Franco Rest

Franco Rest

Franco Rest (* 20. August 1942 in Ferrara, Italien) ist ein deutscher Sterbebeistands- und Ethikforscher.

Leben

Rest belegte ein Studium der Erziehungswissenschaften, katholische Theologie, Philosophie, Kunstgeschichte und Archäologie in Münster, Würzburg und Freiburg/Breisgau. Erst wurde er Volksschullehrer, dann Gymnasiallehrer und schließlich Lehrer in Beruflicher Bildung. Seit 1972 ist er Professor für Erziehungswissenschaften, Sozialphilosophie und Sozialethik an der Fachhochschule Dortmund (University of applied sciences and arts), im Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften. 1980 erfolgte seine Promotion zum Dr. päd. an der Universität Münster. Rest war von 1998-2002 Dekan des Fachbereichs Sozialarbeit der Fachhochschule Dortmund; und von 2002-2005 Prorektor für Studium, Lehre, Studienreform, Evaluation und Weiterbildung der Fachhochschule Dortmund. Seit 2004 ist er wissenschaftlicher Leiter der Dietrich Oppenberg Akademie für hospizliche Bildung und Kultur.

Er betreibt seit 1973 Forschungen zur Sterbebegleitung, Hospizarbeit, Anti-Euthanasie, Netzwerkbildung und Thanatologie mit Unterstützung der Landesregierung NRW, der Stiftung Volkswagenwerk sowie der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW. Weitere Forschungsgebiete sind das Ersatzschulwesen (Waldorfpädagogik), die Friedenserziehung, Umbrüche (Kehrtwendungen) im Leben des Menschen und die Ethik der Pflege.

Von 1978-2000 war Rest Vorstandsmitglied der "Aktion Mehr Menschlichkeit in Krankenhaus und Praxis" der Ärztekammer Nordrhein, Düsseldorf. 1985 war er Mitbegründer und seit 1987 wissenschaftlicher Beirat von "OMEGA - Mit dem Sterben leben". Von 1988-1999 wirkte Rest als Berater der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen zum Auf- und Ausbau der ambulanten und stationären Hospizdienste. Von 1994-1998 war er Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Hospize und Hospizinitiativen („Hospizarbeitsgemeinschaft“ HAG e.V.) in Nordrhein-Westfalen; und 1989-2005 beim Beirat Institut für Soziale Gerontologie in Dortmund tätig. Er ist seit 1992 Vorsitzender „DELTA - Leben und Sterben in Begleitung“ und seit 2000 Mitglied des Ethik-Arbeitskreises der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft, Berlin.

Rest ist Autor von über 280 Publikationen und erhielt 2006 für seine Verdienste um die Hospizbewegung in Deutschland den Landesverdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen und den Forschungspreis der Fachhochschule Dortmund zur „Hospizforschung“.

Publikationen

  • Praktische Orthothanasie im Arbeitsfeld sozialer Praxis Teil 1: Entwicklung von Verhaltensmerkmalen für den Umgang mit Sterbenden auf der Grundlage partizipierender Feldforschung in Einrichtungen der Altenhilfe. Westdeutscher Verlag: Opladen 1977
  • Den Sterbenden beistehen. Ein Wegweiser für die Lebenden. Quelle & Meyer Verlag: Heidelberg-Wiesbaden 1981
  • Sterbebeistand - Sterbebegleitung - Sterbegeleit. Studienbuch für Krankenpflege, Altenpflege u.a. Kohlhammer-Verlag: Stuttgart 1989
  • Das Kontrollierte Töten. Lebensethik gegen Euthanasie und Eugenik. Gerd Mohn Verlag: Gütersloh 1992
  • Leben und Sterben in Begleitung. Vier Hospize in Nordrhein-Westfalen. Konzepte und Praxis. Gutachten im Anschluß an eine wissenschaftliche Begleitung. LIT-Verlag: Münster/Hamburg 1995
  • Sterbebegleitung statt Sterbehilfe. Damit das Leben auch im Sterben lebenswert bleibt. Herder-Verlag: Freiburg/Br. 1997
  • Patientenverfügungen - Einstieg in die Euthanasie durch die Hintertür? Pad-Verlag: Witten Dortmund 2004
  • Kehrtwendung im Menschenleben - Damaskus-Erlebnisse in Geschichte und Gegenwart. Herder Verlag: Freiburg/Br. 1990
  • Waldorfpädagogik. Anthroposophische Erziehung als Herausforderung an öffentliche und christliche Pädagogik. Matthias Grünewald Verlag: Mainz / Quell-Verlag: Stuttgart 1992
  • (zus. Mit Walter Rest) Wer seid Ihr eigentlich, Christen? Briefwechsel über zwei Jahrtausende mit DIOGNET. Zugleich eine Neuerschließung des Glaubensbekenntnisses Reihe: Philosophie Band 38 LIT-Verlag : Münster – Hamburg – London 2000

Er ist Herausgeber von:

  • Soziale Arbeit im Blick auf die Menschenrechte. Dortmunder Schriften zur sozialen Arbeit. Klartext-Verlag: Essen 2001
  • Waffenlos zwischen den Fronten. Die Friedenserziehung auf dem Weg zur Verwirklichung. Styria Vlg.: Graz-Wien-Köln 1971
  • Leben bis zuletzt – Finalversorgung von Tumorkranken. (Hg. mit Hartmut Reiners u. Eberhard Klaschik) Walter de Gruyter Verlag: Berlin - New York 2001
  • Studien zur interdisziplinären Thanatologie. (Hrsg. zus. mit Detlef B. Linke; Armin Nassehi; Georg Weber) LIT-Verlag: Münster (seit 1992)
  • Forum „Hospiz“. LIT-Verlag: Münster (seit 1999)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rest — (von lateinisch: restare = „übrig bleiben“/„übrigbleiben“, aus: re = „zurück“, „wieder“ sowie stare = „stehen“; spätmittelhochdeutsch: rest[e]; italienisch: resto = „übrig bleibender Geldbetrag“) bedeutet allgemein etwas, das übrig geblieben ist …   Deutsch Wikipedia

  • Franco-Ontarian — Franco Ontarians …   Wikipedia

  • Franco Sacchetti — Franco Sacchetti, (c. 1335 ndash; c. 1400) was a Ragusan Italian poet and novelist.He was the son of Benci di Uguccione, surnamed Buono, of the noble and ancient Florentine family of the Sacchetti and was born in Dubrovnik (Ragusa), Dalmatia or… …   Wikipedia

  • Franco (Musiker) — Franco Luambo Makiadi (* 6. Juli 1938 in Sona Bata, Zentral Kongo als L Okanga Landju Pene Luambo Makiadi oder François Luambo Makiadi; † 12. Oktober 1989 in Brüssel) war ein bekannter Sänger, Gitarrist und Bandleader aus Kongo Zaire.… …   Deutsch Wikipedia

  • Franco Luambo — Makiadi (* 6. Juli 1938 in Sona Bata, Zentral Kongo als L Okanga Landju Pene Luambo Makiadi oder François Luambo Makiadi; † 12. Oktober 1989 in Brüssel) war ein bekannter Sänger, Gitarrist und Bandleader aus Kongo Zaire. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Franco Luambo Makiadi — (* 6. Juli 1938 in Sona Bata, Zentral Kongo als L Okanga Landju Pene Luambo Makiadi oder François Luambo Makiadi; † 12. Oktober 1989 in Brüssel) war ein bekannter Sänger, Gitarrist und Bandleader aus Kongo Zaire. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und… …   Deutsch Wikipedia

  • Franco-Yukonnais — are francophone and/or French Canadian residents of Yukon, a territory of Canada.French has full official language status in the Yukon.DemographicsThe Canada 2006 Census identified 1,105 residents of the territory as francophone, 3.69 per cent of …   Wikipedia

  • Franco Vittadini — (April 09, 1884 Pavia – November 30, 1948 Pavia) was an Italian composer and conductor. As a composer he is mostly known for his compositions in opera and sacred music. Born in Pavia, he began his musical studies in 1903 at the Milan Conservatory …   Wikipedia

  • Franco, Francisco — in full Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Bahamonde born Dec. 4, 1892, El Ferrol, Spain died Nov. 20, 1975, Madrid Spanish general and head of the government of Spain (1939–75). A career army officer, he was noted as a skillful leader …   Universalium

  • Franco-Prussian War — Infobox Military Conflict caption=Pierre Georges Jeanniot s La ligne de feu (1886), depicting the Battle of Mars La Tour partof=the wars of German unification conflict=Franco Prussian War date=19 July 1870 – 10 May 1871 place=France and Prussia… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”