Frauenordination (Buddhismus)

Frauenordination (Buddhismus)

Frauenordination nennt man im Buddhismus die Voll-Ordination zur buddhistischen Nonne, Bhikkhuni, die dadurch einem Mönch, Bhikkhu im Wesentlichen gleichgestellt ist. Darunter fällt auch die Ordination zur Samaneri, die man als Novizinnen-Ordination bezeichnen könnte. Nicht als ordinierte Frauen im eigentlichen Sinn gelten sogenannte „weißgekleidete Nonnen“, oder Mae Chi.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Frauenordination wurde noch zur Zeit des Buddha eingeführt und stellt sowohl in der Geschichte der Religionen, als auch in der zeitgenössischen indischen Gesellschaft eine Pioniertat dar und stieß in allen folgenden (patriarchalen) Gesellschaften immer wieder auf Widerstand und Ablehnung. Sie geriet auch in den Ländern des Theravada entweder in Vergessenheit (Sri Lanka), oder war nie existent (Thailand).

Im 20. Jahrhundert kam es insbesondere durch Einflüsse aus dem Westen (Bildung und Erziehung bzw. Feminismus und Buddhismus im Westen) zu einem Wiedererstarken der Frauenordination vornehmlich in Ländern und Regionen des Mahayana (Südkorea, Taiwan), schließlich auch zum Ruf nach Restauration der Frauenordination in Sri Lanka und Tibet, sowie zu wachsendem Druck zur Einführung der Frauenordination in Thailand.

Gegenwart

In den von der thailändischen Waldtradition ausgehenden westlichen Klöstern kam es 1983 zu einer Sonderform, der Siladhara-Nonne. Diese war im westlichen Umfeld den Mönchen in vielen Bereichen gleichgestellt, in Thailand galt sie als Mai Chi. Nach der Nonnen-Kontroverse vom Herbst 2009 mussten die Siladhara ihre Minderwertigkeit in fünf Punkten anerkennen und alle Bestrebungen nach einer Bhikkhuni-Ordination fallen lassen.[1]

Der Buddhismus außerhalb Asiens kennt die Frauenordination seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (praktisch auch im Theravada) und hat herausragende Lehrerinnen-Persönlichkeiten hervorgebracht, wie unter anderem Ayya Khema, Houn Jiyu-Kennett, Prabhasa Dharma, Charlotte Joko Beck, Pema Chödrön, Tenzin Palmo, Ajahn Sundara, Sylvia Wetzel.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Five Point Agreement (engl.).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Frauenordination — bezeichnet: Frauenordination (Christentum), die Priesterweihe von Frauen im Christentum Frauenordination (Buddhismus), Ordination von Frauen im Buddhismus Semicha, im Judentum die Bezeichnung für die Zulassung von Frauen zum Rabbineramt Mourchida …   Deutsch Wikipedia

  • Buddhismus in Thailand — Buddha Statue im Wat Chakkrawat, Bangkok Buddhismus im Thailand ist im Wesentlichen von der Theravada Schule beeinflusst und macht Thailand zu einem der wenigen Länder, in denen der Buddhismus floriert. Etwa 94% der thailändischen Bevölkerung… …   Deutsch Wikipedia

  • Bhikkhuni — (Pali; Sanskrit: Bhikshuni) sind buddhistische Nonnen. Der Nonnenorden ist fast ebenso alt wie der Mönchsorden der Männer (siehe Bhikkhu/Bhikshu), steht aber dennoch in dessen Schatten. Der vorbereitende Stand der Novizin wird Samaneri genannt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bhikshuni — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liberalkatholische Kirche — Die Liberalkatholische Kirche (LKK) ist eine in ihrer Theologie stark von der Theosophie beeinflusste christliche Kirche. So war und sei die LKK bis heute eine okkulte Tochterorganisation der Theosophischen Gesellschaft Adyar.[1] Die Kirche ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Küng — (2009) Hans Küng (* 19. März 1928 in Sursee, Kanton Luzern) ist ein Schweizer Theologe, römisch katholischer Priester und Autor. Er ist emeritierter Professor für Ökumenische Theologie an der Eberh …   Deutsch Wikipedia

  • Die Christengemeinschaft — ist eine christliche Kirche, die sich als von der Anthroposophie inspirierte, aber selbständige Kultusgemeinschaft[1] versteht. Sie wurde im September 1922 in Dornach (Schweiz) von einer Gruppe von Theologen meist evangelischer Herkunft unter der …   Deutsch Wikipedia

  • Horst Georg Pöhlmann — (* 1933 in Rotthalmünster) ist ein evangelisch lutherischer Theologe. Er lehrte an der Universität Osnabrück Systematische Theologie und Religionsphilosophie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Publikationen (A …   Deutsch Wikipedia

  • Juli 2007 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 20. Jahrhundert | 21. Jahrhundert     ◄ | 1970er | 1980er | 1990er | 2000er | 2010er       ◄ | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 |… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”