Fort Namutoni

Fort Namutoni
Fort Namutoni
Nationales Denkmal in Namibia Flag of Namibia.svg
Fort Namutoni.jpg
Denkmaltyp Baudenkmal
Lage Region Oshikoto, Namibia
Geographische Koordinaten: 18° 48′ 38″ S, 16° 56′ 25″ O-18.81055555555616.940277777778Koordinaten: 18° 48′ 38″ S, 16° 56′ 25″ O
Fort Namutoni (Namibia)
Red pog.svg
Entstehung 1897
Anerkennung
durch den Rat für Nationales Erbe
1950
Trägerschaft Etosha-Nationalpark
Website

Das Fort Namutoni (auch häufig nur Namutoni) ist eine im Südosten des heutigen Etosha-Nationalparks in Namibia gelegenen ehemaligen Polizei- und Militärstation. Heute ist sie das Besucherzentrum des Nationalparks und ein Übernachtungslager für Besucher. Der Name entspricht dem frei übersetzen „der hohe Ort“ in der Sprache der Ovambo, da sich die Quelle auf einem Kalksteinhügel befindet.

Namutoni wurde wie Okaukuejo 1897 von der damaligen deutschen Kolonialverwaltung in Deutsch-Südwestafrika als Markierung der nördlichen Grenze des deutschen Einflussgebiete und als Kontrollstelle gegen das Vordringen der Rinderpest aus den nördlich gelegenen Ovambogebieten errichtet. 100 Meter von der Quelle entfernt wurde 1901/1902 eine befestigte Anlage für das Militär errichtet, deshalb wird es auch Fort Namutoni genannt. Sie bildete das östliche Glied in der Kette mit dem Fort Sesfontein und Okaukuejo.

Fort Namutoni Aussenansicht.jpg

Nach Beginn des Herero-Aufstandes im Jahre 1904 wurde die militärische Besatzung des Forts weitgehend abgezogen, um im Süden des Landes den von aufständischen Herero bedrängten Farmern beizustehen. Zurück blieb lediglich eine „Stallwache“ von vier Soldaten und drei Farmern, was man für ausreichend hielt, da die Ovambo nördlich von Namutoni als friedlich galten und sich bisher nicht am Herero-Aufstand beteiligt hatten. Doch gab es Gerüchte, daß die Herero auch die Ovambo in den Aufstand einbeziehen wollten.

„Boten sollen nach Aussage der finnischen Missionare dringende Aufforderungen der Hereroführer an die Könige und Führer des ihnen verwandten Volkes überbracht haben.“ [1]

Sollte diese historische Aussage der Überprüfung standhalten, hätte sich jedoch nur der Stamm von Ondonga, der seinen Sitz nördlich der Salzpfanne hatte, als einziger Ovambo-Stamm an dem Aufstand beteiligt.

Die Überraschung in dem kaum besetzten Fort war auf alle Fälle groß, als dieser Stamm am 28. Januar mit 500 gut bewaffneten und ausgerüsteten Kriegern unter Führung von König Nehale lyaMpingana angriff. Es gelang der kleinen Besatzung jedoch, den ersten Ansturm der Ovambo abzuwehren und rund 60 Krieger zu erschießen.[1] Als sich die Ovambo daraufhin vorübergehend zurückzogen, gelang den Verteidigern des Forts im Schutze der Nacht der unbemerkte Ausbruch und die Flucht in das 100 km entfernte Tsumeb. Das nunmehr besatzungslose Fort Namutoni wurde anderntags von den Ovambo gestürmt und weitestgehend zerstört, jedoch von 1905 – 1907 von der deutschen Schutztruppe wieder aufgebaut.

Neben der historischen Aussage, die Ovambo hätten den Herero Schützenhilfe geleistet, wird als weiterer Grund für diesen Angriff ein nicht unbegründetes Gerücht vermutet, dass die deutsche Kolonialverwaltung die Erschießung aller Ovambo-Rinder erwog, um die weitere Ausbreitung einer dort grassierenden Rinderpest zu stoppen.

Fort Namutoni oben.jpg

Während des Ersten Weltkrieges diente das Fort als Gefangenenlager für britische Soldaten, bis es 1915 an die südafrikanische Armee übergegeben werden musste und in der Folgezeit verfiel. Erst mit Gründung des Etosha-Nationalparks bekam das verfallene Fort wieder Bedeutung; es wurde wieder aufgebaut und 1950 zum nationalen Denkmal erklärt, 1957 wurde es zunächst als Stützpunkt der Parkverwaltung und als sehr einfaches, nur in den Wintermonaten geöffnetes Rastlager für Besucher des Nationalparks gestaltet. Das Fort selbst wurde teilweise zum Museum umgestaltet und ist heute offizielles Nationaldenkmal Namibias. Die touristische Infrastruktur wurde nach und nach erweitert und verbessert, so dass ein ganzjähriger Beherbergungsbetrieb ermöglicht wurde.

Quellen

  1. a b Dr. E. Th. Förster: „Das Ovambovolk“ in Vom Fels zum Meer/Die Weite Welt (Wochenausgabe), August Scherl Verlag, 23. Jahrgang Stuttgart, Mai 1904

Weblinks


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