- Ferdinand Arnodin
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Ferdinand Joseph Arnodin (* 9. Oktober 1845 in Sainte-Foy-lès-Lyon; † 24. April 1924 in Châteauneuf-sur-Loire im Département Loiret) war ein französischer Ingenieur und Industrieller. Er gilt neben Alberto Palacio als Erfinder der Schwebefähre, für die er als erster 1887 ein Patent bekam. Die erste dieser Brücken baute der Architekt Alberto Palacio mit Arnodins Hilfe. Außerdem baute und rekonstruierte Arnodin Kabel- und Hängebrücken mit gedrehten Stahlkabeln, die er in seiner eigenen Fabrik herstellte.
Neun von 18 in der Welt bekannten Schwebefähren können ihm zugeordnet werden. Drei davon existieren noch heute.
Inhaltsverzeichnis
Hängebrücken und Schwebefähren
Arnodin baute auch eine große Zahl von Hängebrücken der zweiten Generation (vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts), darüber hinaus restaurierte und sanierte er zahlreiche Brücken, die als Kabelbrücken der ersten Generation gebaut worden waren (vor 1860). Diese wurden verstärkt und die alten Drahtseile wurden durch seine doppelt gedrehten Stahlseile ersetzt, teilweise wurde die Konstruktion mit Abspannseilen verändert ("System Arnodin").
Der Industrielle
Seine Fabrik für die Herstellung und den Zusammenbau von vorkonstruierten Metallelementen befand sich in Châteauneuf-sur-Loire. Überreste davon sind noch zu sehen, der Schornstein ist zur Hälfte eine Ruine und befindet sich zwischen der Eisenbahn und der Loire.
Das Museum de la Marine de Loire in Châteauneuf-sur-Loire präsentiert Erinnerungsstücke aus seinem Werk: ein altes Modell der Schwebefähre von Nantes, einen Abschnitt eines Stahlkabels von Arnodin, und Fotografien.
Liste seiner Werke
Schwebefähren
mit Kabeln
- 1893 Portugalete (Bilbao), « Puente de Vizcaya », entworfen von Alberto Palacio, konstruiert von Ferdinand Arnodin, in Gebrauch. 2006 von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
- 1898 Rouen: zerstört 1940
- 1898 Bizerte: demontiert und 1909 in Brest wiederaufgebaut
- 1900 Rochefort: historisches Monument, in Gebrauch für Fußgänger und Zweiräder
mit Abspannseilen und Gegengewicht
- 1903 Nantes: demontiert 1958; Gedenktafel vorhanden
- 1905 Marseille: zerstört 1944; die Silhouette erscheint in Filmen von Marcel Pagnol
mit Kabeln und Abspannseilen
- 1906 Newport (Wales), restauriert, in Gebrauch
die letzten Schwebefähren
- 1909 Brest: Rekonstruktion der demontierten von Bizerte; zerstört 1944
- 1910 Bordeaux: unvollendet, Pfeiler 1942 demontiert. Diese war zweimal so lang wie die anderen, deshalb zweimal langsamer. Die Brücke war an diesem Ort ungeeignet.
Hängebrücken (feste Brücken)
Die von Arnodin konstruierten oder restaurierten Hängebrücken sind zahlreich in ganz Frankreich und seinen damaligen Herrschaftsgebieten. Er signierte seine Arbeit auf Eisenplaketten.
- Pont de Tonnay-Charente (Charente-Maritime);
- Pont de Parentignat, Puy-de-Dôme (1831), aufgegeben;
- Pont de l’Abyme, in Viuz-la-Chiésaz in Savoyen;
- Pont suspendu de la Rivière de l’Est, in Réunion;
- Pont Sidi M’Cid, Constantine, Algerien (1912), 164 m lang, 175 m über dem Rhumel;
- Pont de Chilhac, Haute-Loire (1883), über den Fluss Allier;
- Pont de Saint-Ilpize, Haute-Loire, über den Fluss Allier
- Viaduc des Rochers Noirs, Département Corrèze, über den Fluss Luzège
(Die Liste ist unvollständig.)
Weblinks
- Ferdinand Arnodin. In: Structurae (französisch).
- Ferdinand Arnodin et les ponts transbordeurs auf Briefmarken und Ansichtskarten
- Musée de la Marine de Loire in Châteauneuf-sur-Loire
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