- Freimarkung Osing
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Die Freimarkung Osing (von mhd. asanc, entpr. absengen, Abgesengtes) ist eine gemeindefreie Hochfläche zwischen vier Gemarkungen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und die letzte Markgenossenschaft in Deutschland. Sie wurde am 8. Mai 1465 erstmals urkundlich erwähnt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Hochfläche hat eine Höhe von zumeist 370 bis 380 Meter über NN. Der höchste Punkt ist der Birkenhügel mit einer Höhe von 396,7 Meter, im östlichen Teil des Gebietes. An zentraler Stelle ist der Osingsee gelegen, mit dem Osinghaus am östlichen Ende. Die umliegenden Dörfer liegen auf Höhen zwischen 327 und 336 Meter:
- Humprechtsau Süden 330 m
- Rüdisbronn Osten 336 m
- Krautostheim Norden 327 m
- Herbolzheim Westen 335 m
Das Gebiet ist langgestreckt in einer Richtung westsüdwest-ostnordost, über 4,3 km lang, mit einer Breite zwischen 230 Meter (westlicher Teil) und 1060 Meter (nahe dem östlichen Ende).
Rechtliche Zuordnung
Die Nutzung des Osing steht 162 Rechtlern aus der Stadt Bad Windsheim (Humprechtsau, Rüdisbronn), den Märkten Markt Sugenheim (Krautostheim) und Markt Nordheim (Herbolzheim) zu, welche wiederum Eigentümer zur gesamten Hand sind. Standesamtlich ist Humprechtsau für den Osing zuständig, steuergemeindlich dagegen Herbolzheim.
Die vier Dörfer waren selbständige Gemeinden bis 1972, außer Herbolzheim, welches erst 1976 nach Markt Nordheim eingegliedert wurde.
Agrarhistorische Stellung und Feldnutzung
Der Osing nimmt in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung ein. Mit einer Fläche von 274 ha erreicht er nicht nur eine ungewöhnliche Größe unter den noch existierenden Allmenden Mitteleuropas, er besitzt mit einem Ackeranteil von 75% auch eine sehr ungewöhnliche Nutzflächenausstattung. Eine weitere Besonderheit ist seine besitzmäßige Zugehörigkeit zu vier Dörfern. Der Osing wird von den nutzungsberechtigten Bauern der angrenzenden Orte gemeinsam bewirtschaftet, die das Ackerland alle zehn Jahre unter sich verlosen. Die übrigen Nutzungen - Obstbaumerträge, Karpfenweiher (Osingsee) und Jagdrechte - werden von der Gemeinschaft der Nutzungsberechtigten verpachtet.
Die Osingverlosung
Seit Jahrhunderten findet in allen Jahren, die mit einer 4 enden, die Osingverlosung statt. Am Tag der Verlosung findet ein kleines Volksfest mit Brotzeit und Blasmusik statt. Die Lose werden von Schulkindern gezogen und je nachdem wie gut das Los ist, fällt die Höhe des Trinkgeldes aus, das diese bekommen.
Literatur
- Heinz Hillermeier: Die Freimarkung Osing. Seehars, Uffenheim 1994 ISBN 3-927598-12-7
Weblinks
49.56617222222210.391172222222Koordinaten: 49° 33′ 58″ N, 10° 23′ 28″ O
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