- Stephan Ackermann
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Stephan Ackermann (* 20. März 1963 in Mayen) ist der 103. Bischof von Trier.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ackermann wurde in Mayen geboren und wuchs in Nickenich auf. Nach dem Abitur am Kurfürst-Salentin-Gymnasium in Andernach studierte er ab 1981 Katholische Theologie und Philosophie in Trier und seit 1983 an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Am 10. Oktober 1987 empfing Ackermann durch Bischof Georg Moser in Rom die Priesterweihe für das Bistum Trier. 1989 erhielt er an der Gregoriana das Lizentiat der Theologie und war anschließend bis 1991 Kaplan in Bad Breisig.
Von 1991 bis 1998 war Ackermann Subregens am Trierer Priesterseminar und seit 1996 Domvikar am Trierer Dom. 1999 wurde er Regens und Dozent für spirituelle Theologie an der Priesterausbildungsstätte Studienhaus St. Lambert in Grafschaft-Lantershofen nahe Ahrweiler. Gleichzeitig arbeitete er seit 1998 an einer Promotion in Dogmatik, welche er 2001 mit einer Dissertation zum Thema Kirche als Person. Zur ekklesiologischen Relevanz des personal-symbolischen Verständnisses der Kirche an der von Jesuiten geleiteten Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main abschloss. Papst Benedikt XVI. verlieh ihm im November 2005 den Titel Kaplan Seiner Heiligkeit.
2006 wurde er von Benedikt XVI. zum Titularbischof von Sozopolis in Haemimonto ernannt und zum Weihbischof im Bistum Trier bestellt. Die Bischofsweihe spendete ihm der damalige Bischof von Trier, Reinhard Marx, am 14. Mai 2006 im Trierer Dom; Mitkonsekratoren waren sein emeritierter Vorgänger Leo Schwarz und Felix Genn, damals Bischof von Essen. Aus Anlass seiner Bischofsweihe suchte sich Ackermann den Wahlspruch In lumine tuo Domine („In deinem Licht, Herr“) aus, der die Kurzfassung eines Verses aus dem Buch der Psalmen (Ps 36,10 EU) ist.
Am 8. April 2009 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Trier. Die Amtseinführung fand am Sonntag, dem 24. Mai 2009, durch den Metropoliten der Kölner Kirchenprovinz, Joachim Kardinal Meisner, statt.[1]
Wirken
Seit 2008 ist Ackermann Vorsitzender der Deutschen Kommission "Justitia et Pax" - einer Art "Runder Tisch" der katholischen Einrichtungen und Organisationen, die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind. [2]
Nach nur hundert Tagen im Bischofsamt stellt Ackermann den in Südafrika tätigen, romkritischen Eifeler Priester Stefan Hippler („Der Papst soll den Gebrauch von Kondomen endlich zulassen!“) für den weiteren Einsatz im Erzbistum Kapstadt frei; fünf weitere Jahre kann Hippler in Südafrika bleiben und sich dort für Auf- und Ausbau von Hilfsprojekten für Aids-Infizierte engagieren - im Auftrag des dortigen Erzbischofs. Manche interpretieren diesen Schritt als "Abgrenzung" oder "Gegenposition" zur Bischofskonferenz oder zur römischen Kirchenleitung. [3] (Vergleiche Details hier: [4]).
Am 25. Februar 2010 wurde Ackermann von der Deutschen Bischofskonferenz zum „Missbrauchsbeauftragten“ ernannt. Er ist mit Unterstützung eines bei der Bischofskonferenz eingerichteten Büros zentraler Ansprechpartner für alle Fragen im Zusammenhang des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich in Deutschland. [5]
Werke
- Kirche als Person: zur ekklesiologischen Relevanz des personal-symbolischen Verständnisses der Kirche. Echter, Würzburg 2001. ISBN 3-429-02302-5
- Suchen und finden. Biblische Meditationen. Paulinus, Trier 2003. ISBN 3-7902-0183-9
- Im Einsatz für die Kirche. Für Pater Johannes Günter Gerhartz SJ in freundschaftlicher Verbundenheit zur Vollendung seines 75. Lebensjahres am 7. November 2001. Echter, Würzburg 2001. ISBN 3-429-02422-6
Literatur
- Stephan Kronenburg, Bruno Sonnen, Stefan Weinert: Einer von uns. Stephan Ackermann – Bischof von Trier. Paulinus-Verlag, Trier 2009. ISBN 978-3-7902-1635-6
Weblinks
- Eintrag zu Stephan Ackermann auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Biografie auf der Website des Bistums Trier
Einzelnachweise
- ↑ volksfreund.de Stephan Ackermann wird neuer Bischof von Trier
- ↑ Justitia et Pax
- ↑ „Der neue Bischof zeigt Kante“, Saarbrücker Zeitung, 2. September 2009
- ↑ "Der neue Bischof zeigt Kante" Trierischer Volksfreund, Trierischer Volksfreund, 31. August 2009
- ↑ Meldung kath.net vom 25. Februar 2010
Vorgänger Amt Nachfolger Reinhard Marx Bischof von Trier
seit 2009Erzbischöfe: Ludwig Schick (Bamberg) | Rainer Woelki (Berlin) | Robert Zollitsch (Freiburg) | Werner Thissen (Hamburg) | Joachim Meisner (Köln) | Reinhard Marx (München-Freising) | Hans-Josef Becker (Paderborn)
Bischöfe: Heinrich Mussinghoff (Aachen) | Konrad Zdarsa (Augsburg) | Joachim Reinelt (Dresden-Meißen) | Gregor Maria Hanke (Eichstätt) | Joachim Wanke (Erfurt) | Franz-Josef Overbeck (Essen) | Heinz Josef Algermissen (Fulda) | Wolfgang Ipolt (Görlitz) | Norbert Trelle (Hildesheim) | Franz-Peter Tebartz-van Elst (Limburg) | Gerhard Feige (Magdeburg) | Karl Lehmann (Mainz) | Felix Genn (Münster) | Franz-Josef Bode (Osnabrück) | Wilhelm Schraml (Passau) | Gerhard Ludwig Müller (Regensburg) | Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) | Karl-Heinz Wiesemann (Speyer) | Stephan Ackermann (Trier) | Friedhelm Hofmann (Würzburg)
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