Franz Joseph von Samet

Franz Joseph von Samet

Franz Joseph von Samet (* 2. Dezember 1758 in München; † 19. November 1828 in München) war Reichsarchivar.

Samet besuchte von 1769 bis 1775 das Jesuitengymnasium in München. Nach einem Praktikum von 1775 bis 1776 bei dem Hofmarksgericht Harmating studierte er von 1781 bis 1782 Jura an den Universitäten München und Göttingen. Von 1783 bis 1785 arbeitete er als Hofmarksverwalter und wurde 1786 als „Registratureinrichter und Actenrevisor“ in der Hauptregistratur der kurfürstlichen Hofkammer in München eingestellt.

In dieser Tätigkeit entwarf er eine systematische Ordnung für die Akten der Hauptregistratur, die später zur Grundlage für den Bestand des Staatsarchivs München wurde und den Beginn des modernen Archivwesens in Bayern markiert. 1790 wurde er zum Oberregistrator und 1795 zum kurfürstlichen wirklichen Rat ernannt. 1801 richtete er ein „Geheimes Landesarchiv“ (Reichsarchiv) ein, dessen Bestände heute die Abteilung 1 des Bayerischen Hauptstaatsarchivs bilden. Darin finden sich auch zahlreiche Unterlagen über die Säkularisation der bayerischen Klöster wieder, die heute eine wichtige Quelle für diesen Abschnitt der bayerischen Geschichte bilden.

1814 bis 1820 wurde er zudem zum Vorstand des Archivkonservatoriums in München ernannt. Außerdem wurde er 1807 Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Eine zentrale Unterscheidung, die Samet seiner Strukturierung des Landes- bzw. Reichsarchivs zugrundelegte, differenzierte zwischen „archivalischem“ und „nicht-archivalischen“ Dokumenten. Archivalische Schriften wie zum Beispiel die Urkunden der aufgehobenen Klöster wurden zentralisiert, während nicht-archivalische Schriften in den Regionalarchiven oder Registraturdepots Amberg, Landshut, München und Neuburg verwahrt wurden.[1]

Literatur

  • W. Jaroschka: Reichsarchivar Franz Joseph von Samet (1758–1828). In: Mitteilungen für Archivpflege in Bayern, Sonderheft 8, 1972.

Einzelnachweise

  1. Archive: Archive im deutschsprachigen Raum, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1974, S. 665

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Samet — ist ein türkischer männlicher Vorname arabischer Herkunft[1] mit der Bedeutung „Der Hohe, Erhabene“; „der Unabhängige“.Samet tritt auch als Familienname auf. Inhaltsverzeichnis 1 Bekannte Namensträger 1.1 Vorname 1.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sam — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Vornamen — Männliche Vornamen sind mit dem Symbol ♂ und weibliche Vornamen mit dem Symbol ♀ markiert. Vornamenslisten zu bestimmten Regionen, Sprachen, Dialekten oder Kulturkreisen findet man unter: Vornamen nach Regionen Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H… …   Deutsch Wikipedia

  • Sommets des Alpes de plus de 4 000 mètres — De gauche à droite, la Dent d Hérens (4 171 m), le Cervin (4 478 m), la Dent Blanche (4 357 m), l Obergabelhorn (4 062 m) avec la Wellenkuppe (3 903 m), le Zinalrot …   Wikipédia en Français

  • Österreichischer Komponistenbund — Logo Der Österreichische Komponistenbund (ÖKB) wurde 1913 gegründet und ist damit die älteste Interessenvertretung österreichischer Komponisten. Nach wechselhafter Geschichte und zeitweiliger Auflösung (1938, Wiedergründung 1947) gliedert er sich …   Deutsch Wikipedia

  • Anexo:Bibliografía de Jorge Luis Borges — Este artículo o sección sobre literatura necesita ser wikificado con un formato acorde a las convenciones de estilo. Por favor, edítalo para que las cumpla. Mientras tanto, no elimines este aviso puesto el 6 de enero de 2011. También puedes… …   Wikipedia Español

  • PRAGER, RICHARD — (1883–1945), German astronomer. Prager was born in Hanover. In 1908 he joined the Berlin Academy of Sciences; and in 1909 was appointed head of a department in the National Observatory in Santiago, Chile. From 1913 onward he worked as scientific… …   Encyclopedia of Judaism

  • Los Angeles Times Book Prize — Der Los Angeles Times Book Prize ist ein renommierter Literaturpreis, der seit 1980 jährlich von der Los Angeles Times verliehen wird. Die Preise werden in derzeit zehn Kategorien verliehen: Biographie, Aktuelles Interesse, Fiktion, Erstlingswerk …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”