Französische Präsidentschaftswahl

Französische Präsidentschaftswahl

Die französische Präsidentschaftswahl (élection présidentielle) bestimmt für eine Amtszeit von fünf Jahren („Quinquennat“) den französischen Staatspräsidenten. Vor 2002 betrug die Amtszeit sieben Jahre („Septennat“).

Die letzte Präsidentschaftswahl fand 2007 statt. Der erste Wahlgang der Präsidentschaftswahl 2007 war am 22. April, die Stichwahl zwischen Nicolas Sarkozy und Ségolène Royal fand am 6. Mai 2007 statt.

Die nächste Präsidentschaftswahl findet 2012 am 22. April (erster Wahlgang) und am 6. Mai (Stichwahl) statt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Wahlverfahren

Seit einem Referendum im Jahr 1962 wird der Präsident direkt vom Volk gewählt. Wenn im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit der Stimmen erhält, wird eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten durchgeführt, die im ersten Durchgang die meisten Stimmen erhalten haben.

Bisher war bei jeder Wahl eine Stichwahl nötig. Den höchsten Stimmenanteil im ersten Wahlgang erhielt Charles de Gaulle bei der Präsidentschaftswahl 1965 mit 44,6 %.

Die Amtszeit der Präsidenten wurde im Jahr 2000 per Referendum von sieben auf fünf Jahre verkürzt. Seit 2002 wählen die Franzosen das Staatsoberhaupt und die Abgeordneten der Nationalversammlung für jeweils fünf Jahre.

Termin

Die Wahl muss laut Verfassung spätestens zwanzig, jedoch frühestens 35 Tage vor dem Mandatsende des amtierenden Präsidenten stattfinden. Als Wahltermin wird von der Regierung traditionell ein Sonntag festgelegt.

Wähler

Der Präsident wird von allen Personen gewählt, die auf nationaler Ebene wahlberechtigt sind, das heißt, die mindestens 18 Jahre alt sind, die französische Staatsangehörigkeit besitzen und auf den Wahllisten eingetragen sind.

Kandidaten

Um zur Wahl antreten zu können, muss der Kandidat mindestens 23 Jahre alt sein und selbst wählen dürfen. Darüber hinaus muss er mindestens 500 Unterschriften von Unterstützern sammeln, die selbst gewählte politische Ämter innehaben. In Frage kommen gut 42.000 Mandatsträger. Dies sind vor allem Bürgermeister, aber auch Abgeordnete der Nationalversammlung, Senatoren oder Parlamentarier der Gebietskörperschaften wie die Regional- und Départements-Räte. Sie müssen aus mindestens 30 verschiedenen Départements oder französischen Überseegebieten kommen, wobei für kein Département mehr als ein Zehntel der notwendigen Unterschriften, also 50, abgegeben werden können.

Einzelnachweise

  1. Friedrich-Ebert-Stiftung

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Französische Präsidentschaftswahl 2012 — Die französische Präsidentschaftswahl 2012 wird am 22. April 2012 stattfinden. Eine mögliche Stichwahl erfolgt am 6. Mai 2012.[1] Bei der Wahl wird der französische Staatspräsident für eine Amtszeit von 5 Jahren gewählt. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Französische Präsidentschaftswahl 2007 — Bei der französischen Präsidentschaftswahl 2007 bestimmten gut 44 Millionen wahlberechtigte Franzosen den Nachfolger von Staatspräsident Jacques Chirac. Chirac hatte am 11. März 2007 erklärt, dass er nicht erneut kandidieren werde. Der erste …   Deutsch Wikipedia

  • Französische Präsidentschaftswahl 2002 — Die französische Präsidentschaftswahl 2002 fand am 21. April (Hauptwahl) und 5. Mai 2002 statt. Überraschendes Ergebnis des ersten Wahlganges war, dass der Kandidat des Front National, Jean Marie Le Pen mehr Stimmen als der Premierminister Lionel …   Deutsch Wikipedia

  • Französische Präsidentschaftswahl 1969 — Die Französische Präsidentschaftswahl 1969 fand am 1. und 15. Juni 1969 statt. Als ihr Sieger ging der Gaulist Georges Pompidou hervor. Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Ergebnisse 2.1 Erste Runde 2.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Französische Präsidentschaftswahl 1958 — Die Französische Präsidentschaftswahl 1958 war die erste der Fünften Republik und fand am 21. Dezember 1958 statt. Im Gegensatz zu den späteren Wahlen handelte es sich nicht um eine Direktwahl durch das Volk, sondern eine Wahl durch ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Französische Präsidentschaftswahl 1974 — Die Französische Präsidentschaftswahl 1974 fand am 5. und 19. Mai 1974 als Folge des Todes von Ex Präsident Georges Pompidou statt. Der bürgerliche Kandidat Valéry Giscard d’Estaing konnte sich knapp durchsetzen. Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage …   Deutsch Wikipedia

  • Französische Präsidentschaftswahl 1981 — Die Französische Präsidentschaftswahl 1981 fand am 26. April und 10. Mai 1981 statt. Sie führte zur ersten Amtszeit von François Mitterrand, der sich gegen den amtierenden Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing im zweiten Wahlgang durchsetzte.… …   Deutsch Wikipedia

  • Französische Präsidentschaftswahl 1995 — Bei der französischen Präsidentschaftswahlen von 1995 war das französische Volk aufgerufen, einen Nachfolger für Staatspräsident François Mitterrand zu bestimmen, der nach zwei Amtszeiten nicht nochmals kandidieren durfte. Wahlsieger wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Französische Präsidentschaftswahl 1965 — Im Jahr 1965 fand die zweite Präsidentschaftswahl in der Fünften Republik statt. Erstmals waren dabei die französischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aufgerufen, gemäß einer 1962 per Referendum durchgesetzten Verfassungsänderung den neuen… …   Deutsch Wikipedia

  • Französische Präsidentschaftswahl 1988 — Bei der Französischen Präsidentschaftswahl 1988 am 24. April und am 8. Mai 1988 stellte sich der 1981 gewählte französische Staatspräsident François Mitterrand zur Wiederwahl. Im zweiten Wahlgang konnte er sich gegen Jacques Chirac durchsetzen.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”