Franz von Stadion

Franz von Stadion

Franz Seraph Stadion, Graf von Warthausen und Thannhausen (* 27. Juli 1806 in Wien; † 8. Juni 1853 in Wien) war ein österreichischer Beamter und Politiker. Er galt als konservativer Reformer.

Stadion wurde 1806 als Sohn des damaligen Außen- und späteren Finanzministers Johann Philipp von Stadion in Wien geboren.

Ab 1841 war er kaiserlicher Statthalter des Österreichischen Küstenlandes in Triest. Von 1846 bis 1848 war er Statthalter von Galizien, wo er am 22. April 1848 die Erbuntertänigkeit, die letzte noch vorhandene Form der Leibeigenschaft, aufheben ließ, noch bevor das am 7. September 1848 allgemein in den habsburgischen Ländern geschah.

Nach dem Oktoberaufstand von 1848 wurde Stadion Innen- und Bildungsminister in der Regierung von Felix zu Schwarzenberg. Er war einer der Mitverfasser der oktroyierten Märzverfassung von 1849 und gilt als Vater des liberalen „Provisorischen Gemeindegesetzes“ von 1849, das erstmals eine hierarchische lokale Verwaltung vorsah, allerdings durch das Silvesterpatent wieder aufgehoben wurde. Am 28. Juli 1849 musste Stadion das Innenressort an Alexander von Bach abtreten und verblieb als Minister ohne Geschäftsbereich in der Regierung.

Literatur

  • R. Hirsch, Franz Graf Stadion (Wien, 1861).
  • Rudolph Mattausch, "Franz Graf Stadion (1806-1853)" in Neue österreichische Biographie ab 1815: grosse Österreicher, Band XIV (Zürich-Leipzig-Wien 1960), S. 62-73.
  • Ralph Melville, Adel und Revolution in Böhmen. Strukturwandel von Herrschaft und Gesellschaft in Österreich um die Mitte des 19. Jahrhunderts (Mainz 1998).

Weblinks


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