverkehr aus Damaschke zu bekommen), die über die derzeitige Abfahrt Altenlingen der B70, südlich der Raffinerie bzw. nördlich Stadtteil Altenlingen, eine neue Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal zum Anschluss an die Meppener Straße. Eine weiterführung zur A31 Anschlussstelle Wietmarschen, erstmal parallel zur jetzten L48 (Dalumer Straße) bis kurz vor der Emsbrücke, von dort weiter auf den jetzigen Verlauf der K321 (Mühlengraben).
Busverkehr
In und um Lingen verkehren Stadt- und Regionalbusse der Verkehrsgemeinschaft Emsland-Süd, die die einzelnen Ortsteile und die umliegenden Städte mit Lingen verbinden. Der Busverkehr ist großteils auf den Schülerverkehr abgestimmt; Taktverkehre gibt es nicht. An den Abenden, am Samstagnachmittag und am Sonntag ruht der Busverkehr; einzige Ausnahme sind die als „Nachteule“ bezeichneten Diskobusse in der Nacht von Samstag auf Sonntag.
Flugverkehr
Die Stadt Lingen ist Anteilseigner des Verkehrslandeplatzes Nordhorn-Lingen (Flugplatz Klausheide), etwa 14 Kilometer entfernt; der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Münster/Osnabrück in etwa 78 Kilometer Entfernung.
Schiffsverkehr
Die Ems bei Lingen ist auf einer kurzen Strecke schiffbar, wird heute jedoch nur noch im Freizeitverkehr befahren. Bereits seit 1829 umfährt der Güterverkehr die zahlreichen Schleifen der Ems zwischen Lingen und Meppen auf einem Kanal, der zunächst Ems-Hase-Kanal hieß und seit über hundert Jahren Teil des Dortmund-Ems-Kanals ist.
Lingen verfügt über sieben Häfen für die Binnenschifffahrt. Die Erdölraffinerie in Holthausen sowie das Benteler-Stahlwerk in Hanekenfähr haben eigene Häfen; Massengüter werden im Darmer Hafen entladen. Hingegen haben der Alte Hafen und der Neue Hafen, nahe dem Stadtzentrum gelegen, an Bedeutung für die Wirtschaft verloren, gewinnen aber zunehmend Stellenwert für den Freizeitverkehr.
siehe auch: Verkehr im Landkreis Emsland
Erdölindustrie
Die Stadt Lingen gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als Zentrum der deutschen Erdölindustrie. Von Lingen wurden die Erdölvorkommen im Emsland, die die größten in Deutschland sind, sowie die Erdgasvorkommen in der norddeutschen Tiefebene erschlossen. Ende der vierziger Jahre hat sich in Lingen die Deutsche Schachtbau- und Tiefbohrgesellschaft mbH angesiedelt, die in den siebziger und achtziger Jahren einer der bedeutendsten Arbeitgeber der Stadt war. Nach zahlreichen Übernahmen firmiert die Gesellschaft seit November 2008 unter dem Namen GDF Suez E&P Deutschland GmbH. Die Produktion betrug im Jahr 2008 1,696 Milliarden m³ Erdgas sowie 456.000 t Erdöl.
Die seit 1953 bestehende Erdöl-Raffinerie Emsland (BP Lingen) im Stadtteil Holthausen stellt mit etwa 600 Mitarbeitern bei einer Kapazität von etwa 4,1 Mio. t jährlich unter anderem Kraftstoffe, leichtes Heizöl und Flüssiggas aus deutschem und ausländischem Rohöl her.
Mit der ROSEN Technology and Research Center GmbH hat zudem ein bedeutender Dienstleister für die Pipeline-Industrie große Teile der Fertigung und Forschung in Lingen. Das Kerngeschäft der Firma, mit rund 1700 Mitarbeiten weltweit und etwa 700 Mitarbeitern am Standort Lingen ist die Pipeline-Inspektion. Seit Mitte 2009 ist die Firma RoPlast (ein weiteres Unternehmen in Rosen-Gruppe) zum Teil in Lingen-Süd angesiedelt. Diese Firma vertreibt die Reinigungs-Molche der Rosen-Gruppe. Im Sommer 2010 begann die Rosen-Gruppen den Standort Lingen zu erweitern. Mit einem Brückenschlag über den Seitenkanal Gleesen-Papenburg wurde der Anschluss an den neuen Teil begonnen. Dieses Gelände grenzt an der Ostseite an die B70.
Kraftwerke
1968 nahm der VEW-Konzern in der damals noch selbstständigen Gemeinde Darme das Kernkraftwerk Lingen in Betrieb. Es war eines der ersten kommerziellen Kernkraftwerke Deutschlands. Wegen zahlreicher Störfälle wurde es schon 1977 wieder stillgelegt. 1989/90 erlangte es noch einmal eine gewisse Bekanntheit, als dort Molkepulver dekontaminiert wurde, das nach der Katastrophe von Tschernobyl verstrahlt worden war.
Seit 1972 bzw. 1975 erzeugen in der Nachbarschaft des Kernkraftwerkes zwei Blöcke des Erdgaskraftwerk Emsland mit einer Leistung von insgesamt 820 Megawatt Strom. Die zwei bisherigen Turbinen sollen bis 2011 durch vier neue ersetzt werden. Dadurch sollen etwa 45.000 Tonnen CO2 weniger produziert werden.
1988 wurde das Kernkraftwerk Emsland mit einer Leistung von 1400 Megawatt in Betrieb genommen. Es ist eines der letzten deutschen Kernkraftwerke, die in Betrieb gingen. Seit 2002 gibt es in unmittelbarer Nähe ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente aus dem KKE.[32]
Alle diese Kraftwerke gehörten ursprünglich dem VEW-Konzern. Seit dessen Fusion mit RWE gehören sie zur RWE Power AG. In den Lingener Kraftwerken sind über 400 Menschen beschäftigt.
Im Juni 2007 hat die RWE AG mit dem Bau eines neuen GuD-Kraftwerk mit einer Leistung von 876 Megawatt begonnen, das im Jahr 2010 ans Netz ging. Zu dem neuen Kraftwerk gehört ein Erdgasröhrenspeicher. Die Investitionssumme belief sich auf mehr als EUR 500 Mio.[33]
Die drei Kraftwerke leisten zusammen etwa 3.200 Megawatt und können so Strom für etwa 6 Millionen Haushalte liefern.
Industriepark Lingen-Süd
In der Nähe der Kraftwerke entwickelte sich ein Industriegebiet. Dort gibt es unter anderem
- die Brennelementfertigungsanlage Lingen von Advanced Nuclear Fuels, in dem seit 1977 etwa 25.000 Brennelemente für Kernkraftwerke hergestellt wurden,
- das Elektrostahlwerk von Benteler mit einer Jahreskapazität von 560.000 Tonnen Stahl, der aus Schrott hergestellt wird,
- die Dralon GmbH (vormals: Monsanto 1971–1983 und Faserwerke 1983–2006) des italienischen Konzerns Fraver mit etwa 190 Arbeitsplätzen, die Acrylfasern produzieren,
- ein Baerlocher-Werk mit etwa 250 Beschäftigten, das Additive für die Kunststoffindustrie herstellt,
- ein Werk des schwedischen Industriegüterkonzerns Atlas Copco zur Produktion von Straßenfräsen mit etwa 250 Arbeitsplätzen. Im Juni 2010 wurde bekannt, dass das Werk zu Ende 2010 geschlossen wird. Die Hallen werden ab Mitte 2011 durch eine holländische Chemie-Firma als Lager verwendet.
- EMP Merchandising, ein Versandhandel für Produkte aus dem Metal-Bereich
- eine Regionalniederlassung der Discounter-Firma Aldi-Nord, zuzüglich eines großflächigen Zentrallagers.
- die Firma ROSEN Technology and Research Center GmbH, Hersteller von Pipeline-Inspektionsmolchen und Dienstleiter zu deren Einsatz bei Pipelines.
- die Firma RoPlast: Herstellung und Vertrieb von Kunststoffprodukten und Pipeline-Reinigungsmolchen.
- "RoKids", Betriebskindergarten der Rosen-Gruppe für den Standort Lingen
- die Firma BeluTec, Hersteller von Industrie und Garagentoren
Hochschule und IT-Zentrum
Auf dem ehemaligen Gelände des Lingener Eisenbahnausbesserungswerkes (EAW) an der Kaiserstraße vollzieht sich seit einigen Jahren eine Transformation von einer Industriebrache zu einem Standort für Wirtschaft und Wissenschaft.
In einem ersten Schritt wurde ab 1992 die unter Denkmalschutz stehende Halle IV restauriert. Seit 1997 wird das rund 5.000 m² fassende Gebäude unterschiedlich genutzt. U. a. ist hier der Kunstverein Lingen, ein Teil der Hochschule Osnabrück, Standort Lingen, sowie die Ems-Vechte-Welle untergebracht.
In unmittelbarer Nähe der Halle IV entstand in den ehemaligen Hallen 31, 51 und 3 (des EAWs) das heutige IT-Zentrum Emsland. Es verfügt über mehr als 80 Büros und bündelt zahlreiche Akteuere und Unternehmen der ITK-Branche unter einem Dach.
Im Jahr 2008 haben die Bauarbeiten für den Ausbau der Hochschule Osnabrück, Standort Lingen, in den ehemaligen Hallen I und II begonnen. Ab 2012 sollen hier 2.000 Studierende beste Voraussetzungen für ein Studium finden. Die Gesamtkosten für den Ausbau werden auf 45 Mio. EUR geschätzt.
Mit Abschluss der letzten Bauarbeiten wird das gesamte Gelände zum neuen "Campus Lingen".
Einzelhandel
Der Einzelhandel hat sich insbesondere im historischen Stadtzentrum angesiedelt. Die Hauptfußgängerzone umfasst die Lookenstraße, Marienstraße, Große Straße und Burgstraße sowie den Marktplatz. Der Einzelhandel ist geprägt durch inhabergeführte Geschäfte, aber insbesondere in der Lookenstraße und Marienstraße haben sich viele Filialisten niedergelassen.
Am 22. März 2007 wurde die Einkaufspassage Lookentor eröffnet, die auf einer gesamten Verkaufsfläche von etwa 15.000 m² insgesamt 50 Läden beherbergt. Sie verbindet die Fußgängerzonen der Lookenstraße und Marienstraße.
Neben dem Stadtkern befindet sich an der Rheiner Straße ein Einkaufszentrum, welches neben Lebensmittel-Vollsortimentern insbesondere einen Baumarkt sowie ein Möbelhaus umfasst.
In Lingen-Biene ist die Landbäckerei Wintering ansässig. Mit etwa 250 Mitarbeitern in 37 Filialen im Emsland, der Grafschaft Bentheim, dem Osnabrücker Land und Münsterland.
Weitere wichtige Wirtschaftszweige
- Erwin Müller Gruppe Lingen (etwa 550 Mitarbeiter in Lingen): Hefttechnik (Marke NOVUS) und Bad-, Bau- und Klimatechnik (Marke EMCO)
- Kampmann GmbH (etwa 500 Mitarbeiter in Lingen): insb. Klimatechnik
- Anlagenbau
- Landwirtschaft
- AerSystems Lufttechnik GmbH (70 Mitarbeiter in Lingen): Hersteller von geschweißten Konstruktionen
Söhne und Töchter der Stadt
- Eberhard von Danckelman (1643–1722) Hauslehrer des ersten preußischen Königs, brandenburgischer Minister, Oberpräsident (=Premierminister) und Reichsfreiherr
- Konrad Beckhaus (1821–1890), Theologe, Botaniker, Mykologe und Lepidopterologe (Schmetterlingskundler)
- Adolf Ludwig Franke (1865–1940), Elektrotechniker, Vorstandsvorsitzender der Siemens & Halske AG (1921–1932)
- John Henry Oechtering (eigentlich Johannes Heinrich Oechtering, 1845-1942), römisch-katholischer Geistlicher, Prälat, von 1903 bis 1927 Generalvikar des Bistums Fort Wayne
- Josef Rosemeyer (1872–1919), Radrennfahrer, Erfinder und Unternehmer
- Hermann Wilhelm Berning (1877–1955), Erzbischof, Bischof von Osnabrück (1914–1955)
- Wilhelm Buitkamp (1900–1967), reformierter Theologe und Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche in Nordwestdeutschland (1953–1965)
- Bernd Rosemeyer (1909–1938), Rennfahrer
- Harry Kramer (1925–1997), Künstler, Professor an der Kunsthochschule Kassel, Teilnehmer der documenta 3
- Martin Kruse (* 1929), evangelischer Bischof von Berlin-Brandenburg, von 1985 bis 1991 Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
- Karl S. Guthke (* 1933), deutsch-amerikanischer Germanist
- Beringer Altmann (1939-2010) Maler und Graphiker
- Elke Müller (* 1940), Politikerin, MdL, (SPD)
- Karl-Heinz Hense (* 1946), deutscher Schriftsteller
- Heinz Rolfes (* 1947), Politiker, MdL, (CDU),
- Hermann Kues (* 1949), Politiker; MdB, (CDU), parlamentarischer Staatssekretär
- Peter van Roye (* 1950), Ruderer, Olympiateilnehmer in Montreal 1976, Bronzemedaillengewinner,
- Werner Brinker (* 1952), Vorstandsvorsitzender der EWE AG und Aufsichtsratmitglied bei Werder Bremen
- Wilfried Telkämper (* 1953), 1989–1992 Vizepräsident des Europäischen Parlaments
- Norbert Marten (* 1953), Künstler, Bildhauer, Maler und Designer, mehrfach ausgezeichnet
- Martin Theo Krieger (* 1953), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Heiner Pott (* 1954), Staatssekretär im niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, 2000–2010 Oberbürgermeister der Stadt Lingen
- Errol Marklein (* 1957), mehrfacher Paralympicsieger
- Annette Koop (* 1958), Leichtathletin, mehrfache Welt- und Europameisterin in den Seniorenklassen
- Annette Focks (* 1964), Komponistin deutscher Filmmusik, ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis 2005 Kategorie „Beste Musik“
- Kornelia „Conny“ Wessmann (1965–1989), Studentin, getötet bei einem Verkehrsunfall am Rande einer Demonstration im Göttinger Polizeifunkstreit
- Hermann Große-Berg (* 1966), deutscher Schauspieler
- Anja Hilling (* 1975), Dramatikerin
- Ingo Schultz (* 1975), Leichtathlet, Vize-Weltmeister (Edmonton, 2001) und Europameister (München, 2002)
- Natalie Simanowski (* 1978), deutsche Radsportlerin
- Stefan Wessels (* 1979), Fußballspieler (Odense BK)
- Michael Rensing (* 1984), Fußballspieler (1. FC Köln)
- Katharina Wien (* 1991), Schauspielerin
Literatur
- Lingen Wirtschaft + Tourismus e.V.; Geschäftsbericht 2010; Lingen (Ems), Mai 2011
- Deutscher Städteatlas. Band: II; 8 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Lingen, Autor: Wilfried Ehbrecht, ISBN 3-89115-319-8; Dortmund-Altenbeken, 1979.
- Herbert Wagner: Kommunale Bildungsorganisation: Determinanten wohngebietsspezifischer Bildungsstrukturen als Grundlage mirkoräumlicher Bildungsplanung. Bad Bentheimer Arbeitsberichte und Studien zur sozialräumlichen Bildungsforschung Bd. 1. Bad Bentheim 1980 (Bildungsvergleich Lingen – Nordhorn; Schulentwicklung), ISBN 3-88683-000-4.
- Herbert Wagner Die Gestapo war nicht allein … Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch-niederländischen Grenzgebiet 1929–1945. LIT, Münster 2004, ISBN 3-8258-7448-6 (enthält unter anderem KPD Lingen, Nationalsozialismus in Lingen, Gefängnis).
- Lehrerverein der Diözese Osnabrück: Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück Heft I. Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1905
- Werner Kaemling: Atlas zur Geschichte Niedersachsens. Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
- Statistik des Deutschen Reichs – Ergebnissen verschiedener Volkszählungen, Berlin 1883–1944
- Niedersächsisches Amt für Landesplanung und Statistik – Statistisches Jahrbuch 1950, Hannover 1950
- Andreas Eiynck: Markt 20 – Ein Haus erzählt Geschichte(n): Von altem Fachwerk, Lingener Bürgern und Theo Lingen ISBN 3-9809898-3-6 media factory Werbeagentur & Verlag GmbH; Auflage: 1., Aufl. (29. Juni 2005)
- Wilfried Ehbrecht [Hrsg.]: Lingen: 975 – 1975; zur Genese eines Stadtprofils, Lingen (Ems), Acken, 1975
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Einwohnerstatistik auf lingen.de, abgerufen am 24. September 2011
- ↑ Geoklima 2.1
- ↑ [1] Das Landschaftsbild des Emslandes um 1870
- ↑ [2] Die Geschichte der Schriftsprache in der Stadt und in der ehemaligen Grafchaft Lingen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Hans Taubken, 1981, BOHLAU VERLAG KÖLN WIEN
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 211
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 219
- ↑ [3] Die Geschichte der Schriftsprache in der Stadt und in der ehemaligen Grafchaft Lingen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Hans Taubken, 1981, BOHLAU VERLAG KÖLN WIEN
- ↑ [4] Reformed History and Theology (Lesson 4: Reformed Confessionalisation in Germany and Upper Germany), Georg Plasger, 2004
- ↑ [5] Die kriegerischen Ereignisse im Umfeld des Dreißigjährigen Krieges im Kirchspiel Lengerich, Josef Peters, Bersenbrück
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 220
- ↑ [6] Die kriegerischen Ereignisse im Umfeld des Dreißigjährigen Krieges im Kirchspiel Lengerich, Josef Peters, Bersenbrück
- ↑ [7] | Geschichte der Gerichtsbarkeit in Lingen
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 221
- ↑ [8] Die Geschichte der Schriftsprache in der Stadt ... Lingen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Hans Taubken, Seite 254
- ↑ [9] Die Geschichte der Schriftsprache in der Stadt und in der ehemaligen Grafchaft Lingen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Hans Taubken, 1981, BOHLAU VERLAG KÖLN WIEN
- ↑ [10] Westfälische Geschichte, 1648: Krieg und Frieden in Europa, 1998
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 239
- ↑ [11] Die Geschichte der Schriftsprache in der Stadt und in der ehemaligen Grafchaft Lingen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Hans Taubken, 1981, BOHLAU VERLAG KÖLN WIEN
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 242
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 249
- ↑ [12] Die Geschichte der Schriftsprache in der Stadt .... Lingen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Hans Taubken, 1981, BOHLAU VERLAG KÖLN WIEN, Seite 16/17
- ↑ [13] Die Geschichte der Schriftsprache in der Stadt ... Lingen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Hans Taubken, Seite 256
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 360
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 400
- ↑ Geschichte des Kreises Lingen: Die allgemeine Geschichte, R. von Acken, Seite 404
- ↑ [14] Geschichte des St.-Bonifatius-Hospitals
- ↑ [15] Überschwemmung Lingen´s im Jahre 1946
- ↑ [16] Internetportal der Stadt Lingen
- ↑ [17] Internetportal der Stadt Lingen
- ↑ [18] Internetportal der Stadt Lingen
- ↑ [19] Broschüre über das KKW Emsland und das Erdgaskraftwerk Emsland
- ↑ [20] Neubau GuD-Kraftwerk Lingen
Weblinks
Commons: Lingen (Ems) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Lingen in der Topographia Westphaliae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Offizielle Website
- Website aus Lingen für Lingen mit Webcams und Newsberichten
- Website aus Lingen von Studenten für Studenten in Lingen mit Newsberichten und mehr
- Internet-Portal „Westfälische Geschichte: Provinzialrecht der Grafschaft Tecklenburg und der Obergrafschaft Lingen“
- Homepage der Emsland Touristik
Städte und Gemeinden im Landkreis EmslandAndervenne | Bawinkel | Beesten | Bockhorst | Börger | Breddenberg | Dersum | Dohren | Dörpen | Emsbüren | Esterwegen | Freren | Fresenburg | Geeste | Gersten | Groß Berßen | Handrup | Haren (Ems) | Haselünne | Heede | Herzlake | Hilkenbrook | Hüven | Klein Berßen | Kluse | Lähden | Lahn | Langen | Lathen | Lehe | Lengerich | Lingen (Ems) | Lorup | Lünne | Meppen | Messingen | Neubörger | Neulehe | Niederlangen | Oberlangen | Papenburg | Rastdorf | Renkenberge | Rhede (Ems) | Salzbergen | Schapen | Sögel | Spahnharrenstätte | Spelle | Stavern | Surwold | Sustrum | Thuine | Twist | Vrees | Walchum | Werlte | Werpeloh | Wettrup | Wippingen
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Lingen \(Ems\) — Lịngen (Ẹms), Stadt im Landkreis Emsland, Niedersachsen, an Ems und Dortmund Ems Kanal, am Westrand der Lingener Höhe (saaleeiszeitliche Moränenplatte), 57 000 Einwohner; Kreismuseum; wichtigster Industriestandort des Landkreises Emsland mit… … Universal-Lexikon
Lingen (Ems) — Lingen Lingen … Wikipédia en Français
Bahnhof Lingen (Ems) — Bahnhof Lingen(Ems) Daten Kategorie 3 Betriebsart Durchgangsbahnhof … Deutsch Wikipedia
Ems — Flussverlauf Daten Gewässerkennzahl … Deutsch Wikipedia
Lingen (Begriffsklärung) — Lingen ist: Lingen (Ems), eine Stadt in Niedersachsen Kernkraftwerk Lingen, ein Kernkraftwerk bei Lingen (Ems) Lingen (Halver), ein Stadtteil von Halver in Nordrhein Westfalen Grafschaft Lingen, eine ehemalige Grafschaft Landkreis Lingen, ein… … Deutsch Wikipedia
Ems-Hase-Kanal — Der Ems Hase Kanal (auch als Hanekenkanal oder Emskanal bezeichnet) ist ein zwischen 1824 und 1829 gebauter Seitenkanal zwischen Hanekenfähr bei Lingen (Ems) und Meppen in Niedersachsen (Deutschland). Der Kanal verlief von der Ems bei Hanekenfähr … Deutsch Wikipedia
Lingen — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Ems-Superieur — Lage (um 1811) Basisdaten (1811) Bestehen: 1811–1813 Kaiserreich: Frankreich Präfek … Deutsch Wikipedia
Ems-Supérieur — Lage (um 1811) Basisdaten (1811) Bestehen: 1811–1813 Kaiserreich: Frankreich Präfek … Deutsch Wikipedia
Ems-Supérieure — Lage (um 1811) Basisdaten (1811) Bestehen: 1811–1813 Kaiserreich: Frankreich Präfek … Deutsch Wikipedia