- Freerk Huisken
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Freerk Huisken (* 1941 in Eberswalde) ist ein marxistischer Publizist und ehemaliger Hochschullehrer für Politische Ökonomie des Ausbildungswesens am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Bremen. Er ist insbesondere mit Positionen zu politischen und gesellschaftlichen Sachfragen, etwa zum Thema Bildung, hervorgetreten. Huisken ist Autor der Zeitschrift GegenStandpunkt und hält auch nach seiner Emeritierung regelmäßig Vorträge zur Wissenschaftskritik und zu politischen Themen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach einem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Oldenburg arbeitete er bis 1967 als Lehrer, danach absolvierte er noch ein Studium der Politikwissenschaft und der Psychologie in Erlangen und Nürnberg. Nach seiner Promotion im Jahre 1971 erhielt er eine Professur für Politische Ökonomie des Ausbildungssektors an der Universität Bremen. In seiner Tätigkeit als Hochschullehrer erwarb er sich schnell einen Ruf als Freund alternativer Betrachtungen der deutschen und internationalen (Bildungs-)Politik. Nicht selten geriet er dabei mit der Universitätsleitung in Konflikt, zuletzt, als er Anfang 2003 aus Anlass des Schulmassakers von Erfurt ein Buch zum Thema Jugendgewalt schrieb und dieses in den Universitätsmedien bekanntmachen wollte. Die Pressestelle lehnte dies ab, da die Thesen des Buches nicht geeignet seien, „zum Ansehen und zur Reputation der Universität“ beizutragen. Auch solidarisierte er sich häufig mit Studenten, die mit der Universitätsleitung in Konflikt gerieten.
Im März 2006 trat Huisken in den Ruhestand. In jüngerer Zeit widmet er sich verstärkt der aktuellen Diskussion um die Ergebnisse der Hirnforschung und deren Einfluss auf die moderne Pädagogik. In dieser Diskussion vertritt er einen dezidierten Gegenstandpunkt zum Biologismus, wie er zum Beispiel von Gerhard Roth oder Wolf Singer vertreten wird.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Anstiftung zum Unfrieden. Ein destruktives Lesebuch mit konstruktivem Anhang. Fachbibliothek Verlag, Büren 1984, ISBN 3882451262.
- Die Wissenschaft von der Erziehung. Einführung in die Grundlügen der Pädagogik. VSA-Verlag, Hamburg 1991, ISBN 3879755582.
- Jugendgewalt. VSA-Verlag, Hamburg 1996, ISBN 3879756635.
- Erziehung im Kapitalismus. Von den Grundlügen der Pädagogik und dem unbestreitbaren Nutzen der bürgerlichen Lehranstalten. VSA-Verlag, Hamburg 1998, ISBN 3879757224.
- Zur Kritik der Bremer „Hirnforschung“. Hirn determiniert Geist : Fehler, Funktion und Folgen. AStA Universität Bremen, Bremen 2000, ISBN 3-938699-00-0 (Volltext der Neufassung).
- Brandstifter als Feuerwehr. Die Rechtsextremismus-Kampagne. VSA-Verlag, Hamburg 2001, ISBN 3-87975-805-0.
- Der „PISA-Schock“ und seine Bewältigung. Wieviel Dummheit braucht / verträgt die Republik?. VSA-Verlag, Hamburg 2005, ISBN 389965160X.
- mit Rolf Gutte: Alles bewältigt, nichts begriffen!. Nationalsozialismus im Unterricht. VSA-Verlag, Hamburg 2006, ISBN 3899652177.
- Über die Unregierbarkeit des Schulvolks. Rütli-Schulen, Erfurt, Emsdetten usw.. VSA-Verlag, Hamburg 2006, ISBN 3-89965-210-X.
Literatur
- K. Dammann: Huisken, Freerk, in: Wilhelm Bernsdorf/Horst Knospe (Hg.): Internationales Soziologenlexikon, Bd. 2, Enke, Stuttgart ² 1984, S. 378.
Weblinks
- Literatur von und über Freerk Huisken im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Freerk Huisken
- Audiomitschnitte
- Vortrag Kritik der Hirnforschung, Darmstadt 2006; MP3-Datei: 33 MB/141 min.
- Wieso? Weshalb? Warum? Macht die Schule dumm? Zu den fragwürdigen Leistungen des Schulsystem. 16. November 2009, Uni Wien Vortrag & Diskussion.
- Die Rolle der Universität im Kapitalismus und der Bologna-Prozeß. Über die Freiheit der Wissenschaft und ihren Dienst an Kapital und Staat. 17. November 2009, Uni Wien. Vortrag, Schluß & Diskussion
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