Alberoda

Alberoda
Alberoda: Rittergut Mitte des 19. Jahrhunderts

Alberoda ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Aue im sächsischen Erzgebirgskreis. Das ehemals selbstständige Dorf und Rittergut wurde 1929 nach Aue eingemeindet.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Alberoda liegt im Nordwesten von Aue und südwestlich der Stadt Lößnitz am rechten Muldeufer.

Geschichte

Kapelle in Alberoda

Alberoda entstand vermutlich im 12. Jahrhundert als einreihiges Waldhufendorf. Die zunächst getrennten Nieder- und Oberalberoda wuchsen anfangs des 15. Jahrhunderts zusammen und wurden als Albirnrodde erstmals 1403 schriftlich erwähnt. Es handelte sich um ein Bauerndorf in der Schönburgischen Herrschaft, dessen Bewohner sich hauptsächlich von Landwirtschaft ernährten. Oberhalb von Alberoda gab es ein Walgut, eine von einem Wassergraben und mit einem Wall umgebene Wehranlage, die als Edelhof bekannt ist. Die Schutz- und Wehrfunktion bezog sich auf die Lage des Ortes am Handelsweg zwischen Zwickau und Böhmen. Dieses Gut wurde 1424 in einer Lehnsakte genannt. Es lag in einem Quellgebiet, mit dessen Wasser die „Edelmann-Mühle“ angetrieben wurde.[1] Nach Bränden in den Jahren 1617 und 1859 auf dem Gelände des Rittergutes und den folgenden Wiederaufbauarbeiten des Herrenhauses, der Wohnnutzung durch eine Strumpfwirkerfamilie, dem Umbau zu einer TBC-Heilstätte in den 1940er-Jahren und der Nutzung durch eine LPG zwischen 1952 und 1987[2] wurde das historische Gebäude der Mühle unter Denkmalschutz gestellt. Ein neuer Besitzer ließ die Mühle „Edelhof“ ab 1988 schrittweise restaurieren und zu einer Gaststätte mit Wohnräumen ausbauen. Im wehrhaft wirkenden Bruchsteinerdgeschoss befindet sich ein Raum mit Kreuzgratgewölbe. Das Sitznischenportal im südlich vorgezogenen Mittelbau hat einen profilierten Rundbogen und ein nach dem Wiederaufbau 1617 eingesetztes Wappen im Scheitel. Das Obergeschoss aus später ausgebautem Fachwerk ist mit einem Walmdach abgeschlossen. Die Befestigungsanlage mit Wall und Wassergraben ist noch erkennbar und war bis 1881 mit einer Zugbrücke versehen.

1927 erhielt der Ort eine erste Omnibusverbindung nach Aue.[2]

Einzelnachweise

  1. Aue, Mosaiksteine der Geschichte, Hrsg. Stadtverwaltung Aue, Druckerei und Verlag Mike Rockstroh, Aue 1997; Seite 14: Adel - Klerus - Rodebauern
  2. a b Aue, Mosaiksteine der Geschichte, Hrsg. Stadtverwaltung Aue, Druckerei und Verlag Mike Rockstroh, Aue 1997; Seiten 227 ff: Stadtgeschichte in Zahlen

Weblinks

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