- Forrest J Ackerman
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Forrest J Ackerman (* 24. November 1916 in Los Angeles; † 4. Dezember 2008 ebenda), auch Mr. Science Fiction genannt, war ein US-amerikanischer Herausgeber, Verfasser und Verleger von Science-Fiction-Literatur. Die Mittelinitiale J (ohne Punkt) hatte er selbst seinem Taufnamen hinzugefügt, ohne dass damit eine Abkürzung verbunden war.
Ackerman war 1934/35 auf der University of California in Berkeley, war als Filmvorführer tätig und diente 1942-45 in der US Army.
Ackerman, auch bekannt als „Forry“, „4e“ oder „4SJ“, hatte großen Einfluss auf die Entstehung, Organisation und Verbreitung des Science-Fiction-Fandom und war damit eine Schlüsselfigur für die kulturelle Akzeptanz des Genres in Buch-, Kunst- oder Filmform.
Ackerman begann 1926 Science-Fiction zu lesen und auch selbst Kurzgeschichten zu schreiben, einige mit Ko-Autoren wie A. E. van Vogt, Robert A. W. Lowndes, C. L. Moore und Donald A. Wollheim.
Als Redakteur arbeitete er bei den Zeitschriften Famous Monsters of Filmland, Monsterworld und Spacemen. Er war auch als Literaturagent tätig, vertrat Ray Bradbury, Charles Beaumont und Marion Zimmer Bradley, und brachte die Perry-Rhodan-Serie in die USA. Er war mit Walter Ernsting befreundet und half ihm dabei, die deutsche SF-Fan-Szene zu pflegen.
Schauspielerisch betätigte sich Ackerman in einer Vielzahl von Horror-, Fantasie- und SF-Filmen, meist in kleinen Gastrollen, wobei er auch vor Billigstproduktionen nicht zurückschreckte. Sein wohl kürzester Auftritt fand allerdings im erfolgreichsten aller Musikvideos statt, nämlich in Michael Jacksons Thriller. Mit Horrorlegende Lon Chaney junior spielte er in dessen letztem Kinofilm Dracula vs. Frankenstein aus dem Jahr 1971.
Mit seiner umfassenden Sammlung zum Thema Science-Fiction galt Ackerman als einer der größten Kenner der phantastischen Literatur und des phantastischen Films. Die Sammlung umfasste filmhistorische Exponate wie beispielsweise Requisiten und Kostümteile von Lon Chaney aus dem Stummfilm London after Midnight; an seinen Fingern trug er auch im Privatleben die Ringe, die Bela Lugosi in Abbott and Costello meet Frankenstein und Boris Karloff in The Mummy trugen. 2002 zählte die im Ackermansion untergebrachte Sammlung 200.000 Exponate, ehe der Sammler aus gesundheitlichen Gründen gezwungen war, die Stücke nach und nach teilweise zu veräußern. Zu Ackermanns privaten Freunden zählten Genre-Größen wie Vincent Price, Ray Harryhausen, Ray Bradbury und Christopher Lee; in Deutschland pflegte er intensive Kontakte zu dem Autor Rolf Giesen und dem Schau- und Puppenspieler Gerd J. Pohl.
Daneben engagierte sich Ackerman auch für die Welthilfssprache Esperanto.
Nach Ackerman wurde der Forry Award benannt, den die Los Angeles Science Fantasy Society seit 1966 für besondere Verdienste in der Science-Fiction verleiht. Ackerman selbst bekam den Preis im Jahr 2002.
Literatur
- Albrecht Fritzsche: Mr. Science Fiction. Forrest Ackerman und sein Leben in der Welt der Phantastik. In: Die Welten der Science Fiction. 15 Annäherungen an das erfolgreichste Genre unserer Zeit, Corian-Verlag Meitingen, 1988. ISBN 3-89048-313-5
Weblinks
- Forrest J Ackerman in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Forry Award Winners – Forry Preisträger (englisch)
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