- Francesco Castiglia
-
Francesco Castiglia (bekannt als Frank Costello; * 26. Januar 1891 in Lauropoli in Kalabrien, Italien; † 18. Februar 1973 in New York City) war ein bekannter und mächtiger Gangsterboss in New York. Er galt als der wichtigste Mafia-Boss seiner Zeit, hatte weitreichende Kontakte zu Politikern, Richtern und Polizisten und lehnte den Drogenhandel ab.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Costello emigrierte 1895 gemeinsam mit seiner Mutter und seiner Schwester nach New York City.
Mit 13 wurde er Gangmitglied der Five Points Gang, in der auch Lucky Luciano Mitglied war. Von da an wurde er mehrmals verhaftet und landete schließlich 1915 wegen Raub und Waffenbesitz für elf Monate im Gefängnis.
Nach seiner Freilassung begann er seine Gangsterkarriere unter anderem mit illegalem Glücksspiel, Alkoholhandel und Schutzgelderpressung. Es war Costello, der den Kontakt zu Arnold Rothstein herstellte und im Broadway Mob kamen so Italiener wie Luciano und Joe Adonis mit den Kosher Nostras wie Meyer Lansky und Bugsy Siegel geschäftlich zusammen, um Manhattan mit hochwertigem Whiskey während der Alkoholprohibition von 1919 bis 1932 zu versorgen. Persönlich kannten sie die Beteiligten ohnehin; Luciano und Lansky waren Jugendfreunde.
Von 1937 bis 1957 war Costello Boss (bis 1946 „Acting Boss“) der späteren als Genovese-Familie klassifizierten Clans der US-amerikanischen Cosa Nostra von New York City.
Nachdem Vito Genovese nach dem Zweiten Weltkrieg aus Italien zurückkehrte, strebte er die Führung über die „Familie“ an. Willie Moretti war 1951 erschossen worden; Joe Adonis 1953 nach Italien abgeschoben worden und am 2. Mai 1957 verübte Vincent Gigante im Auftrag von Vito Genovese ein Attentat, das Costello jedoch überlebte.
Costello zog sich daraufhin aus der Führungsposition zurück; Genovese beseitigte weitere Verbündete von Costello: Albert Anastasia wurde am 25. Oktober 1957 erschossen, 1959 folgte Anthony Carfano, ebenfalls ein Jugendfreund Costellos und sein letzter verbliebener hochrangiger Verbündeter.
Costello besaß unter anderem einige Casinos in Las Vegas und auf Kuba – darunter das Spielcasino Copacabana, in dem auch Frank Sinatra auftrat – und einige Gebäude auf der Wall Street.
Costello wurde auch „Prime Minister“ genannt, weil er sich durch Bestechung großen Einfluss bei Politikern und Polizei verschaffte. Angeblich ermöglichte er es dem damaligen FBI-Chef J. Edgar Hoover regelmäßig bei Pferderennen zu gewinnen; im Gegenzug behauptete Hoover dann in den Medien, dass so etwas wie ein überregionales Verbrechersyndikat gar nicht existiere.
Frank Costello starb nach einem Herzanfall in einem Krankenhaus in Manhattan.
Adaptionen
Filme und Filmzitate
- Er ist ein wichtiges Vorbild für die Figur des Vito Corleone in Der Pate.
- In Martin Scorseses Mafia-Thriller Departed – Unter Feinden spielt Jack Nicholson einen irischen Gangsterboss namens Frank Costello.
- James Andronica spielte ihn in Gangster Wars (1981), Carmine Caridi in Bugsy (Film) (1991), Costas Mandylor in Mobsters (1991) und Kirk Baltz im Fernsehfilm Kingfish: A Story of Huey P. Long (1995).
Belletristik
In Philip Kerrs Thriller „Der Tag X“ aus dem Jahr 2001 spielt Costello eine wichtige Rolle als Gegner von Robert Kennedy. [1]
Einzelnachweise
- ↑ Philip Kerr: Der Tag X. Wunderlich Verlag, 1. Aufl. 2001. ISBN 978-3805206884
Weblinks
- Frank Costello auf www.findagrave.com (englisch)
- Frank Costello auf Rotten.com (englisch)
- Lebenslauf von Frank Costello auf gangstersinc.tripod.com (englisch)
Vorgänger
Oberhaupt der "Genovese-Familie" der La Cosa Nostra
1946–1957Nachfolger
Personendaten NAME Costello, Frank ALTERNATIVNAMEN Castiglia, Francesco (Geburtsname) KURZBESCHREIBUNG Gangsterboss in New York GEBURTSDATUM 26. Januar 1891 GEBURTSORT Lauropoli, Kalabrien, Italien STERBEDATUM 18. Februar 1973 STERBEORT New York
Wikimedia Foundation.