- Frederick de Houtman
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Frederick de Houtman (* 1571; † 1627) war ein niederländischer Forscher. Er segelte entlang der australischen Westküste und erstellte den ältesten noch erhaltenen Sternkatalog des Südhimmels.
Von 1595 bis 1597 nahm er an der ersten niederländischen Ostindien-Expedition unter dem Kommando seines älteren Bruders Cornelis de Houtman teil. Dabei unterstützte er den Navigator Pieter Dirkszoon Keyser bei der Erstellung eines Sternkatalogs. Während dieser Reise führte Keyser zwölf neue Sternbilder des Südhimmels ein, die heute zu den 88 anerkannten Sternbildern gehören.
Bei einer zweiten Expedition unter Laurens Bicker, die 1598 startete, wurde Cornelis de Houtman getötet und Frederick wurde Gefangener des Sultans von Aceh im Norden der Insel Sumatra. Diese Zeit nutzte er zum Studium der malayischen Sprache und führte Himmelsbeobachtungen durch. Keysers Katalog erweiterte er auf 304 Sterne. Allerdings werden 107 davon bereits im Almagest von Ptolemäus erwähnt.
1603 kehrte Houtman in die Niederlande zurück. Seine astronomischen Beobachtungen veröffentlichte er kurioserweise als Anhang eines Wörterbuches für die malaysische und madagassische Sprache. Der Kartograf Willem Janszoon Blaeu nutzte Houtmans Katalog bei der Erstellung seiner Himmelsgloben. Vom Katalog existieren heute nur noch wenige Exemplare, eines befindet sich in der Bibliothek der Universität Oxford. Keysers Katalog ist dagegen verschollen.
Zwischen 1605 bis 1611 war Frederick de Houtman Gouverneur der Niederlande auf der Insel Ambon. Während einer weiteren Expedition entdeckte Houtman 1619 eine bis dahin unbekannte Landmasse. Es handelte sich um die australische Küste in der Nähe des heutigen Perth. Als er der Küste nordwärts folgte, stieß er auf eine Gruppe von kleinen Inseln und Untiefen, den heutigen Houtman-Abrolhos-Archipel.
Weblinks
Entstehung des von Houtman angefertigten Sternkataloges (engl.)
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