- Frans Masereel
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Frans Masereel (* 30. Juli 1889 in Blankenberge; † 3. Januar 1972 in Avignon) war ein bedeutender belgischer Graphiker, Zeichner und Maler, der vor allem für seine beeindruckenden, von starken Emotionen geprägten Holzschnitte bekannt ist.
Er vertrat in seiner Kunst einen konsequenten Humanismus. Er stellte die Menschen in ihrer Verlorenheit und Verlassenheit in der modernen Zivilisation dar, ohne indessen als Pessimist gelten zu können. Denn gleichzeitig lieferte er Beispiele für Handlungsmöglichkeiten, um dem Menschlichen in einer sich entmenschlichenden Welt den ihm gebührenden Platz zu sichern. Beispiele hierfür sind die 80 Holzschnitte „Das Gesicht Hamburgs“ oder die 100 Holzschnitte des Zyklus „Die Stadt“ (1925). 1919 erschien seine Folge von 165 Holzschnitten Mein Stundenbuch, die 1957 in Deutschland mit einer Einleitung von Thomas Mann erneut erschien.
Eine Freundschaft verband ihn mit Henry Gowa, der ihn später nach Saarbrücken holte.
Frans Masereel regte am 26. September 1953 gemeinsam mit den deutschen Künstlern HAP Grieshaber, Erich Heckel, Gerhard Marcks, Ewald Mataré, Otto Pankok, Max Pechstein, Karl Rössing und anderen in Zürich an, die „XYLON Societé Internationale des Graveurs sur Bois” zu gründen. Diese Gründung der Internationalen Vereinigung der Holzschneider XYLON wurde beschlossen und Masereel war ihr erster Präsident. 1956 schuf er ein weiteres großes Holzschnittwerk, 100 Blätter unter dem Titel Mijn Land. 1964 erhielt Masereel den Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Eine Dauerausstellung von Masereel-Werken gibt es im Frans Masereel Centrum in Kasterlee bei Antwerpen.
Er kann als engerer Freund von Stefan Zweig bezeichnet werden.
Siehe auch
Literatur
- Stefan Zweig, Arthur Holitscher: Frans Masereel. Axel Juncker Verlag, Berlin 1923.
- Pierre Vorms: Gespräche mit Frans Masereel. Verlag der Kunst, Dresden 1967.
- Paul Ritter (Hrsg.): Frans Masereel: eine annotierte Bibliographie des druckgraphischen Werkes. Saur, München 1992, ISBN 3-598-11103-7.
- Joris van Parys: Masereel: eine Biografie. Zürich 1999, ISBN 3-85990-001-3.
- Richard Hamann, Jost Hermand: Epochen deutscher Kultur von 1870 bis zur Gegenwart - Expressionismus. Fischer, 1977, ISBN 3-436-02511-9, S. 26, 71, 104, 109, 185.
- Frans Masereel: Mein Stundenbuch 165 Holzschnitte mit einer Einleitung von Thomas Mann; Paul List Verlag, München 1957
- Frans Masereel: La Guerre - Der Krieg. Frans Masereels Bilder gegen den Krieg. FMS, Frans-Masereel-Stiftung, Saarbrücken 2010. E-Book, pdf, 300dpi, 75 MB, 54 S., zahlreiche Abbildungen, anläßlich der Ausstellung vom 2. Juli bis 12. September 2010 in Heidelberg.
Weblinks
- Literatur von und über Frans Masereel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Homepage der Frans-Masereel-Stiftung
- Frans Masereel Centrum (engl./frz./niederl.)
- Übersicht der Werke des Künstlers
- Frans Masereel auf kunstaspekte.de
- Die Farbe der Tränen - Der Erste Weltkrieg aus der Sicht der Maler
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