Franz Karl Friedrich von Gemmingen-Hornberg

Franz Karl Friedrich von Gemmingen-Hornberg
Franz Karl Friedrich von Gemmingen-Hornberg

Franz Karl Friedrich von Gemmingen-Hornberg (* 1747; † 31. März 1814) war der letzte kaiserliche Träger des Schlosslehens in Kochendorf vor der Mediatisierung der Reichsritterschaft im frühen 19. Jahrhundert.

Leben

Franz Karl Friedrich war ein Sohn des Reinhard von Gemmingen-Hornberg (1710–1775) und der Sophia Friederica geb. vom Stein (1715–1776). Da sein älterer Bruder Reinhard (1744–1772) noch vor dem Tod des Vaters verstorben war, erhielt Franz Karl Friedrich am 4. Oktober 1776 von Kaiser Joseph II. das Burglehen (Schloss Lehen) in Kochendorf und am 27. März 1777 auch zwei Drittel des Blutbanns verliehen. Damit hatte er zunächst Lehen und Herrschaft in Kochendorf im selben Umfang wie sein verstorbener Vater erhalten. Er diente in der kaiserlichen Armee im Harrachschen Regiment und erreichte den Majorsrang.

1784 verlieh der Kaiser den Blutbann in Kochendorf an den ebenfalls in Kochendorf residierenden, jeweiligen Kantonshauptmann des Ritterkantons Odenwald. Zum Zeitpunkt des Lehnswechsels bekleidete dieses Amt Philipp von Gemmingen (1702–1785), ein entfernter Verwandter Franz Karl Friedrichs aus dem Bonfelder Zweig der Guttenberger Linie der Adelsfamilie, nach dessen Tod sein Neffe Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (1739–1822). Als Ersatz für den Verlust des Blutbanns, der das Burglehen zu einem einfachen Rittergut herabstufte, wurde Franz Karl Friedrich mit 1.000 Gulden und elf Morgen Land entschädigt. 1793 wurde sein Burglehen nochmals vom Kaiser bestätigt. Nach dem Ende des Kaiserreichs kam Kochendorf 1806 an Württemberg, wodurch der niedere Adel seine einstigen Privilegien sukzessive verlor. 1808 wurde Franz Karl Friedrich von Gemmingen noch mit der württembergischen Adels-Dekoration ausgezeichnet. Er verbrachte seine letzten Jahren auf seinem Gut in Lehrensteinsfeld, war zuletzt erblindet und herzkrank.

Er war verheiratet mit Frau Sophie Juliane Eleonora geb. von Helmstatt († 1783), die jedoch ebenso wie die vier gemeinsamen Kinder früh starb. Frau und Kinder wurden in Neckarzimmern beigesetzt, Franz Karl Friedrich selbst in Lehrensteinsfeld.

Literatur

  • K. H. Popp und Hans Riexinger: Zur Geschichte des Reichslehens Kochendorf und seiner Inhaber nach dem Abgang des Greckschen Mannesstamms. In: Bad Friedrichshall 1933–1983. Stadt Bad Friedrichshall, Bad Friedrichshall 1983

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