- Frame (Waffe)
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Frame (Waffe) Angaben Waffenart: Speer Verwendung: Kriegswaffe, Jagdwaffe Entstehungszeit: vor 98 n. Chr. Einsatzzeit: vor 98 n. Chr. – 520 n. Chr. Ursprungsregion/
Urheber:Germanische Stämme Verbreitung: Magna Germania Gesamtlänge: ca. 200 cm – 300 cm Klingenlänge: ca. 10 cm Griffstück: Holz, Leder Listen zum Thema Die Frame oder Framea ist ein germanischer Wurf- und Nahkampfspieß.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Als verhältnismäßig leichter Speer mit einer knappen und kurzen, aber sehr scharfen Eisenspitze wird die Frame von Tacitus bezeichnet,[1] ebenso, dass sie die am häufigsten geführte Waffe der Germanen sei. Dokumentarisch gesichert hat er sogar den germanischen Namen registriert: Frame. Die Frame werde sowohl vom Fußvolk als auch von der Reiterei verwendet. Schwerter und schwere Lanzen oder Spieße würden, so berichtet er, auch wegen des hohen Preises von Eisen, nur von wenigen getragen. Das stimmt mit der Häufigkeit solcher Waffen im archäologischen Fundbestand gut überein. Von großer Relevanz ist der ebenfalls von Tacitus überlieferte Sachverhalt, dass man jene Framen sowohl als Wurfgeschoss als auch zum Fechten im Nahkampf einsetzte. Dies lässt sich bei Speerschäften, die in nordischen Moorfunden erhalten geblieben sind, anhand von Hiebmarken nachvollziehen.
Unter den Germanen war die Frame neben dem Schild das wichtigste Statussymbol des freien Mannes, das bei öffentlichen Beratungen wie auch bei Zechgelagen stets mitgeführt wurde.[2]
Der etymologische Ursprung des germanischen Wortes Frame ist nicht mit letzter Sicherheit identifiziert. In Frage kommt das altdeutsche Wort brame, Stachel, von bremen, stechen (daraus abgeleitet auch Bremse und Brombeere)[3]. Von Frame leitet sich vermutlich das angelsächsische franca und weiter francisca, wahrscheinlich auch Franco, der Franke, ab.[4]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Publius Cornelius Tacitus: De origine et situ Germanorum. Kapitel 6.
- ↑ Vgl. Mayer, S. 4
- ↑ So Meyers Großes Konversations-Lexikon und Herders Conversations-Lexikon
- ↑ Vgl. E. Götzinger: Reallexicon der Deutschen Altertümer.
Literatur
- Karl August Mayer: Deutsche Geschichte für das deutsche Volk. Band 1. Gustav Mayer, Leipzig 1857. (online einsehbar)
- Louis Friedrich Christiana Curtze: Die Germania von Tacitus. M.G. Priber, Leipzig 1868. (online einsehbar)
- Johannes Hoops, Heinrich Beck (Hrsg.): Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Band 9. Walter de Gruyter, Berlin 1995. ISBN 3110146428. S. 366 ff.
Weblinks
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Wikisource: Publius Cornelius Tacitus, De origine et situ Germanorum, (latein) – Quellen und Volltexte
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Wikisource: Publius Cornelius Tacitus, De origine et situ Germanorum, (deutsch) – Quellen und Volltexte
- Eintrag „Framea“, in: Herders Conversations-Lexikon. 1854.
- Eintrag „Framěa“, in: Pierer's Universal-Lexikon. 1857.
- Eintrag „Framea“, in: E. Götzinger: Reallexicon der Deutschen Altertümer. 1885.
- Eintrag „Framěa“, in: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 1905.
- Eintrag „Frame“, in: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon. 1911.
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