Franca Squarciapino

Franca Squarciapino

Franca Squarciapino (* in Rom) ist eine italienische Kostümbildnerin und Oscar-Preisträgerin.

Squarciapino studierte Rechtswissenschaft (nach anderen Quellen: Literaturwissenschaft) sowie Tanz und Schauspiel in Rom. Als Schauspielerin war sie beim italienischen Fernsehen tätig. 1974 lernte sie den Bühnenbildner Ezio Frigerio kennen, dessen künstlerische und private Partnerin sie schließlich wurde.

Inhaltsverzeichnis

Theater

Für zahlreiche Inszenierungen von Giorgio Strehler, besonders am Piccolo Teatro in Mailand, die von Frigerio ausgestattet wurden, war sie als Kostümbildnerin tätig.

Squarciapino debütierte 1974 am Wiener Akademietheater mit den Kostümen für Gerhard Klingenbergs Inszenierung von Arthur Schnitzlers Anatol (Bühnenbild: Rouben Ter Arutunian). Im gleichen Jahr war sie am Burgtheater an Strehlers Inszenierung von Carlo Goldonis Trilogie der Sommerfrische (Bühnenbild: Frigerio) beteiligt, die 1978 auch in einer französischen Fassung für Paris erarbeitet wurde.

Oper, Ballett, Musical

Eine ausgedehnte Tätigkeit ergab sich für Squarciapino im Bereich der Oper. 1977 arbeitete sie erstmals an der Wiener Staatsoper für die Neuinszenierung von Vincenzo Bellinis Norma (Regie Piero Faggioni, Bühnenbild Frigerio, Dirigent Riccardo Muti. 1980 folgte die Mailänder Scala bei Strehlers Inszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts Le nozze di Figaro (Bühnenbild Frigerio, Dirigent Muti). Viele weitere Arbeiten an der Scala folgten. Im Bereich der Oper war Squarciapino auch an der Pariser Oper, der Frankfurter Oper, dem Theatre La Monnaie in Brüssel, dem Royal Opera House Covent Garden in London, der Metropolitan Opera in New York, dem Opernhaus Zürich, der Oper in Lyon oder dem Theatre du Capitole in Toulouse tätig.

Neben den genannten Regisseuren arbeitete Squarciapino auch für Luca Ronconi, Nuria Espert, Robert Wilson, Liliana Cavani, Lluis Pasqual oder Nicolas Joel.

Im Bereich des Balletts war Squarciapino wiederholt für die Choreografen Roland Petit, Rudolf Nurejew, Marcia Haydée, Juri Grigorowitsch oder Heinz Spoerli tätig.

Am New Yorker Broadway war sie 1981 die Kostümbildnerin bei einer Neuproduktion des Musicals Can-Can von Cole Porter, wofür eine Tony-Nominierung erhielt.

Film

In den späten 1980er Jahren begann Squarciapino auch für den Film zu arbeiten und wurde in der Folge mehrfach preisgekrönt. 1990 entwarf sie die Kostüme für Cyrano von Bergerac (Regie Jean-Paul Rappeneau), wofür sie im folgenden Jahr mit einem Oscar als beste Kostümbildnerin ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde sie für diese Arbeit mit einem César, einem BAFTA-Award, dem Preis des italienischen Filmjournalistenverbands sowie dem Europäischen Filmpreis belohnt. 1994, 1995 und 1996 war sie für Césars nominiert: für Louis, enfant roi von Roger Planchon, Le Colonel Chabert von Yves Angelo und für Der Husar auf dem Dach (Le Hussard sur le toit, Regie Rappeneau). In Spanien gewann sie einen Goya für die Kostüme in La femme de chambre du Titanic (Regie Bigas Luna).

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