- François Schuiten
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Baron François Schuiten (* 13. April 1956 in Brüssel) ist ein belgischer Comiczeichner und Comicszenarist.
Er stammt aus einer angesehenen Brüsseler Architektenfamilie. Sein Bruder Luc Schuiten, der mit ihm gelegentlich als Comicszenarist zusammenarbeitet, ist ein bekannter Architekt. Bereits im Alter von 16 Jahren veröffentlichte François Schuiten seine Comics in dem Comicmagazin Pilote. Parallel zu seinen ersten Veröffentlichungen schrieb er sich am Institut Saint-Luc ein, wo er unter anderem bei Claude Renard lernte.
Sein bekanntestes Werk ist die mittlerweile 17 Bände umfassende Serie Die geheimnisvollen Städte (Les Cités obscures), die er mit dem Szenaristen Benoît Peeters entwickelte. Inhaltlich dreht sich Die geheimnisvollen Städte um urbanistische, oft vom literarischen Genre des Steampunk beeinflusste Parallelwelten und die Zerstörung des historischen Stadtbildes von Brüssel. Schuitens leidenschaftliches Verhältnis zur Architektur wird in diesen Bänden besonders deutlich und schlägt sich auch in der Art der Zeichnungen nieder, die deutlich von den Grafiken Giovanni Battista Piranesis beeinflusst sind.
François Schuiten fasst seine künstlerische Arbeit interdisziplinär auf und gestaltete neben seinem Comicschaffen die Brüsseler Metro-Station Porte de Hal und die Ausstellung „Planet of Visions“ auf der Expo 2000 in Hannover.
Im Jahr 2002 erhob der belgische König Albert II. François Schuiten in den Adelsstand. Im selben Jahr erhielt er für sein Lebenswerk den Grand Prix de la Ville d'Angoulême am Festival International de la Bande Dessinée d'Angoulême.
Werke
- Die Medianen von Zymbiola (zusammen mit Claude Renard, dt. 1990 bei Arboris)
- Das Gleis (zusammen mit Claude Renard, dt. 1990 bei Arboris)
- Plagiat! (zusammen mit Alain Goffin und Benoît Peeters, 1989, dt. 1991 bei Carlsen)
- Dolores (zusammen mit Anne Baltus und Benoît Peeters, 1991, dt. 1992 bei Feest)
- Erinnerungen an die ewige Gegenwart (zusammen mit Benoît Peeters, dt. 1993 bei Arboris)
Die Serie der Les Cités obscures (dt. Die geheimnisvollen Städte) zusammen mit dem Szenaristen Benoît Peeters:
- Les Murailles de Samaris (1983/'84, dt. Die Mauern von Samaris, bei Feest, Stuttgart 1990)
- La Fièvre d'Urbicande (1985, dt Das Fieber des Stadtplaners bei Feest, Stuttgart 1989)
- La Tour (1987, dt. Der Turm bei Feest, Stuttgart 1988)
- L'Archiviste (1987, dt. Der Archivar bei Feest, Stuttgart 1992)
- La route d'Armilia (1988, dt. Der Weg nach Armilia bei Feest, Stuttgart 1988)
- Le musée A. Desombres (1990)
- Brüsel (1992, dt. Brüsel bei Feest, Stuttgart 1993)
- L'Écho des Cités (1993, dt. Das Stadtecho)
- Mary la penchée (1995, dt. Mary bei Feest, Stuttgart 1996)
- L'enfant penchée (1996)
- Le guide des Cités (1996, dt. Führer durch die geheimnisvollen Städte)
- L'Ombre d'un homme (1999, dt. Der Schattenmann bei Feest, Stuttgart 2000)
- Voyages en Utopie (2000)
- La Frontière invisible tome 1 (2002, dt. Jenseits der Grenze 1 bei Schreiber & Leser, München 2002)
- La Frontière invisible tome 2 (2004, dt. Jenseits der Grenze 2 bei Schreiber & Leser, München 2004)
- La Théorie du Grain de Sable (2007, dt. Die Sandkorntheorie bei Schreiber & Leser, München 2010)
Die Reihe Les Terres creuses zusammen mit seinem Bruder Luc Schuiten :
- Carapaces (1981, dt. Panzerungen bei Volksverlag, 1984 und Arboris 1989)
- Zara (1985, dt. Die hohle Erde bzw. Die hohlen Erden (Zara) bei Arboris 1989)
- Nogegon (1990, dt. Nogegon (Die hohle Erde 2) bei Arboris 1991)
Buchillustrationen
- Jules Verne Paris au XXe siècle (1994 bei Hachette). Die deutsche Ausgabe Paris im 20. Jahrhundert des Paul Zsolnay Verlages (1996) enthält nur zwei Illustrationen.
Weblinks
- Literatur von und über François Schuiten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der Expo 2000 über Francois Schuiten
- Rezension über die Geheimnisvollen Städte auf www.literaturkritik.de
- Die offizielle Website der Geheimnisvollen Städte
- Abbildung des offiziellen Wappens des Baron Schuiten
- Piranesi/Schuiten
Kategorien:- Comiczeichner
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