Fokker F.XII

Fokker F.XII
Fokker F.XII
Passagiersvliegtuig op Schiphol Airliner at Schiphol airport.jpg
Typ: Verkehrsflugzeug
Entwurfsland: NiederlandeNiederlande Niederlande
Hersteller: Fokker
Erstflug: 5. Dezember 1930
Indienststellung: 1931
Produktionszeit: 1931-1935
Stückzahl: 13

Die Fokker F.XII war ein dreimotoriges Verkehrsflugzeug des niederländischen Herstellers N.V. Nederlandsche Vliegtuigenfabriek aus den frühen 1930er-Jahren. Die teilweise noch nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzten Maschinen konnten bis zu 16 Passagiere befördern. Neben den elf in den Niederlanden gebauten Flugzeugen entstanden zwei weitere unter Lizenz in Dänemark.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Fokker F.XII entstand auf Anfrage der Fluggesellschaft KLM für die Verbindung nach Niederländisch-Indien. Es sollte die Lücke zwischen der größeren F.VIIb-3m und der F.IX schließen. Die Konstrukteure übernahmen weitgehend die Konstruktionsprinzipien der F.VII. Der Erstflug fand am 5. Dezember 1930 statt. Im Mai 1931 führte KLM den ersten Testflug nach Batavia durch.

Konstruktion

Die F.XII war als freitragender Hochdecker konzipiert. Die Tragflächen bestanden aus Holz, der Rumpf erhielt einen Stahlrohrrahmen. Als Antrieb dienten drei Wasp-Sternmotoren von Pratt & Whitney, von denen zwei unter den Tragflächen aufgehängt waren. Das erste der zwei unter Lizenz bei dem dänischen Hersteller Orlogsværftet entstandenen Flugzeuge erhielt Bristol Jupiter VI-Sternmotoren, das zweite verbesserte Wasp-Motoren und zusätzlich eine Fahrwerksverkleidung.

Für die Piloten stand ein geschlossenes Zweimanncockpit zur Verfügung. Die Kabine war für sechzehn Passagiere ausgelegt. Die von KLM innerhalb Europas eingesetzten Maschinen erhielten überwiegend vierzehn Sitze, während auf der Indienroute nur vier bis sechs Plätze angeboten wurden, die nachts als Schlafgelegenheiten dienten.

Nutzung

Die an KLM gelieferten acht Maschinen übernahmen zunächst die Strecke von Amsterdam nach Batavia. Am 1. Oktober 1930 startete der erste Linienflug. Zehn Tage später erreichte das Flugzeug nach 81 Flugstunden sein Ziel. Der Einsatz auf der Indienroute endete 1935.

Ab 1932 setzte KLM die Flugzeuge auch auf europäischen Strecken ein. Eine dieser Maschinen stürzte am 6. April 1935 während eines Schneesturms bei Brilon ab.

1935 verkaufte KLM vier Maschinen an die britische Fluggesellschaft Crilly Airways, ein weiteres an die französische Air Tropique. Die letzten zwei F.XII der KLM kamen im Oktober 1936 in den Besitz der British Airways, um Luftpost von Großbritannien nach Köln und Hannover zu befördern. Ein Flugzeug stürzte 1936 ab, das andere wurde 1938 wieder verkauft und 1940 verschrottet.

Zwei F.XII wurden für die Ostindientochter KLMs, die KNILM, gebaut und blieben bis zur Eroberung Javas durch japanische Truppen 1942 im Einsatz.

Die letzte bei Fokker gebaute F.XII kam im Februar 1932 in den Besitz der schwedischen Fluggesellschaft AB Aerotransport (ABA), die gemeinsam mit KLM die Strecke London-Paris-Amsterdam-Kopenhagen bediente. 1946 erwarb Svensk Flygtjansk das Flugzeug und setzte es bis zu seiner Zerstörung 1947 für Rundflüge ein.

Ein erster Lizenzbau entstand 1933 in Dänemark und kam in den Besitz der Fluggesellschaft Det Danske Luftfartselskab (DDL). Das Flugzeug bediente anschließend die Route von Kopenhagen nach Berlin. 1935 folgte für den gleichen Kunden eine als F.XIIM bezeichnete verbesserte Version, die eine etwas höhere Geschwindigkeit aufwies. Die letzte dieser beiden Maschinen ging 1947 durch einen Unfall verloren.

Einsatz im Spanischen Bürgerkrieg

Die von Crilly Airways übernommenen Flugzeuge bedienten ab Februar 1936 die Strecke von London nach Lissabon. Da die spanischen Behörde keine Überflugerlaubnis erteilten, musste die Luftverbindung nach kurzer Zeit eingestellt werden. Die Flugzeuge kamen daraufhin in den Besitz der British Airways.

Im Juli 1936 wurden sie an die Nationalisten im Spanischen Bürgerkrieg verkauft. Die Beschlagnahmung durch die französische Polizei während einer Zwischenlandung in Bordeaux verhinderte zunächst die Übergabe. Erst ein Scheinverkauf nach Polen ermöglichte die Überführung nach Spanien, wobei zwei der Flugzeuge beim Überfliegen der Pyrenäen verloren gingen. Die beiden übrigen wurden zu Bombern umgebaut.

Das von KLM an die französische Air Tropique, einer Scheinfirma der spanischen Republikaner, verkaufte Flugzeug diente im Bürgerkrieg ebenfalls als Bomber.

Nutzer

DanemarkDänemark Dänemark

  • Det Danske Luftfartselskab

NiederlandeNiederlande Niederlande

SchwedenSchweden Schweden

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich

  • Crilly Airways

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung 4
Passagiere 16
Länge 17,80 m
Spannweite 23,02 m
Höhe 4,75 m
Leergewicht 4.350 kg
Startgewicht 7.250 kg
Reisegeschwindigkeit 205 km/h
Reichweite 1.480 km
Triebwerke drei luftgekühlte Sternmotoren Pratt & Whitney Wasp C mit je 312 kW

Siehe auch

Weblinks


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