Die Mumie (1932)

Die Mumie (1932)
Filmdaten
Deutscher Titel Die Mumie
Originaltitel The Mummy
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1932
Länge 73 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Karl Freund
Drehbuch Nina Wilcox Putnam
Richard Schayer
John L. Balderston
Produktion Carl Laemmle Jr.
Musik James Dietrich
Kamera Charles Stumar
Schnitt Milton Carruth
Besetzung

Die Mumie ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1932. Regie führte Karl Freund, die Hauptrolle spielte Boris Karloff.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

1922 stößt eine Gruppe von Archäologen unter der Führung von Sir Joseph Whemple auf das Grab des Hohepriesters Im-Ho-Tep. Offenbar wurde er für irgendein Vergehen zu ewiger Verdammnis verflucht, denn er wurde lebendig mumifiziert und sämtliche heiligen Hieroglyphen wurden von seinem Sarkophag entfernt.

In dem Grab befindet sich auch die legendäre Schriftrolle des Lebens, mit der Isis Osiris von den Toten erweckt haben soll. Als sich der Assistent von Sir Whemple an die Übersetzung der Schriftrolle macht und dabei einige Passagen laut liest, erweckt er die 3.700 Jahre alte Mumie zu neuem Leben und verliert bei ihrem Anblick den Verstand. Als Whemple und sein Partner, der Österreicher Dr. Muller, angelockt von seinem hysterischen Lachen ins Zelt stürzen, ist die Mumie und auch die heilige Schriftrolle verschwunden.

Zehn Jahre später taucht die Mumie in der Gestalt des Ardath Bey erneut auf. Er gibt Frank Whemple, Sir Josephs Sohn der sich ebenfalls der Archäologie verschrieben hat, entscheidende Hinweise, die zur Entdeckung der Grabkammer der altägyptischen Prinzessin Anck-es-en-Amon führen. Zunächst versucht er erfolglos ihre Mumie ebenfalls wieder zu beleben, als er jedoch zufällig die junge Helen Grosvenor kennenlernt, glaubt er in ihr die Wiedergeburt seiner geliebten Prinzessin zu erkennen.

Zu Lebzeiten waren sie ein heimliches Liebespaar, da er aber der Hohepriester- und sie die Tochter des Pharao war, handelte es sich um eine verbotene Liebe. Als sie an einem schweren Fieber starb, hatte er mit Hilfe der heiligen Schriftrolle versucht sie ins Leben zurückzurufen. Für diesen Frevel gegen die Götter wurde er bei lebendigem Leibe mumifiziert und für alle Ewigkeit verdammt.

Um mit seiner über alles geliebten Prinzessin die Unsterblichkeit verbringen zu können, muss er erst ihren Körper töten und danach mit der Schriftrolle wieder erwecken. Dafür entführt er Helen ins Kairoer Museum und erweckt durch ein Ritual die Seele Anck-es-en-Amons in ihrem Körper wieder. Die Prinzessin aber scheut den Tod. Viel lieber möchte sie lebend diese neue, fremde Zeit kennenlernen. Auf altägyptisch betet sie zu Isis, die Göttin möge sie vor der schrecklichen Mumie beschützen. Plötzlich hebt die Statue der Göttin ihren Arm. Die Schriftrolle geht in einem Blitzstrahl in Flammen auf und Im-Ho-Tep zerfällt, ohne die magische Kraft der alten Zauberformel, zu Staub.

Kritiken

Fortsetzungen

Der Erfolg des Filmes veranlasste Universal dazu die Figur der Mumie für eine Reihe von Filmen in den 1940ern zu reaktivieren. Abgesehen von der Verwendung einiger Motive haben sie mit dem Original wenig gemein und sind daher nur untereinander als Fortsetzung zu sehen. Die Mumie trägt nun den Namen Kharis und handelt größtenteils unselbständig auf Anweisung eines Hohepriesters. Erster Darsteller der Titelfigur war Tom Tyler, danach wurde die Rolle von Lon Chaney jun. übernommen.

  • 1940: The Mummy’s Hand
  • 1942: The Mummy’s Tomb
  • 1944: The Mummy’s Ghost
  • 1944: The Mummy’s Curse

In den 1950er Jahren griff Universal ein neues Konzept auf, in dem das Komiker-Duo Abbott & Costello die populärsten Film-Monster der 1930er- und 40er Jahre persiflierte.

Ab Ende der 1950er Jahre griff die britische Hammer Film Productions das Thema erneut auf. Der erste Film verstand sich als Neuauflage von "The Mummy's Hand", alle anderen stellten eigenständige Handlungen ohne Bezug zueinander oder vorangegangenen Verfilmungen dar.

  • 1959: The Mummy
  • 1964: The Curse of the Mummy's Tomb
  • 1966: The Mummy's Shroud
  • 1971: Blood from the Mummy's Tomb

Neuverfilmungen

Literatur

  • William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms (OT: Classics of the Horror Film). Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10205-7, u. a. S. 96–101

DVD-Veröffentlichung

  • Die Mumie / 24. Oktober 2002 / Universal DVD
  • Die Mumie / 6. Mai 2004 / Universal DVD
  • The Mummy - The Legacy Collection
  • The Monster Legacy DVD Collection / 14. Oktober 2004 / Universal DVD

Sonstiges

  • Die Mumie ist der einzige von Universals klassischen Horrorfilmen, der nicht unmittelbar auf einem bereits existierenden Theaterstück oder einem sonstigen literarischen Werk basiert. Dennoch gibt es inhaltlich einige Parallelen zu Arthur Conan Doyles Kurzgeschichte The Ring of Toth.
  • Wie bei den meisten der klassischen Universal-Horrorfilme, war auch hier Jack Pierce für die Maske des Monsters zuständig. Boris Karloffs Make up war von der Mumie Ramses III. inspiriert. Das Auftragen der Maske dauerte jeweils mehrere Stunden.
  • Da es in den 1930er Jahren noch nicht die Materialien gab, die der Maskenbildnerei heute zur Verfügung stehen, musste Pierce auf Karloffs Gesicht mehrere Lagen mit Kollodium bestrichener Baumwolle auftragen, um den Effekt der vertrockneten, runzelligen Mumien-Haut darzustellen. Diese äußerst unkomfortable Maske war derartig starr, dass Boris Karloff nicht mehr in der Lage war den Mund zu öffnen um zu sprechen.
  • Das Filmplakat von 1932 hält den Rekord für den höchsten Preis den ein Poster je bei einer Auktion erzielt hat: über 453.500 US-Dollar.
  • Als Boris Karloff 1931 in Frankenstein auftrat, war er noch weitgehend unbekannt. Der überragende Erfolg seiner Darstellung, animierte die Werbeabteilung von Universal nur ein Jahr später ausschließlich mit seinem Namen Werbung zu machen: "KARLOFF… 'The Mummy'".

Weblinks


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