Fernsehüberwachungsanlage

Fernsehüberwachungsanlage
CCTV in London

Videoüberwachungsanlagen dienen der Beobachtung mit optisch-elektronischen Einrichtungen. Im englischen Sprachraum sind diese Anlagen als Closed Circuit Television (CCTV) bekannt, was sich von dem geschlossenen Benutzerkreis ableitet, der berechtigt ist die Bilder zu betrachten. So erfolgt innerhalb dieses Begriffs eine Abgrenzung zum öffentlichen Fernsehen.

Haupteinsatzgebiet von Videoüberwachungsanlagen ist die Überwachung von öffentlichen oder privaten Räumen oder des Verkehrs.

Herkömmliche Videoüberwachungsanlagen bestehen aus mindestens einer Überwachungskamera und einem Anzeigemonitor, optional erlauben die Systeme eine Aufzeichnung der Bilder (beispielsweise auf Videoband), die Übertragung erfolgt analog, kabelgebunden oder kabellos.

Neuere Videoüberwachungsanlagen benutzen oft digitale Kameras die über ein TCP/IP-Netzwerk an einen Computer angeschlossen werden (IP-Kameras). Über eine spezielle Videoüberwachungssoftware können zusätzliche Funktionen wie beispielsweise Bewegungserkennung, Gesichtserkennung und Speicherung der Bilder vorgenommen werden.

Hinweisschild in Birmingham

Inhaltsverzeichnis

Technologie

Anfänglich wurden eigene Übertragungssysteme mittels Koaxialkabel, Zweidrahttechnologie oder analoger LWL-Übertragung aufgebaut. Diese Technologie ist zwar nach wie vor weit verbreitet, wird aber wegen des anhaltenden technischen Fortschritts und der Wandlung hin zur IP-Technologie bei Neuanlagen nicht mehr in dieser klassischen Form projektiert.

Seit einigen Jahren vollzieht sich der Übergang hin zu digitalen CCTV-Systemen. Bei diesen wird das Videobild digitalisiert und über ein privates oder öffentliches Netz zur Überwachungszentrale übertragen. Die Übertragung der Videos erfolgt dabei rein über handelsübliche IT-Systeme (Router, Switches, etc.). Die Herausforderung ist in diesem Fall die zuverlässige und veränderungssichere (d.h. gerichtstaugliche) Übertragung. Die meisten Systeme sind extrem empfindlich gegen Laserlicht.[1][2]

Geschichte

Die erste Fernsehüberwachungsanlage wurde 1942 von Siemens am Prüfstand VII in Peenemünde zur Überwachung des Starts der A4-Raketen installiert.

Anwendungen

Hauptartikel: Videoüberwachung

Öffentliche Überwachung

mobile Videoüberwachungsanlage auf einem zivilen Kleinbus der Polizei im Einsatz auf einer Demonstration

Privatpersonen, Firmen und staatliche Einrichtungen versuchen mittels Videoüberwachungsanlagen ihre Gebäude und Gelände vor Übergriffen, wie Einbruch, Diebstahl, Vandalismus und Sabotage zu schützen bzw. bei möglichen Verstößen schnell eingreifen zu können oder im Nachhinein die Täter identifizieren zu können.

Des Weiteren werden von der Polizei neben herkömmlichem Filmen und Fotografieren mobile Überwachungskameras eingesetzt um Demonstrationsteilnehmer zu überwachen, persönlich zu identifizieren und um Verstöße gegen Demonstrationsauflagen und Gesetze zu dokumentieren.

Industrie

In der Raumfahrttechnik hilft die Fernsehüberwachung von Raketenstarts mit anschließender Aufzeichnung bei der Überprüfung des Raketenfluges und erleichtert im Fall eines Fehlschlags die Aufklärung seiner Ursachen. Es werden sowohl Kameras am Boden, als auch bei größeren Raketen an Bord derselben verwendet. Auch vor dem Start wird der Betankungsvorgang mit Hilfe von fernsehtechnischen Mitteln aus Sicherheitsgründen überwacht.

Das Innere von Kernreaktoren wird mit Hilfe von Fernsehüberwachungsanlagen überwacht, da sich herkömmliche Sichtfenster aus strahlenschutz- und festigkeitstechnischen Gründen nicht oder nur schwer realisieren lassen. Auch Prozesse in Wiederaufbereitungsanlagen werden deshalb häufig mit fernsehtechnischen Mitteln überwacht. Darüber hinaus ist der Einsatz von CCTV in der Schifffahrt und speziell auf Ölbohrplattformen seit Jahren etabliert. Die Fernsehüberwachung wird zum Be- und Entladen von Schiffen aber auch zur sicherheitsrelevanten Überwachung z.B. von Hubschrauberlandungen und zum Schutz vor Piraterie eingesetzt.

Auch in der Chemischen Industrie wird der Ablauf chemischer Reaktionen in Behältern oft auch mit Hilfe von Fernsehüberwachungsanlagen beobachtet. Dies ist bequemer und sicherer als eine direkte Beobachtung.

Software

Quellen

  1. Chaos Computer Club
  2. Temporarily Neutralize Camera Sensors

Siehe auch

Zu den rechtlichen Aspekten

Weblinks


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