- Ferrari 195 Sport Touring Berlinetta Le Mans
-
Der Ferrari 195 Sport Touring Berlinetta Le Mans (in manchen Publikationen auch als Ferrari 195S Berlinetta Touring Le Mans bezeichnet) war ein Einzelstück, das anlässlich des Turiner Autosalon 1950 vorgestellt wurde.
Aurelio Lampredi hatte den von Gioacchino Colombo entworfenen und im Ferrari 166MM verwendeten V12-Motor inzwischen weiterentwickelt. Durch eine auf 65 mm erweiterte Bohrung wurde eine Hubraumvergrößerung auf 2341 cm³ erreicht. Der Motor leistete jetzt 180 PS bei 7000/min und hatte drei Weber-Doppelvergaser. Touring verlieh dem Fahrzeug die für die Carrozzeria typische Form mit langer Motorhaube, runden Kotflügeln und einem kurzen, runden Heck.
Bei der 17. Mille Miglia, die am 22. und 23. April 1950 ausgetragen wurde, fuhr der erst 22-jährige Gianni Marzotto den 195 Sport Touring für die Scuderia. Gianni war der jüngste der Marzotto-Brüder, die alle bei der Mille Miglia am Start waren. Nach einem Drittel der Distanz führte zwar noch Luigi Villoresi auf einer 3,3-Liter-Barchetta das Rennen an, die aber noch vor der Halbzeit in Rom mit einem Kupplungsschaden liegen blieb. Im Ziel in Brescia siegte Marzotto mit dem 195 Sport Touring nach einer Fahrzeit von 13 Stunden und 39 Minuten.
Bei den 24 Stunden von Le Mans fuhren Raymond Sommer und Dorino Serafini den 195 Sport Touring, der in den Startlisten als 195S steht. Sommer führte die ersten Stunden im Rennen, musste nach 82 Runden jedoch mit Motorschaden aufgeben.
Der Wagen hat eine für einen Ferrari untypische metallic-blaue Lackierung und ist heute noch im Originalzustand erhalten.
Technische Daten
195 Sport Touring Berlinetta Le Mans Baujahr 1950 Motor: 12-Zylinder-V-Motor Bohrung × Hub: 65 mm × 58,8 mm Hubraum: 2341 cm³ Verdichtung: 8,5 : 1 Leistung: 132 kW (180 PS) bei 7000 1/min Max. Drehmoment: - Kurbelwelle: - Zündung: Magnetzündung, 2 Zündverteiler Vergaser: 3 Weber-Doppelvergaser Treibstoff: - Tankinhalt: - Kühlung: - Getriebe: 4 Vorwärtsgänge, 1 Rückwärtsgang, Karosserie: 2-sitzige Berlinetta, Karosserie aus Aluminium Aufhängung vorn: Doppel-Dreiecks-Querlenker, Querblattfedern Aufhängung hinten: Starrachse an halbelliptischen Längsblattfedern, Doppellängslenker Stoßdämpfer: Houdaille-Reibungsstoßdämpfer vorne und hinten Bremsen: hydraulische Doppel-Duplex-Trommelbremsen rundum Radstand: 2250 mm Spur: - Außenmaße: - Trockengewicht: 900 kg Höchstgeschwindigkeit: ca. 180 km/h Literatur und Quellen
- Pino Casamassima: Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998, ISBN 88-7911-179-5.
- Peter Braun, Gregor Schulz: Das große Ferrari Handbuch. Heel, Königswinter 2006, ISBN 3-89880-501-8
Weblinks
Kategorien:- Historischer Rennwagen
- Sportwagen
- Rennwagen der 24 Stunden von Le Mans
- Ferrari-Rennwagen
Wikimedia Foundation.