- Lockheed C-130
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Lockheed C-130 Hercules
Eine C-130E des 43. Transportgeschwaders der USAFTyp: Militärischer Transporter Entwurfsland: Vereinigte Staaten Hersteller: Lockheed Corporation Erstflug: 23. August 1954 Indienststellung: Dezember 1956 Produktionszeit: Seit 1956 in Serienproduktion Stückzahl: 2.300+ (Stand: 2009) Die Lockheed C-130 Hercules der Lockheed Corporation ist eines der vielseitigsten und am weitesten verbreiteten militärischen Transportflugzeuge. Mit ihren diversen Weiterentwicklungen ist sie außerdem eines der am längsten gebauten Flugzeuge der Welt. Der Schulterdecker wird von vier Turboprop-Triebwerken angetrieben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Entwicklung der C-130 begann im Februar des Jahres 1951 mit einer Ausschreibung der US Air Force für ein neues mittelschweres Transportflugzeug, an dem sich auch Boeing, Douglas und Fairchild beteiligten. Das Flugzeug sollte in der Lage sein, entweder 11,5 Tonnen Last, 92 Infanteristen oder 64 vollausgerüstete Fallschirmjäger zu transportieren. Die Maschine sollte unbefestigte Pisten benutzen können.
Bereits am 11. Juli 1951 erhielt Lockheed den Zuschlag für den anfangs „L-206“, später „Model 82“ genannten und von Willis Hawkins und Art Flock entworfenen Projektvorschlag. Die Entwicklung wurde in Burbank, Kalifornien, durchgeführt und noch vor deren Ende erteilte die Air Force die ersten Serienaufträge.
Am 23. August 1954 starteten die Piloten Stan Beltz und Ray Wimmer mit dem ersten der beiden Prototypen YC-130 (Kennung 53-3396) in Burbank zum Jungfernflug. Zur gleichen Zeit schloss Lockheed die Pläne für die Großserienproduktion auf dem Werkgelände Nr. 6 in Marietta/Georgia ab.
Die beiden Prototypen bestätigten und übertrafen die geforderten Flugleistungen. Die erste Serienmaschine C-130A (Kennung 53-3129) flog am 7. April 1955 zum ersten Mal und nach der Behebung von Schwierigkeiten mit dem Dreiblattpropeller wurden im Dezember 1956 die ersten Maschinen an die 463rd Troop Carrier Wing in Ardmore Oklahoma ausgeliefert.[1] Das erste Auslieferungslos bestand aus 219 Maschinen des Typs C-130A Hercules, die auf vier Einheiten verteilt wurden. Gegenüber dem Prototyp wurden Rumpfheck und Heckflosse neu gestaltet. Das Radargerät APS-42 wurde durch das Gerät APS-59 ersetzt.
Seitdem wurden mehr als 40 Versionen entwickelt, die in rund 70 Staaten im Einsatz sind. Die C-130 ist eines der meistgebauten Flugzeuge der Welt. Das Flugzeug erwies sich als ein sehr gut geeigneter Militärtransporter, da bei seiner Konstruktion ein niedrig liegender Laderaum in Rampenhöhe, ein weich gefedertes Fahrwerk für unbefestigte Pisten, ein Druckausgleich für den gesamten Innenraum, Integraltanks über die gesamte Flügelspannweite für Langstreckenflüge, sehr gute Übersicht vom Cockpit aus und Turboprop-Triebwerke miteinander kombiniert wurden. Unter den Flugleistungen bestachen besonders die Geschwindigkeit und Wendigkeit. Das Flugzeug hat STOL-Eigenschaften und kann so auf kurzen Pisten operieren. Aufgrund seiner Eigenschaften überlebte das Flugzeug eine Reihe seiner Nachfolger (siehe Advanced Medium STOL Transport).
Am 2. September 1958 schossen sowjetische MiG-17-Kampfflugzeuge eine C-130 über der Armenischen SSR ab. Alle 17 US-Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben (siehe auch: Abschuss einer Hercules über Armenien).
Technik
Die C-130 wies keine unerprobten oder radikal veränderten Baugruppen auf, sondern verband alle bis dahin bereits angewandten Neuheiten. Zur Beladung erhielt sie am Heck eine Rampenauffahrt mit einem Lukenpaar, das sich auch während des Fluges hydraulisch öffnen ließ. Die untere Luke wurde als Auffahrt benutzt. Hinter der Rampe begann der 12,62 Meter lange Laderaum mit einer Breite von 3,05 Metern und einer Höhe von 2,74 Metern. Der Boden bestand aus großen selbsttragenden Blechen einer Aluminiumlegierung, die bei geringem Gewicht eine hohe Tragfähigkeit besaßen.
Eine weitere Besonderheit waren die Triebwerke. Gerade noch rechtzeitig hatte die Firma Allison, ein Tochterunternehmen von General Motors, das einwellige Turboprop-Triebwerk T56 mit 2798 kW (3750 PS) fertiggestellt. Im Vergleich zu den bisherigen Triebwerken war es winzig und füllte nur einen kleinen Teil der Motorgondel aus. Der größte Teil der Gondel wurde vom Getriebe und der Antriebswelle eingenommen. Zunächst übertrug das Triebwerk seine Kraft auf dreiblättrige Turboelectric-Propeller von Curtiss-Wright. Wenig später kamen Aeroproducts-Propeller mit vier Blättern zum Einsatz. Die Integraltanks zwischen den Tragflächenrippen fassten insgesamt 19.876 Liter Kraftstoff. Außerdem konnten zwei Abwurftanks mit einem Fassungsvermögen von je 1.705 Litern mitgeführt werden. Als Starthilfe ließen sich am Rumpf acht Raketen mit jeweils rund 4,5 kN Schub montieren.
Das geräumige Cockpit zeichnete sich durch eine ausgezeichnete Rundumsicht aus. Gegenüber Transportflugzeugen mit Kolbentriebwerken fiel der niedrigere Lärmpegel und die Vibrationsdämpfung im Cockpit positiv auf.
Aufgaben
Beim Personentransport können entweder 92 Kampfsoldaten oder 64 vollausgerüstete Fallschirmjäger befördert werden. Bei MedEvac-Aufgaben sind bis zu 74 Patienten auf Tragen und zwei medizinische Begleiter vorgesehen. Bei der C-130 H-30 sind sogar bis zu 128 Kampfsoldaten, 92 Fallschirmjäger oder 97 Patienten mit vier Sanitätern möglich. Im Vietnamkrieg waren bei der Evakuierung von Saigon einmal 452 Personen an Bord einer C-130, die es mit 9100 kg Übergewicht noch bis in das vier Stunden entfernt liegende thailändische Utapao schaffte.
Neben der ursprünglichen militärischen Transportflugzeugversion C-130 gibt es noch die KC-130 zur Luftbetankung, die HC-130 zur Helikopterluftbetankung und die EC-130, ein Umbau zur elektronischen Aufklärung. Von der Hercules wurde mit der L-100 auch eine zivile Frachtversion abgeleitet. Sie dient unter anderem auch als Löschflugzeug und als fliegende Ambulanz. Diese Flugzeuge werden auch zur Versorgung der Forschungsstationen in der Antarktis genutzt.
Am 30. Oktober 1963 schrieb eine KC-130 Geschichte. Sie war das schwerste Flugzeug, das jemals auf einem US-amerikanischen Flugzeugträger landete. Durch die Versuche auf der USS Forrestal sollte geklärt werden, ob sich die C-130 als Transportflugzeug mit hoher Frachtkapazität und Reichweite zur Versorgung von Flugzeugträgern eignete.[2] Obwohl die Erprobung auf der Forrestal erfolgreich verlief, entschied sich die US Navy später, das kleinere Transportflugzeug Grumman C-2 Greyhound für den Trägereinsatz in Auftrag zu geben, da die Operationen mit der C-130 als zu riskant eingeschätzt wurden.
Die Hercules (WC-130B/E/H/J-Serie) wird darüber hinaus aufgrund ihrer äußerst stabilen Flugeigenschaften von der bekannten Fliegerstaffel der Hurricane Hunters eingesetzt. Sie fliegen direkt in „das Auge“ großer Wirbelstürme und nehmen dort Messungen vor. Dies soll der Wissenschaft helfen, Entstehung und Verlauf solcher Wettererscheinungen zu verstehen und Frühwarnsysteme zu optimieren.
Varianten
Auf dem Gelände der Lockheed-Georgia Company in Marietta begann der Serienbau mit wöchentlich zwei Maschinen. Die australische Luftwaffe bekam zwölf Maschinen, die erst in den späten siebziger Jahren durch ein neues Modell der C-130 abgelöst wurden. Eine große Anzahl der C-130A wurden entweder umgebaut oder gleich für neue Aufgaben speziell angefertigt. Eine der ersten Varianten war die RC-130A für den luftkartographischen Dienst der US-Luftwaffe. Von den 16 Maschinen dieses Typs erhielten einige nach einem weiteren Umbau, der unter anderem Suchscheinwerfer vorsah, die Bezeichnung RC-130S. Die GC-130A erhielt vier Unterflügelpylone, von denen Raketen oder Drohnen abgefeuert werden konnten. Die Überwachungs- und Steuerungssysteme befanden sich an Bord der Maschine. Die US-Navy erhielt zwei Flugzeuge dieses Typs. Dort bekamen sie die Bezeichnung DC-130A. Elf Maschinen erhielten die Bezeichnung JC-130A. Diese fanden ihren Einsatz als Funkleitstelle für Lenkraketen und Weltraumflüge. 1957 wurde eine C-130A mit einziehbaren Kufen erfolgreich getestet. Darauf folgte die Produktion von zwölf C-130D Arctic für die Versorgung und Unterstützung der Radarstationen des Frühwarnsystems in den arktischen Zonen. Als letzter Umbau der A-Serie entstand 1967 die AC-130A, ein Kampfflugzeug mit vier 20-mm-M61-Gatling-Geschützen und vier 7,62-mm-GAU-2/A-Miniguns, Nachtsichtausrüstung und Navigationshilfen. Nach einer Testphase wurden sie 1968 in Vietnam eingesetzt.
Einige der HC-130H hatten eine Vorrichtung zur Aufnahme von Lasten während des Fluges. Es konnten Lasten und Personen bis zu 227 kg aufgenommen werden. Hierfür wurde an der Nutzlast ein 7,32 m × 1,83 m großer Heliumballon angebracht und in 152 m Höhe steigen gelassen. Das Flugzeug nahm die Last bei einer Fluggeschwindigkeit von 220 bis 260 km/h auf. Der Ballon wurde mit einer Fangvorrichtung an der Nase eingefangen. Die Aufnahme der Last erfolgte über die Heckrampe, siehe auch Fulton System (englisch). In dem James Bond Film Feuerball und der Batmanverfilmung The Dark Knight ist diese Last(Personen-)aufnahmetechnik zu sehen.
In den 1960er- und 70er-Jahren wurden Projektstudien zu einer Amphibiumvariante erstellt. Es war vorgesehen, an eine Standardzelle lediglich vier Baugruppen anzufügen, um die Hercules für den Wasserbetrieb tauglich zu machen. Dazu gehörten ein an den normalen Druckrumpf angeschlossener GFK-Bootsrumpf, ein ausfahrbarer Hydro-Ski sowie Stützschwimmer an den Außenflügeln.[3]
Einsatzzwecke der Modellvarianten
Mission Muster Taktischer Transport (fast) alle, inkl. C-130J und C-130J-30 Tankflugzeug KC-130B,KC-130F, KC-130H, HC-130H(N), HC-130N, HC-130P, KC-130R, KC-130T, KC-130J, Hercules C1K Kommandozentrale EC-130E (ABCCC) Commando Solo, EC-130G, EC-130Q Seeaufklärer C-130H-NP, PC-130H Spezialeinsätze MC-130E Combat Talon I, MC-130H Combat Talon II, MC-130P Combat Shadow, MC-130W Combat Spear, MC-130J Combat Shadow II SAR SC-130B, HC-130B, HC-130E, HA-130H, HC-130H(N), HC-130N, HC-130P, HC-130J VIP-Transport VC-130B, VC-130H Aufklärer RC-130B Fliegendes Krankenhaus C-130E (AEH) Arktis-/Antarktisversorgung C-130BL, LC-130F, C-130D, LC-130H, LC-130R Drohnenkontrolle GC-130A, DC-130A, DC-130E, DC-130H Elektronische Kampfführung EC-130E(CL), EC-130 (RR), EC-130H Compass Call, EC-130J Raumfahrt/Raketen-Unterstützungsmission Laserwaffe JC-130A, JC-130B, NC-130H Test NC-130A, NC-130B, JC-130E, NC-130E, JC-130H, RC-130S Wetterflugzeug WC-130B, WC-130E, WC-130H, WC-130J, Hercules W2 Schlachtflugzeug AC-130A, AC-130E, AC-130H, AC-130U Grundversionen
C-130H
Die C-130H war eine Weiterentwicklung der C-130E und dient zum Teil noch heute bei der Air National Guard und der Air Force Reserve. Ihr Erstflug erfolgte am 19. November 1964. Diese zuerst nach Neuseeland ausgelieferte Version der C-130 wurde zu einem großen Exporterfolg. Die abgebildete Maschine im seit Mitte der 1990er-Jahre gebräuchlichen dunkelgrauen Anstrich versah ihren Dienst 1996 bei der 180th Airlift Squadron (139th Airlift Wing) und war in St. Joseph/Missouri stationiert.
Im Rahmen des Avionics Modernization Program (AMP) soll bei etwa 220 C-130H die veraltete Avionik ersetzt und auf einen etwa dem der C-130J entsprechenden Stand gebracht werden. Dafür liefert Boeing entsprechende Umrüstsätze, die ein Glascockpit mit sechs 15×20-cm-Bildschirmen und zwei Headup-Displays von Rockwell-Collins, ein ACR-210-Funkgerät und ein Satellitenkommunikationssystem SAT-2000, neue Missionsrechner und einige weitere modernisierte Systeme. Der Erstflug einer entsprechend umgerüsteten Maschine erfolgte am 19. September 2006, wobei der Umbau 20 Monate dauerte. Streitpunkt bei dem Programm sind die Kosten in Höhe von etwa 1,5 Mrd. US-Dollar, so dass sich der Beginn des Modernisierungsprogrammes auf 2012 verzögert.[4]
Die Exportversionen für die Royal Air Force wurden als C-130K bezeichnet. Die Basisbaureihe war die Hercules C.1, von der aus die britischen Exemplare verschiedentlich umgerüstet wurden. Die Version Hercules W.2 umfasste ein einziges Flugzeug zur Wetterbeobachtung des britischen Wetterdienstes und bei den Hercules C.3 war der Rumpf verlängert worden. Unterbaureihen waren die Tankerversion Hercules C.1K, die Hercules C.1P mit einem Positionierungssystem und die Hercules C.3A für Spezialeinsätze. Darüber hinaus erhielten die meisten Exemplare noch während oder im Anschluss an den Falklandkrieg einen Luftbetankungsstutzen.
C-130J
Die C-130J ist die bisher jüngste Weiterentwicklung der C-130 und die einzige Version, die derzeit gebaut wird. Trotz der geringen äußeren Unterschiede zu den bisherigen Modellen ist sie das Ergebnis einer umfassenden Modernisierung, die neben anderen Bereichen insbesondere das Cockpit und die Triebwerke umfasste. Die zunächst auf Privatinitiative von Lockheed Martin modernisierte Variante der C-130 unterscheidet sich durch digitale Avionik mit Glascockpit (vier Bildschirme + Head-Up-Display), FADEC für die Allison-AE2100D3-Triebwerke mit 3425 kW Leistung und sechsblättrige Luftschrauben R391 aus Verbundwerkstoffen vom Ausgangsmuster. Darüber hinaus wurde der Laderaum mit einem enhanced cargo handling system (dt.: verbessertes Beladungssystem) ausgerüstet, das es der Besatzung über Fernbedienung ermöglicht, die Unterflurwinschen zu bedienen und den variablen Ladeboden von Palettenrollen auf Flachboden umzustellen. Die Höchstgeschwindigkeit erhöht sich auf etwa 650 km/h und die Reichweite auf 3300 km (6435 km bei WC-130J). Wesentlich ist auch die Verbesserung der Steigleistung auf 5500 m von 29 Minuten bei der 130H auf 17 Minuten bei der 130J. Infolge dieser Verbesserungen hat sich die Leistungsfähigkeit der C-130-J gegenüber ihren Vorgängern bei der Reichweite um 40 %, bei der Höchstgeschwindigkeit um 21 % und bei der Startrollstrecke um 41 % erhöht.
Der Erstflug fand am 5. April 1996 statt und die Zulassung wurde 1998 erteilt. Daneben existiert mit der C-130J-30 eine um fünf Meter verlängerte Version, die eine Frachtraumlänge von 17 m statt 12,5 m aufweist. Am 7. April 2009 wurde die erste C-130J in Deutschland auf der Ramstein Air Base stationiert. Die RAF bestellte analog der C-130H bzw. K Exemplare mit verlängerten Rumpf, die Hercules C.4 (15 Stück) und solche mit Standardrumpf, die Hercules C.5 (10).
Im Juni 2009 wurde bekannt, dass sowohl Großbritannien als auch Frankreich bei Lockheed Martin um Informationen über die C-130J als Zwischenlösung für den um mehrere Jahre verspäteten Militärtransporter Airbus A400M nachgesucht haben.[5] In Bezug auf die Royal Air Force ist hiervon nach Veröffentlichung eines neuen Weißbuches im Oktober 2010 nicht mehr die Rede, man plant im Gegenteil die vorzeitige Ausserdienststellung bis 2022, während Frankreich inzwischen CN-235 nachbestellt hat.
Spezialversionen
AC-130 Spectre
Bei der AC-130 Spectre handelt es sich um ein sogenanntes „Gunship“ der U.S. Air Force, das im Zuge des Vietnamkrieges entwickelt und eingesetzt wurde. Die ersten Versionen waren umgebaute C-130 Transporter, die mit Miniguns und Gatlinggeschützen ausgestattet worden sind. Die in 1990er Jahren produzierten AC-130U Spooky II Maschinen sind dagegen komplette neugebaut und auch mit schweren 105-mm-M102-Haubitzen ausgestattet (die bei den älteren Maschinen nachträglich eingebaut worden sind). Inzwischen befindet sich die aktuellste Variante, die AC-130J, in der Entwicklung und basiert auf der „Super Hercules“.
EC-130
Für den Bereich der elektronischen Kampfführung wurden Maschinen des Typs EC-130 eingesetzt. Neben Aufklärungsvarianten existiert eine Modifikation, die speziell für ECM- oder Stör-Aufgaben ausgestattet ist. Bei dieser Version sind Richtantennen in die Tragflächen integriert, die quer zur Flugrichtung senden und empfangen können. Einsatzszenario war beispielsweise, parallel versetzt hinter der Front fliegend gegnerischen Funkverkehr zu stören.
HC-130
- ursprüngliche HC-130
- Die HC-130 wurde speziell für Missionen zur Rettung abgestürzter Piloten entwickelt. Hierfür wurde sie mit einem speziellen Bug- und Rumpfradar sowie vier Außentanks für eine größere Reichweite ausgestattet. Die abgebildete Maschine ist im „European-I“-Sichtschutz bemalt und war bei der 304th Rescue Squadron (939th Rescue Wing) in Portland (Oregon) stationiert.
- HC-130J
- Der Erstflug der HC-130J fand am 29. Juli 2010 bei Lockheed Martin in Marietta (Georgia) statt und die erste von 11 bestellten Maschinen (Stand September 2011) wurde am 24. September 2011 auf der Davis-Monthan AFB der USAF übergeben.[6]
KC-130
Bei der KC-130 handelt es sich um die Tankerversion der Hercules. Eingesetzt wird diese Version vor allem vom US Marine Corps (USMC), da sie über einzigartige Fähigkeiten für Betankungen von Hubschraubern verfügen – größere Tankflugzeuge wie die KC-10 Extender liefern zwar die für Jets benötigten großen Mengen Treibstoff, sind für die Betankung von Hubschraubern aber zu schnell.
LC-130
Die LC-130 wurde speziell für Starts und Landungen in arktischen Zonen modifiziert. Sie besaß daher unter anderem mit dem Fahrwerk fest verbundene Kufen. Diese LC-130R stand 1990 in Diensten der U.S. Navy’s Antarctic Development Squadron Six und war in Point Mugu (Kalifornien) stationiert. Sie versorgte die US-amerikanische Amundsen-Scott-Südpolstation.
MC-130
- MC-130J Combat Shadow II
- Der Rollout der auf der KC-130J basierenden MC-130J für Spezialeinsätze fand Ende März 2011, der Erstflug im April 2011 statt. Die Erstauslieferung soll Ende Dezember 2011 erfolgen. Sie besitzt verbesserte Tragflächen, einen einziehbare Luftbetankungsstutzen und diverse optische Sensoren. Sie soll die MC-130E und MC-130P ablösen.[7]
- MC-130W Combat Spear
- Bei der MC-130W handelt es sich um seit 2006 als Interimslösung für Spezialeinsätze umgerüstete C-130H. Wie alle C-130 der MC-Serie sind sie bislang nicht bewaffnet, verfügen aber über spezielle Avionik und auch über Fähigkeiten zur Luftbetankung. Zwei MC-130W werden derzeit zur Unterstützung der humanitären Hilfe nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti für nicht näher genannte Aufgaben eingesetzt. Das United States Special Operations Command (SOCOM) arbeitet derzeit an einem Programm, das zum Ziel hat, die MC-130W Combat Spear mit weitgehend denselben Modifikationen wie im Programm Harvest Hawk (siehe oben) vorgesehen auszustatten. Das SOCOM hat sich für die 30-mm-Waffe M44 Bushmaster II entschieden.
Anzahl der produzierten Modelle
Nicht enthalten sind Versionen, die durch Umrüstung bereits gelieferter Flugzeuge entstanden (gesamt: 2279 Maschinen).
YC-130: 2; C-130A: 204; RC-130A: 15; C-130B: 156; HC-130B: 12; WC-130: 5; C-130D: 12; C-130E: 486; EC-130E: 1; C-130F: 7; KC-130F: 46; LC-130F: 4; C-130G: 4; C-130H: 690; C-130H-30: 56; HC-130H: 87; HC-130H-7: 11; HC-130H(N): 6; C-130HMP: 4; KC-130H: 22; LC-130H: 7; MC-130E: 18; MC-130H: 24; MC-130P: 28; MC-130W: 12; C-130J: ca. 120; C-130K: 66; HC-130N: 15; KC-130R: 14; LC-130R: 6; EC-130Q: 18; C-130T: 20; KC-130T: 26; KC-130T-30: 2; AC-130U: 13; L-100: 118.
Einsatzstaaten
Außer bei den US-Streitkräften war oder ist die C-130 Hercules in rund 70 Staaten im Einsatz. Hier wurden auch zivile Betreiber der L-100 und Käufer von gebrauchten Maschinen berücksichtigt:
Abu Dhabi, Ägypten, Algerien, Argentinien, Äthiopien (zivil), Australien, Belgien, Bolivien, Botswana, Brasilien, Chile, Volksrepublik China (zivil), Dänemark, Dubai, Ecuador, Frankreich, Gabun, Griechenland, Großbritannien, Honduras, Indien, Indonesien, Irak, Iran, Irland (zivil), Israel, Italien, Japan, Jemen, Jordanien, Kamerun, Kanada, Katar, Kolumbien, Kuwait (zivil), Libyen, Malaysia, Marokko, Mexiko, Neuseeland, Niederlande, Niger, Nigeria, Norwegen, Oman, Österreich, Pakistan, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Sambia, São Tomé und Príncipe (zivil), Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz (zivil), Singapur, Spanien, Sri Lanka, Südafrika, Sudan, Südkorea, Taiwan, Thailand, Tunesien, Türkei, Tschad, Uganda (zivil), Uruguay, USA, Venezuela, Vietnam und Zaire.
Technische Daten
Kenngröße C-130A[1] C-130H C-130J-30 L-100-20[1] Länge: 29,79 m 34,69 m 32,33 m Spannweite: 40,41 m Höhe: 11,66 m 11,68 m 11,84 m 11,66 m Frachtraumabmessung: - Länge: 12,31 m
- Breite: 3,12 m
- Höhe: 2,74 m
- Fläche: 38,4 m²
- Länge: 16,90 m
- Breite: 3,12 m
- Höhe: 2,74 m
- Fläche: 52,7 m²
Flügelfläche: 162,12 m² Flügelstreckung: 10,07 Tragflächenbelastung: - Minimal (Leergewicht): 211 kg/m²
- Nominal (normales Startgewicht): k. A.
- Maximal (maximales Startgewicht): 434 kg/m²
- Minimal (Leergewicht): 222 kg/m²
- Nominal (normales Startgewicht): 434 kg/m²
- Maximal (maximales Startgewicht): 490 kg/m²
Leergewicht: 28.575 kg 34.274 kg 35.965 kg 34.300 kg Normales Startgewicht: k. A. 70.305 kg Maximales Startgewicht: 56.335 kg 70.308 kg 79.378 kg 70.308 kg (L-100-30) Maximale Zuladung: 16.600 kg 20.412 kg 21.625 kg 20.940 kg Antrieb: Vier Allison-T56-A-1A-Propellerturbinen Vier Allison-T56-A-15-Propellerturbinen Vier Rolls-Royce-Allison-AE-2100-Propellerturbinen Vier Allison-T56-A-15-Propellerturbinen Leistung: 4 × 2.793 kW 4 × 3.160 kW / 4.240 WPS 4 × 3.458 kW / 4.640 WPS 4 × 3.458 kW Höchstgeschwindigkeit: 592 km/h 671 km/h Marschgeschwindigkeit: 573 km/h 540 km/h 643 km/h 571 km/h Dienstgipfelhöhe 10.365 m 8.077 m 9.315 m Maximale Steigrate: 8,6 m/s 9,3 m/s 10,7 m/s 9,3 m/s Flugreichweite: - 2.945 km (bei maximaler Zuladung)
- 3.943 km (bei maximaler Zuladung)
- 7.675 km (Überführungsreichweite ohne Zuladung)
- ca. 2.600 km (bei maximaler Zuladung)
- 5.240 km (bei 18.144 kg Zuladung)
- ca. 3.570 km (bei maximaler Zuladung)
Startrollstrecke: 1.093 m (bei maximalem Startgewicht) 953 m (bei normalem Startgewicht) Besatzung 4 Mann 5 Mann 3 Mann Bordbewaffnung keine keine keine Galerie
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C-130T Hercules des U.S. Marine Corps (Begleitflugzeug der „Blue Angels“) beim JATO-Start
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C-130A der mexikanischen Luftwaffe
Weblinks
Commons: C-130 Hercules – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- PDF-Datenblatt und weitere Bilder zur C-130
- Hurricane Hunters Einsatz der WC-130 (englisch)
- fas.org Information zu AC-130H Spectre und AC-130U Spooky (englisch)
- C-130J Specification Book. (englisch; PDF, 2.9 MB)
Einzelnachweise
- ↑ a b c FlugRevue März 2010, S. 47–52, C-130 Hercules – Flugzeuge bis ins kleinste Detail
- ↑ Videomitschnitt der Landung
- ↑ Lockheeds Amphibienprojekt, Flug-Revue, Januar 1975, S. 48–50
- ↑ FlugRevue Oktober 2010, S. 55–56, Neues Cockpit für alte Hercules
- ↑ Bloomberg.com: U.K., France Seek Data on Super Hercules Plane, Lockheed Says (engl.)
- ↑ FlugRevue Oktober 2010, S. 14, HC-130J startet zum Erstflug
- ↑ FliegerRevue Mai 2011, S.8, Rollout der ersten MC-130J
C-1 | C-2 | C-3 | C-4 | C-5 | C-6 | C-7 | C-8 | C-9 | XC-10 | Y1C-11 | Y1C-12 | Y1C-14 | Y1C-15 | C-16 | Y1C-17 | C-18 | C-19 | YC-20 | C-21 | Y1C-22 | Y1C-23 | Y1C-24 | Y1C-25 | C-26 | C-27 | C-28 | C-29 | YC-30 | XC-31 | C-32 | C-33 | C-34 | XC-35 | C-36 | C-37 | C-38 | C-39 | C-40 | C-41 | C-42 | UC-43 | XC-44 | C-45 | C-46 | C-47 | C-48 | C-49 | C-50 | C-51 | C-52 | C-53 | C-54 | C-55 | C-56 | C-57 | C-58 | C-59 | C-60 | UC-61 | C-62 | C-63 | C-64 | C-65 | C-66 | UC-67 | C-68 | C-69 | UC-70 | UC-71 | UC-72 | C-73 | C-74 | C-75 | C-76 | C-77 | C-78 | C-79 | C-80 | UC-81 | C-82 | UC-83 | C-84 | UC-85 | C-86 | C-87 | C-88 | C-89 | C-90 | C-91 | UC-92 | C-93 | UC-94 | UC-95 | UC-96 | C-97 | C-98 | XC-99 | UC-100 | UC-101 | C-102 | UC-103 | C-104 | XC-105 | C-106 | C-107 | C-108 | C-109 | C-110 | C-111 | XC-112 | XC-113 | XC-114 | XC-115 | YC-116 | C-117 | C-118 | C-119 | XC-120 | C-121 | YC-122 | C-123 | C-124 | YC-125 | LC-126 | C-127 | C-128 | YC-129 | C-130 | C-131 | C-132 | C-133 | YC-134 | C-135 | YC-136 | C-137 | C-140 | C-141 | XC-142
Siehe auch: USN/USMC-Transportflugzeuge bis 1962 und US-Transportflugzeuge seit 1962
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