Flinck

Flinck
Landschaft
Manoahs Opfer

Govaert (auch Govert) Flinck (* 25. Januar 1615 in Kleve; † 2. Februar 1660 in Amsterdam) war ein niederländischer Genre-, Historien- und Portraitmaler und Zeichner.

Im Jahr 1629 erhielt Flinck seine ersten Lehrstunden von Lambert Jacobsz. in Leeuwarden. Um 1632 ging er nach Amsterdam, wo er bis 1635 Zeichen- und Malunterricht bei Rembrandt van Rijn erhielt und für Hendrick van Uylenburgh arbeitete. Dessen Stil eignete er sich stark an, so dass seine Bilder unter allen Schülern Rembrandts, mit Ausnahme von Eeckhout, denen des Meisters am ähnlichsten sind. Anschließend begann er mit seiner selbstständigen Arbeit.

Flinck war schon zu Lebzeiten ein hochgeachteter Künstler. Seine Portraits fanden im Amsterdamer Hochbürgertum sowie am königlichen Hof hohe Anerkennung. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und der Prinz Moritz von Nassau ließen viele Bilder, vorzugsweise Porträts, von ihm malen. Im Jahre 1652 erhielt er das Bürgerrecht in Amsterdam.

Er malte Historien: Isaak segnet Jacob (1638, im Rijksmuseum in Amsterdam); Abraham, die Hagar verstoßend (in Berlin); der Engel, den Hirten die Geburt Christi verkündend (im Louvre zu Paris, u. a.), auch Genrebilder, wie die Wachtstube (in München); seine Haupttätigkeit erstreckte sich aber auf die Porträtmalerei.

Schon mit 22 Jahren leistete er hierin Treffliches, wie das Bildnis eines jungen Mannes in der Eremitage von St. Petersburg beweist. Auf der vollen Höhe der Meisterschaft zeigt er sich im Regentenstück von 1642 (im Rathaus zu Amsterdam); vortrefflich ist auch das große Schützenstück und sein Gemälde mit der Friedensfeier anlässlich des Westfälischen Frieden, beide von 1648 und im Rijksmuseum Amsterdam. Govaert Flinck genoß die Freundschaft der Brüder Cornelis und Andries de Graeff sowie der Familie Six. Unter der Regentschaft der Familie De Graeff wurde Flinck mit vielen öffentlichen Aufträgen und Ehren bedacht, so schuf er einige biblische Szenen für das Amsterdamer Stadthaus Paleis op de Dam.

Stilistisch ähneln seine Gemälde zunächst sehr denen Rembrandt, wie auch die obigen Fotos zeigen. Etwa um 1642 streifte er, wohl unter dem Eindruck des Erfolgs der Flämischen Malerei eines Anthonis van Dyck und Peter Paul Rubens, den Einfluss seines Lehrmeisters ab. Seine Palette hellt sich auf und wird vielfarbiger, wodurch seine Bilder heiterer und gefälliger wirken.

Wie Rembrandt war Flinck auch ein leidenschaftlicher Sammler von Gipsabgüssen nach antiken Bildwerken, Gemälden, Handzeichnungen und Kupferstichen, wofür nach seinem Tod gegen 12.000 Gulden gelöst wurden. Auch sein Sohn Nicolaes Anthoni Flinck besaß eine reiche Kollektion, die nach seinem Tod an den Herzog von Devonshire überging.

Werkauswahl

  • Die Klovenierschützen, 1642, Leinwand, 203×278 cm. Amsterdam, Rijksmuseum.
  • Friedensfeier, 1648, Leinwand, 265×513 cm. Amsterdam, Rijksmuseum.
  • Gebet Salomos, 1658, Leinwand, etwa 300×200 cm. Amsterdam, Koninklijk Paleis.
  • Golgatha, 1649, Holz, 119×90 cm. Basel, Kunstmuseum.
  • Isaak segnet Jakob, Leinwand, 117×141 cm. Amsterdam, Rijksmuseum.
  • Samuel Manasse Ben Israel (Oval), 1637, Holz, 75×59 cm. Den Haag, Mauritshuis
  • Verkündigung an die Hirten, 1639, Leinwand, 155×196 cm. Paris, Musée National du Louvre.
  • Bildnis der Margaretha von Tulp als Braut, Leinwand, 138x104 cm, Schloss Wilhelmshöhe, Kassel

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