- Frank Schwemmer
-
Frank Schwemmer (* 1961 in Berlin) ist ein deutscher Komponist und Sänger.
Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er 1964 (Violine, Klavier). Ab 1978 gab er erste Konzerte als Gitarrist, Violinist und Sänger. Nach seinem Abitur 1980 begann er das Studium der Schulmusik an der Hochschule der Künste Berlin. Kammermusikalische Kompositionen schuf er seit 1979, in diesem Zeitraum absolvierte er ein privates Kompositionsstudium in Berlin und Wien. Seit 1983 ist Schwemmer freischaffend als Komponist und Sänger tätig. Er ist verheiratet mit der Malerin Irene Suhr.
Inhaltsverzeichnis
Werke
- Opern
- Nebukadnezar (UA Lindenkirche Berlin)
- Der kleine Muck (UA 2001 Berliner Kammeroper)
- Angela - Eine Nationaloper (UA 2002 Neuköllner Oper Berlin)
- Der Reiter mit dem Wind im Haar (UA 2005 Komische Oper Berlin)
- 2007 „Medea Stimmen“, Kammeroper nach dem Roman von Christa Wolf, für sechs Soli (S, S, Ms, T, T, Bar) und Kammerorchester (Auftragswerk: Radialsystem V, Volkert Uhde, Jochen Sandig, UA Oktober 2007 ebenda)
- 2008 „Robin Hood“, Abenteueroper in 15 Bildern. Libretto: Michael Frowin, für elf Soli, Kammerorchester, Kinderchor, Männerchor (Auftragswerk für die Komische Oper Berlin)
- Vokalwerke a cappella
- 1995 „In lectulo meo“, drei Hoheliedmotetten für fünf- bis zwölfstimmigen Chor (Auftragswerk: Ars nova Ensemble Berlin, Prof. Peter Schwarz)
- 1999 „Als welkten in den Himmeln ferne Gärten“, fünf Stücke für Männerquartett nach Texten von Rainer-Maria Rilke (Auftragswerk: Atrium Ensemble Berlin)
- 2001 „So gib mir einen Kuss“, Volksliedbearbeitungen für fünfstimmig gemischten Chor, Berlin 2003
- 2002 „Obwohl der Jäger geschossen hatte“, Volksliedbearbeitungen für fünfstimmig gemischten Chor, Berlin 2004
- 2003 „Grieve not“, drei Stücke für Frauenchor, nach Texten von James Joyce (Auftragswerk: Berliner Mädchenchor, Sabine Wüsthoff)
- 2004 „Magnificat“ für zwei Solosoprane und Chor (alternativ: Sprecher, Auftrag: Ars nova Ensemble Berlin, Prof. Peter Schwarz)
- 2005 „Der Froschkönig“, Märchenoratorium für Männerquintett (dabei ein Schauspieler)
- 2005 Psalm 31 für gemischten Chor in verschiedenen Sprachen, für gemischten Chor (Auftragswerk: Lilienfelder Cantorei, Klaus-Martin Bresgott), Berlin 2006
- 2006 „Abbey road“, das komplette Beatles-Album, a cappella, für Männerquartett (arrangiert für das Atrium Ensemble Berlin), UA Mai 2008
- 2009 „Was ich wollte“, drei Eichendorff-Monologe für vier- bis achtstimmiges Männerensemble; für Klaus-Martin Bresgott und das Vocalconsort Berlin
- 2010 „Morgen Herr bin ich bei Dir“, drei Choralmotetten für achtstimmigen gemischten Chor (S, A, T, B); nach Texten von Thomas Bernhard sowie aus dem Buch Hiob, komponiert im Auftrag von Klaus-Martin Bresgott für die Lilienfelder Cantorei
- 2010 „Preces et responses“ vierstimmige Liturgie für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, Auftragskomposition von Stefan Schuck für das Festival of Lessons and Carols am 18. Dezember 2010 in der Kirche am Hohenzollernplatz Berlin
- 2010 „Dies ist der Tag, den Gott gemacht“ für vier- bis achtstimmigen Chor a cappella; nach einem Text von Christian Fürchtegott Gellert, Auftragskomposition von Stefan Schuck für das Festival of Lessons and Carols am 18. Dezember 2010 in der Kirche am Hohenzollernplatz Berlin
- Auswahl weiterer Werke
- 1988 „Kantate I“ für Mezzosopran, fünf Celli, Kontrabass und Kammerchor
- 1991 „Der Ball ist rund“ für das Tanztheater Bremen
- 1993 „8 Galgenlieder“ nach Texten von Christian Morgenstern, für Solistenquartett, Streichorchester und Klavier
- 1996 „Kantate II“ für Sopran, vier Celli, Kontrabass und Kammerchor
- 2000 „Monocantus“ für Violoncello und Klavier (Auftragswerk: Athesinus Consort)
- 2006 „Liebes-Lied“ für Mezzosopran und Streichquartett nach R.-M. Rilke
- 2006 „Spielzeit“, Kantate zur Spielzeiteröffnung eines Theaters, für vier Soli (Sop., Mezzo., Ten., Bassbar.), Chor, sechs Schauspieler, Kammerorchester (zwei Trompeten, Solo-Violine., Klar. B, Fag., Schlagwerk), Auftragswerk: Theater Freiberg, UA Juni 2007
- 2006 zwei Stücke für Mezzosopran und Vibraphon, nach Texten von Mascha Kaléko
- 2006 „Psalm 31 (miserere)“ für vier- bis achtstimmigen gemischten Chor (S, A, T, B); nach Texten des 31. Psalms in verschiedenen Sprachen.
- UA 9. April 2006 durch Lilienfelder Cantorei, Leitung Klaus-Martin Bresgott
- 2007 „Ode an die Katze“ für Sopran und Kontrabass, Text: Pablo Neruda, UA August 2007, Leipzig
- 2010 „Fantasie für einen starken Engel“, für Mezzosopran und Instrumentalquartett(Klavier, Klar. B, Violine, Cello). Nach Texten **aus der Offenbarung des Johannes. Für Natalie Miller, Auftragswerk der Kirche in Berlin Wartenberg.
Verlage
Boosey&Hawkes, Berliner Chormusik-Verlag, Verlag Neue Musik
Zu Angela - Eine Nationaloper
Diese Oper von Schwemmer (Musik) und Michael Frowin (Libretto) entstand nach Motiven aus dem Buch „Das Mädchen und die Macht“ von Evelyn Roll.
Die Uraufführung durch die Neuköllner Oper mit Kathrin Unger (Sopran) in der Titelrolle fand am 18. August 2002 im damals noch im Bau befindlichen U-Bahnhof Reichstag vis a vis vor dem Bundeskanzleramt und dem Reichstagsgebäude statt. Die musikalische Leitung hatte Hans-Peter Kirchberg, die Regie Robert Lehmeier. Das Bühnenbild stammte von Tom Musch.
Musikalische Formen
Ein Ensemble aus Piano, Schlagwerk, Celli und Saxophonen entwickelt dabei mit dem achtköpfigen Chor nicht nur beachtliche Klangvolumina, sondern große Klangbilder. Es ergeben sich Erinnerungen an Kurt Weills „Kleine Dreigroschenmusik“, den „Four Brothers“-Saxophonsatz von Woody Herman, an Debussy-Sätze. Die Solisten müssen sowohl mit Neutönern wie auch mit Heimatliedklängen in schnellem rhythmischem Wechsel zurechtkommen.
Inhalt
Es geht um die beispiellose Politikkarriere Angela Merkels von der Vorgeschichte in „Wolfratshausen“ bis hin zu ihrer Wahl zur ersten Bundesvorsitzenden der CDU im Jahr 2000. Dabei wird das Innenleben einer Partei gezeigt, die von verfestigten Strukturen männlicher Machtpolitik geprägt ist und selbst in einer Krise eher bereit ist, die potentielle Hoffnungsträgerin in bis dahin unvergleichbarer Weise zu demontieren als eigene Pfründe aufzugeben. In dramatisch durchaus konventioneller Art werden in realitätsnahen und doch fiktiven Bildern Stationen der Karriere von Angela M. in Konfrontation mit den Figuren Stoiber, Schäuble, Glos, Westerwelle und Koch gezeigt und zu Gehör gebracht. Manchmal mag man an eine neue Abhör-Affäre denken.
Literatur
- Evelyn Roll: Das Mädchen und die Macht. Angela Merkels demokratischer Aufbruch. Rowohlt Verlag, Berlin.
Weblinks
- Opern
Wikimedia Foundation.