Franz Joseph Hugi

Franz Joseph Hugi
Gedenktafel für Hugi und Franz Vinzenz Lang in der Verenaschlucht

Franz Joseph Hugi (* 23. Januar 1791 in Grenchen; † 25. März 1855 in Solothurn) war ein Schweizer Geologe und Alpenforscher.

Er studierte römisch-katholische Theologie in Landshut, verbrachte einige Zeit in Wien und empfing 1819 die Priesterweihe. Danach wurde er Lehrer an der Solothurner Waisenhausschule. In Solothurn gründete er die Naturforschende Kantonalgesellschaft, das naturhistorische Museum, das er 1830 an die Stadt Solothurn abtrat, und 1836 auch den botanischen Garten. Nachdem er eine Zeit lang als Direktor des Waisenhauses und Lehrer an der Realschule von Solothurn gewirkt hatte, erhielt er 1833 die Professur der Physik und 1835 die der Naturgeschichte an der neu eröffneten Kantonsschule Solothurn, wurde aber 1837 entlassen, weil er zum Protestantismus übergetreten war. 1844 wurde er Ehrendoktor der Universität Bern.

Seine Theorie über die Gletscher entwickelte er in den Schriften Über das Wesen der Gletscher und Winterreise in das Eismeer (Stuttgart 1842) und Die Gletscher und die erratischen Blöcke (Solothurn 1843).

Am 19. August 1828 versuchte er zusammen mit den beiden Bergführern Jakob Leuthold und Johann Währen das Finsteraarhorn zu besteigen. Während die beiden wahrscheinlich als die ersten Bergsteiger bis zum Hauptgipfel gelangten, musste er selbst wegen einer Fußverletzung in einer Einsattelung zurückbleiben, die heute seinen Namen trägt.

1835 bereiste er für naturwissenschaftliche Zwecke einen Teil von Nordafrika, Sizilien und Italien. Die Resultate seiner Beobachtungen über das Meeresleuchten und die Bewegungen des Meers teilte er mit in den Grundzügen zu einer allgemeinen Naturansicht, deren erster Band den Titel Die Erde als Organismus (Solothurn 1841) trägt. Sonst sind von ihm noch die Naturhistorischen Alpenreisen (Solothurn 1830) zu erwähnen.

Literatur

Weblinks

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