- Flygvapnet
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Die schwedische Luftwaffe (schwedisch Flygvapnet) ist eine Teilstreitkraft Schwedens.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Sie wurde im Jahre 1926 als eigene Organisation innerhalb der schwedischen Streitkräfte gegründet. Die Luftwaffe war vorher ein Teil des Heeres. Schweden unterstützte Finnland 1940 im zwischen der Sowjetunion und Finnland ausgetragenen Winterkrieg mit 12 Gloster Gladiator-Kampfflugzeugen und Freiwilligen. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie zu einer der modernsten und stärksten Luftstreitkräfte Europas ausgebaut, um das politische Überleben Schwedens als neutraler Staat zwischen den Machtblöcken zu gewährleisten. Während des Kalten Krieges kam es regelmäßig zu Zwischenfällen mit sowjetischen Flugzeugen.
Die Saab AB lieferte in Schweden entwickelte Jagdflieger wie Saab 29 Tunnan, Saab 35 Draken und Saab 37 Viggen an die Flygvapnet. Gemäß der vorgesehenen Einsatzdoktrin waren STOL-Eigenschaften gefordert; schwedische Kampfflugzeuge sollten von kurzen Straßen und unvorbereiteten Pisten eingesetzt werden können. Heute nutzt die schwedische Luftstreitkräfte die Saab 39 Gripen, sie wurde zuerst 1993 auf dem Fliegerhorst von Linköping in den Dienst gestellt. Schweden plante 204 Maschinen zu bestellen, reduzierte diese Planung aber bis Mai 2008 auf 60 Maschinen.[1] Bereits im September 2007 trat Verteidigungsminister Mikael Odenberg aus Protest gegen die von Finanzminister Anders Borg angekündigten Kürzungen im Verteidigungshaushalt zurück. Das schwedische Fernsehen berichtet außerdem über die Reduzierung von vier auf drei Luftwaffenverbände.
Zukünftige Entwicklung
Die schwedische Luftwaffe hat sich nach dem Ende des Kalten Kriegs zusehends zu einem Instrument der schwedischen Sicherheitspolitik entwickelt und sich von Szenarien abgewandt, die primär die territoriale Verteidigung betonen. Das bedingt auch einen stetigen Restrukturierungsprozess der Luftwaffe.
Auslandseinsätze
Kampfflugzeuge und C-130-Hercules-Transportflugzeuge der Flygvapnet waren schon während des Kalten Krieges im Ausland im Einsatz. Während der Kongokrise 1961 bis 1964 waren Saab 29 Tunnan im Kampfeinsatz. Von Juni 2003 bis Juni 2004 betrieb eine schwedische Flughafeneinheit den Flughafen in Kindu in der Demokratischen Republik Kongo. 2004 unterstützten sie die Operation der ISAF in Afghanistan.
Ausrüstung
Flugmaterial
- 100 x Saab JAS 39C/D „Gripen“ – Kampfflugzeug
- 96 x Saab SK 60 – Jetrainer
- 8 x C-130H „Hercules“ – Schweres Transportflugzeug
- 6 x S 100 D Radarüberwachung (AEW auf Basis des Saab 340 Ereye)
- 2 x S 102 Korpen - Militärisches Aufklärungssystem (ELINT auf Basis des Gulfstream IV)
- 14 x Helicopter 4 (Boeing-Vertol Kv-107 bis zu deren Ausmusterung 2008)
- 19 x Helicopter 9 (MBB Bo 105 CBS bis zu deren Ausmusterung) – Verbindungs- und leichter Begleitschutzhubschrauber
- 23 x Helicopter 10 (Eurocopter AS.332M1 „Super Puma“) – Transporthubschrauber
- 18 x Helicopter 14 (NHI NH90S) – Mehrzweckhubschrauber
- 20 x Helicopter 15 (HKP 15A/B bzw. AgustaWestland A.109) – schiffsgestützter Mehrzweckhubschrauber
Systeme
- StriC – Kommando- und Informationssystem
- Radarsystem 860
- Radarsystem 870
Basen
aktive
- F 7, Skaraborg Fliegerhost in Såtenäs
- F 17, Blekinge Fliegerhost in Ronneby
- F 21, Norrbotten Fliegerhost in Luleå
- Helikopter Fliegerhost in Linköping
- LSS, Luftkampfschule in Uppsala
inaktive
- F 1 Hässlö Fliegerhorst in Västerås
- F 2 Hägernäs Fliegerhorst in Hägernäs
- F 3 Malmslätt Fliegerhorst in Linköping
- F 4 Frösön Fliegerhorst in
- F 5 Ljungbyhed Fliegerhorst
- F 6 Karlsborg Fliegerhorst
- F 8, Barkarby Fliegerhorst in Stockholm
- F 9, Säve Fliegerhorst in Göteborg
- F 10, Ängelholm Fliegerhorst
- F 11, Nyköping Fliegerhorst
- F 12, Kalmar Fliegerhorst
- F 13, Norrköping Fliegerhorst
- F 14, Halmstad Fliegerhorst
- F 15, Söderhamn Fliegerhorst
- F 16, Uppsala Fliegerhorst
- F 18, Tullinge Fliegerhorst in Stockholm
Literatur
- Christian F. Anrig: FLYGVAPNET: Die schwedischen Luftstreitkräfte im Wandel, Air Power Revue Nr. 4, 2005 [1]
Weblinks
Einzelnachweise
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