- Freeskiing
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Freeskiing ist eine Art des Skifahrens im Bereich des Extremsports. Es geht darum, möglichst eindrucksvoll verschiedene Tricks auszuführen, Hindernisse zu überwinden oder über sogenannte „Obstacles” zu gleiten (sliden). Die verwendeten Ski sind TwinTips, vorne und hinten hoch gebogen, um Rückwärtsfahren und Landen zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Der Begriff „Freeskiing“ entstammt dem „freeriding“ -- Fahren außerhalb künstlich angelegter Pisten und deren Begrenzungen. Das Wort stand schon früh für das Ausbrechen von Extremsportlern (Mountainbiker, Snowboarder) aus der traditionellen Kür-und Rennkultur. Deshalb gehören „Freestyler“ nicht zu den Freeskiern - trotz des ähnlichen Namens und obwohl sie vergleichbare Tricks vollführen -- aufgrund zu strenger, konservativer Vorgaben der Juroren in Bezug auf Körperspannung und -Haltung.
Verschiedene Disziplinen des Freeskiings
Big Mountain skiing
Big Mountain skiing nennt man eine Fahrt in sehr unebenem, stark kupiertem und oft sehr steilem Gelände, das meist nur erklettert oder mit Hubschrauber erreicht werden kann. Wegen der oft sehr hohen Schneedecke fährt der Freeskiier hier teilweise ganz ohne Sicht und muss sich völlig auf sein Raumgefühl verlassen.
Dies führt bei Abfahrten mit bis zu 15 m hohen Cliff-Drops, 40 m weiten Sprüngen und schnellen Waldabfahrten zwischen Bäumen - ähnlich der wilden Tiefschnee-Abfahrt nach einer Schitour - zu einem Gefühl des Verschmelzens mit seiner Umwelt, das gewisses Suchtpotenzial besitzt. Durch die neuen Skibau-Technologien gibt es heute weitaus mehr Möglichkeiten als noch vor einigen Jahren: etwa Rückwärts-Landungen nach Cliff-Drops, Drehungen im Tiefschnee oder Spuren durch extrem tiefen Schnee ohne einzusinken.
Park and Pipe Skiing
Der Begriff steht für das Fahren in künstlich angelegten Funparks. Ausgestattet mit Rails, Boxen, Halfpipes, Sprüngen verschiedener Größe und diversen anderen Hindernissen ("Obstacles"), auf denen spektakuläre Tricks vollführt werden.
Diese Funparks werden immer häufiger in Skigebieten oder Skihallen errichtet, da die Nachfrage der Sportler steigt und der Tourismus das trendige Potential erkannt hat.
Urban Skiing
Dieser Begriff umfasst das Fahren in städtischen Gebieten. Besonders reizvoll sind Handrails (Geländer), Wallrides, Treppen-Absätze, geeignete Mauern oder Abgrenzungen, um dort eindrucksvolle Tricks auszuführen, ähnlich dem Street-skateboarding. Der Materialverschleiß ist zwar hoch, der Spaßfaktor aber noch höher...
Ausrüstung
Beim Freeskiing werden meist "Twin-Tip"-Ski verwendet, die mehr Beweglichkeit, Rückwärtsfahren und -landen ermöglichen. Um die Balance und das Drehverhalten bei Sprüngen und Obstacles zu verbessern, geht der Trend hin zur mittigen Bindungsmontage. "Freeride Skier", die in der Mitte des Skis 10 Zentimeter oder breiter sind, gehören ebenfalls zur Ausrüstung eines Freeskiers. Die Geräte werden heute auch twin-tipped und mit Rocker-shape gebaut und erlauben im Gelände und im Pulverschnee das "Jibben" (diverse Moves wie Spins und Fakie-Fahrten). Die meisten Freeskier haben bei Geländefahrten einen Rucksack mit Lawinensuchgerät (LVS), Sonde und Schaufel dabei. Dies erleichtert bei einem Lawinenabgang die Suche nach Verschütteten und gibt zusätzlich die Möglichkeit, im Gelände Kicker und Schanzen zu schaufeln.
Weitere Ausrüstung
Ausrüstungsgegenstand Park und Pipe/ Urban Freeride/ Big Mountain Skistock Skistöcke normaler oder kürzerer Länge um die Bewegungsfreiheit zu erhöhen. Skistöcke normaler Länge mit breiterem Teller für die Bedingungen im Powder. Helm, Protektoren Halbschalenhelm ähnlich einem Skatehelm, Rückenprotektor Sowohl Halbschalen- als auch Fullfacehelm (aus dem MTB-Downhill Bereich) Protektorenjacke mit Rücken-, Brust, Schulter und Ellenbogenprotektoren
Skischuhe Spezielle Freeskiboots mit weichem Flex und Dämpfungssystemen Spezielle Freeskiboots mit hartem Flex und Dämpfungssystemen Bekleidung Skisocken und diverse Unterbekleidung, Handschuhe, Funktionsbekleidung wie Jacke und Hose oder Hoodie mit längerem Longsleeve, oft in Übergrößen (Baggy). Je nach Wetterlage, evtl. Halstuch (Bandana) Skisocken und diverse Unterbekleidung, Funktionsbekleidung (Jacke und Hose), die sowohl warm hält, als auch Feuchtigkeit nach außen trägt und Luft hinein lässt.
Skibrille Standardmäßig mit doppeltem und farbigem Glas, evtl. auch verspiegelt. Je nach Wetterbedingung werden verschiedene Gläser angeboten. Beim Urban Skiing und in Skihallen wird meistens auf eine Brille verzichtet.
Rucksack Keiner Rucksack mit Lawinensuchgerät (LVS), Sonde und Schaufel Popularität
In den USA schaffte das Freeskiing vor allem durch den Film "The Blizzard of Aahs" den Durchbruch, der beitrug, dass das offene Gelände den Sportlern zugängig gemacht wurde. In den letzten Jahren stieg der Bekanntheitsgrad des Freeskiing durch seine Aufnahme in die X-Games. Auch große Namen der Sportart wie Glenn Plake, Seth Morrison, Shane McConkey, Tanner Hall, Eric Pollard, Jon Olsson, Simon Dumont und Kristi Leskinen steigerten die Popularität.
Weblinks
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