- Francesc Pujols
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Büste von Francesc Pujols
Francesc Pujols i Morgades (* 1882 in Barcelona; † 1962 in Martorell), war ein katalanischer Schriftsteller und Philosoph.
Werdegang
Während seines Hochschulstudiums begann er, beeinflusst vom Werk von Jacint Verdaguer und Joan Maragall, Verse zu schreiben. 1902 beteiligte er sich am literarischen Wettbewerb der Jocs Florals von Barcelona, wo er die Natürliche Blume mit seinem Gedicht Idil·li (‚Idyll‘) gewann. 1904 veröffentlichte er El llibre que conté les poesies de Francesc Pujols (‚Das Buch, das die Gedichte von Francesc Pujols enthält’), mit Einführung von Joan Maragall, der in Pujols einen Vertreter des „lebendigen Wortes“ sah.
Im selben Jahr hielt er seinen ersten Vortrag im Ateneu Barcelonès über den Maler Marian Pidelaserra. Dies war der Anfang seiner Laufbahn als Kunstkritiker, die später in seinem Buch Recull de crítica artística (Sammlung von Kunstkritiken) (1921) zusammengefasst wurde. Er zeichnete sich als einer der ersten Verteidiger des seinerzeit umstrittenen Architekten Antoni Gaudí aus, dem er sein Buch La visió artística i religiosa d’en Gaudí (‚Die artistische und religiöse Vision von Gaudi‘) (1927) widmete, ins Französische übersetzt von dem Maler Salvador Dalí und herausgegeben in Lausanne im Jahr 1970.
Im Jahr 1906 veröffentlichte er, unter dem Pseudonym „Augusto de Altozanos“, seinen einzigen Roman, El Nuevo Pascual o la Prostitución (‚Der Neue Pascual oder Die Prostitution‘), ein humoristisches Werk, das in einem direkt aus dem Katalanischen übersetztem Spanisch geschrieben ist. Er reiste nach Madrid, wo er seine Studien als Maler und Philosoph vertiefte, und lernte dort den Politiker Francesc Cambó kennen. 1908, wieder zurück in Barcelona, frequentierte er die Clique vom Ateneu Barcelonès, wo er ab 1924 die Stellung des Sekretärs einnahm, während Pompeu Fabra Vorsitzender war. Er war mitbeteiligt an der Gründung der Gruppe Les Arts i els Artistes (Die Kunst und die Künstler), und an der Wochenzeitschrift Papitu, die er später leitete. Als Theaterautor veröffentlichte er El llibre de Job (‚Das Buch Job‘) (1922), in pitarresker Versform, und die Tragödie Medeia (1923).
Im Jahr 1918 veröffentlichte Francesc Pujols das Concepte General de la Ciència Catalana (‚Allgemeines Konzept der katalanischen Wissenschaft‘), in dem er die Existenz einer katalanischen philosophischen Richtung aufstellt, die mit Ramon Llull ihren Anfang nimmt und von Ramon Sibiuda weitergeführt wird. Dieses Werk enthält seine berühmte Prophezeiung, gemäß der die Katalanen außergewöhnliche Wesen sind aufgrund der Tatsache, Kinder der Erde der Wahrheit zu sein. In Folgejahren schrieb er weitere philosophische Werke, wie L’evolució i els principis immutables (‚Die Evolution und die unveränderlichen Prinzipien‘) (1921) oder Hiparxiologi o Ritual de la Religió Catalana (‚Hiparxiologi oder Ritual der katalanischen Religion‘) (1937).
Francesc Pujols baute ein philosophisches System auf, anfangs unter der Bezeichnung Sumpèctica o Ciència del Concret (‚Sumpectica oder Wissenschaft des Konkreten‘), später Hiparxiologia o Ciència de l’Existència (‚Hiparxiologia oder Wissenschaft der Existenz‘), und am Ende Pantologia o Ciència del Tot (‚Pantologia oder Wissenschaft vom Ganzen‘). Im Jahr 1931, widmete der Schriftsteller Josep Pla seinen Gedankengängen ein Buch mit dem Titel El sistema de Francesc Pujols. Manual d’Hiparxiologia (‚Das System von Prancesc Pujols. Handbuch der Hiparxiologia‘).
1926 veröffentlichte er in zwei Bänden die Historia de l’hegemonia catalana en la política espanyola (‚Geschichte der katalanischen Hegemonie in der spanischen Politik‘). Nachdem er sich in Martorell niedergelassen hatte, schrieb er verschiedene Werke politischer Natur, wie La solució Cambó (‚Die Lösung Cambó‘) (1931) oder El problema peninsular (‚Das Problem der Halbinsel‘) (1935). Am Ende des Spanischen Bürgerkrieges ging er ins Exil nach Prada de Conflent als Gast von Pau Casals (1939), und zog später in die Residence des Intellectuels Catalans von Montpellier um, wo er den Schriftsteller und Wissenschaftler Alexandre Deulofeu kennenlernte und vor jungen Intellektuellen, wie dem Kunstkritiker Alexandre Cirici Pellicer und dem Politiker Heribert Barrera, Vorträge hielt.
1942 kehrte er nach Katalonien zurück und wurde ins Gefängnis Model von Barcelona interniert, wo er einen Monat verbrachte. Von 1949 bis zu seinem Tod schrieb er für Zeitschriften wie Destino.
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