Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (Lünen)

Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (Lünen)
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Gründung 1907
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 36′ 39,3″ N, 7° 30′ 56,9″ O51.6109194444447.5158Koordinaten: 51° 36′ 39,3″ N, 7° 30′ 56,9″ O
Träger Stadt Lünen
Schüler 980
Lehrer 70
Website www.stein-gymnasium.de

Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium ist ein Gymnasium im Zentrum der Stadt Lünen, Kreis Unna, im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das höhere Schulwesen der Stadt Lünen geht auf eine Rektoratsschule zurück, die im Jahr 1605 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Aus dieser Schule ging 1907 ein Progymnasium hervor, welches 1922 zum Gymnasium erhoben wurde.[1] Ihren Namen erhielt die Schule im Jahr 1931 anlässlich des hundertsten Todestages des preußischen Staatsreformers Reichsfreiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein, der nach seinem Abschied aus den öffentlichen Ämtern auf seinem nördlich der Stadtgrenze zu Lünen liegenden Schloss Cappenberg seinen Lebensabend verbrachte. Im Jahr der Namensgebung bezog die Schule ein neues, architektonisch bemerkenswertes Schulgebäude, das bis heute genutzt wird. Am 15. September 2007 beging „das FSG“, wie es in der Stadt genannt wird, mit einem ganztägigen Festakt seinen hundertsten Gründungstag.

Gebäude

Das Hauptgebäude der Schule ist ein – mittlerweile denkmalgeschützterspätexpressionistischer roter Backsteinbau, der 1931 vom damaligen Freiherr-vom-Stein-Realgymnasium bezogen wurde. Verantwortlich für den Bau waren die Architekten Dietrich und Karl Schulze aus Dortmund, die den Auftrag zum Bau des Gebäudes als Sieger eines Wettbewerbs erhielten. Beeinflusst wurden sie dabei speziell vom niederländischen Baumeister Willem Marinus Dudok, dessen Dr. H. Bavinckschool in Hilversum als Vorbild für die Dortmunder Architekten gilt.[2] Charakteristisch für die Innengestaltung des Baus sind die gelben und grünen Wandfliesen, mit denen die Flure und der Eingangsbereich versehen sind.

Im alten Gebäude des 1907 errichteten Realgymnasiums ist heute das Lüner Amtsgericht untergebracht.

Erweiterungen

In den Jahrzehnten nach der Eröffnung 1931 wurde das Hauptgebäude wiederholt erweitert. 1984 erhielt es einen Anbau, der wesentliche Gestaltungsmerkmale des Hauptgebäudes – insbesondere die Ausführung der Mauerflächen in rotbraunen Backsteinklinkern, die (technisch aufwändige und kostspielige) Rundung aller vertikalen Gebäudeecken und den Schnitt der Fenster – harmonisch aufgriff und fortführte. Dasselbe gilt auch für die Architektur der gleichzeitig fertiggestellten freistehenden Sporthalle. Dass keine standardisierten und kostengünstigeren Zweckbauten erstellt wurden, sondern das denkmalgeschützte Hauptgebäude in Anbau und Sporthalle stilistisch fortgeführt wurde, ist im Wesentlichen dem Engagement des damals an der Schule unterrichtenden langjährigen Kunsterziehers und neo-expressionistischen Künstlers Rolf-Dietrich Ratzmann zu verdanken.

Der 1999 eröffnete Neubau

Als bislang letzte Erweiterung wurde 1999 ein von dem Lünener Architekten Karl Marek entworfenes dreistöckiges, freistehendes Flachdach-Gebäude fertiggestellt. Es enthält Fachräume für Kunst und Musik, Oberstufenkurs- und andere Zweckräume sowie im oberen Stock eine im Grundriss gegenüber dem Untergeschoss an drei Seiten zurücktretende Schulbibliothek, die fast rundum von großzügigen Glasflächen gesäumt ist und sich zu einem Dachgarten öffnet, der bei warmem und trockenem Wetter von den Schülern genutzt werden kann. Dieser klar strukturierte und modern anmutende Kubus greift in seinem Mauerwerk zwar den rotbraunen Backstein des Hauptgebäudes und des Anbaus von 1984 zitierend auf, verzichtet aber auf die gerundeten Ecken. Der Neubau erhebt sich in dreißig Metern Abstand exakt in der Achsenverlängerung des denkmalgeschützten Hauptgebäude-Eingangs und kommuniziert mit diesem und dem gesamten Hauptgebäude vor allem über die großen, die beiden unteren Stockwerke transparent öffnenden Glasflächen seiner Eingangsfront, in denen sich der 1931 fertiggestellte Traditionsbau des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums sinnfällig spiegelt.

Besonderheiten der Schule

  • Seit 1982 verfügt die Schule über Computertechnik. Software-Entwicklung wird in der Programmiersprache Java unterrichtet.
  • Die Forschungswerkstatt „EinStein“ ist ein Gebäudebereich mit Werk- und Arbeitsräumen, in dem Schüler aller Klassen und Stufen während und außerhalb der Schulzeit wissenschaftspropädeutischen Projekten nachgehen können, die von den Schülern einmal jährlich am „EinStein-Tag“ der Öffentlichkeit präsentiert werden.
  • Um die Erfahrungen und Verbindungen der Ehemaligen für die gegenwärtigen Schüler insbesondere bei der Berufsorientierung und der Beschaffung geeigneter Praktikumsstellen während wie nach der Schulzeit zu nutzen, wurde im März 2006 mit Unterstützung der Robert-Bosch-Stiftung das Ehemaligen-Netzwerk „SteinWerk“ gegründet, das über eine Internet-Präsenz Kontakt mit Schülern, Eltern und Lehrern hält. „SteinWerk“ wird von den Ehemaligen selbst geleitet.

Partnerschaften und Fördervereine

  • Für den Schüleraustausch bestehen Partnerschaften mit der Webster Groves High School in St. Louis, Missouri (USA), der Goethe-Schule in Sankt Petersburg (Russland) und der Institution Jeanne d’Arc in Étampes (Frankreich).
  • Die Schule wird durch den Verein der Freunde und Förderer des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums e.V.unterstützt.

Quellen und Einzelnachweise

  1. 75 Jahre Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Lünen 1907-1982: Beiträge zur Geschichte der Schule. Hrsg. v. Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Lünen, Contzen, Lünen 1982, S. 9ff.
  2. Wolfgang Balzer: Spuren – Steine – Denkmäler: Zeugnisse der Geschichte im Raum Lünen. Ikon-Verlag, Lünen 1993, S. 150ff.

Weblinks


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