Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim

Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim Deutschlandkarte, Position des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Verwaltungssitz: Neustadt an der Aisch
Fläche: 1.267,4 km²
Einwohner: 99.106 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: NEA
Kreisschlüssel: 09 5 75
Kreisgliederung: 38 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Konrad-Adenauer-Str. 1
91405 Neustadt a.d.Aisch
Webpräsenz:
Landrat: Walter Schneider (FW)
Lage des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim in Bayern
Karte

Der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (amtlich Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) liegt im Nordwesten des bayerischen Regierungsbezirks Mittelfranken. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Kitzingen und der Landkreis Bamberg, im Osten der Landkreis Erlangen-Höchstadt, im Süden die Landkreise Fürth und Ansbach und im Westen der baden-württembergische Main-Tauber-Kreis und der Landkreis Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Landkreis liegt im Fränkischen Schichtstufenland an der Grenze zwischen dem Steigerwald im Norden und dem Naturpark Frankenhöhe im Süden. Bei Bad Windsheim entspringt die Aisch, ein Nebenarm der Regnitz.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Landkreises gehörte vor 1800 überwiegend zum Fürstentum Ansbach. 1810 kam das Gebiet an Bayern. 1812 wurden die Landgerichte Neustadt, Markt Erlbach, Markt Bibart und Windsheim errichtet. Bereits 1808 war das Landgericht Uffenheim errichtet worden. Sie alle gehörten zum Rezatkreis, der 1838 in Mittelfranken unbenannt wurde. 1852 wurde das Landgericht Scheinfeld aus den bisherigen Herrschaftsgerichten Schwarzenberg und Burghaslach gebildet. 1862 wurde aus den Landgerichten Neustadt und Markt Erlbach das Bezirksamt Neustadt, aus den Landgerichten Scheinfeld und Markt Bibart das Bezirksamt Scheinfeld und aus den Landgerichten Uffenheim und Windsheim das Bezirksamt Windsheim gebildet. 1939 wurden die Bezirksämter in Landratsämter bzw. die Bezirke in Landkreise umbenannt.

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern am 1. Juni 1972 wurde aus den Altlandkreisen Neustadt/Aisch, Scheinfeld und Uffenheim (mit Ausnahme von zwei Gemeinden) ein neuer Landkreis gebildet, der zunächst nur Landkreis Neustadt an der Aisch benannt wurde. 1973 erhielt er seinen heutigen Doppelnamen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Einige Teile des Landkreises Scheinfeld wurden jedoch auch dem Landkreis Kitzingen angegliedert und kamen so an Unterfranken.

Politik

Landrat

  • 1946–1948: Albrecht Hoefer (FDP)
  • 1948–1958: Heinrich Sperber (CSU)
  • 1958–1977: Konrad Frühwald jr. (FWG)
  • 1977–1995: Robert Pfeifer (CSU)
  • 1995–2002: Adolf Schilling (CSU)
  • seit 2002: Walter Schneider (FWG/UWG)

Kreistag

CSU SPD FWG Unabhängige Wählergemeinschaft GRÜNE FDP ödp Gesamt
2008 22 10 14 5 5 2 2 60

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Wappen

Über einem siebenmal von Silber und Blau gespaltenen Schildfuß gespalten; vorne in Gold ein von Silber und Schwarz gevierter, rotbezungter Brackenkopf (für Neustadt an der Aisch), hinten in Silber ein halber, rot bewehrter schwarzer Adler (Teil aus dem Wappen von Bad Windsheim) am Spalt.

Kreispartnerschaften

Partner des Landkreises ist der Landkreis Aue-Schwarzenberg in Sachsen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wichtige Branchen

Hauptwirtschaftszweig sind verschiedene Formen der Landwirtschaft. Im fruchtbaren Uffenheimer Gau überwiegt die Feldwirtschaft mit einem hohen Anteil von Zuckerrüben, im östlichen Landkreis findet man viele Fischweiher, die zur Aufzucht der überregional bekannten Aischgründer Karpfen dienen. Entlang der Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße finden sich rund um Bad Windsheim die einzigen Weinbaugebiete Mittelfrankens. Wichtige Industriezweige sind die Reißzeugherstellung, die Musikinstrumentenfertigung und die Mineralwassergewinnung. Bayerns größter Getränkehersteller Franken Brunnen hat seinen Sitz in Neustadt/Aisch. Touristisch bedeutsam sind Bad Windsheim als einziger Kurort Mittelfrankens, das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim und die Aischgründer Bierstraße (ein Zusammenschluss kleiner und mittelständischer Handwerksbrauereien des Landkreises). Vor allem im östlichen Landkreis finden sich viele Pendler nach Nürnberg, Erlangen (z. B. zu Siemens) und Herzogenaurach (z. B. zu Adidas und INA).

Verkehr

Schienenverkehr und öffentlicher Nahverkehr

Die Bayerischen Staatseisenbahnen eröffneten kurz hintereinander die beiden (inzwischen zweigleisig elektrifizierten) Hauptstrecken, die den Kreis durchziehen:

Diese beiden Hauptstrecken sind durch eine Nebenbahn verbunden und zwar durch die Bahnstrecke Neustadt (Aisch)–Steinach bei Rothenburg, die 1876 zunächst von Neustadt nach Bad Windsheim gebaut und 1898 bis Steinach ganz im Westen des Landkreises weitergeführt wurde. In Steinach wurde 1873 ein Anschluss nach Rothenburg ob der Tauber eingerichtet, der 1905 bis Dombühl verlängert und in den 1970er-Jahren wieder auf Rothenburg verkürzt wurde (siehe dazu Bahnstrecke Steinach bei Rothenburg–Dombühl). Die Ortschaft Markt Erlbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim erhielt 1902 einen bis heute bestehenden Bahnanschluss mit der Zenngrundbahn nach Siegelsdorf und damit an die Hauptstrecke Nürnberg–Würzburg.

Ganz im Norden führt die Bahnstrecke Strullendorf–Schlüsselfeld (Obere Steigerwaldbahn) bei Burghaslach durch das Kreisgebiet, auf der jedoch nur noch Güter von und nach Schlüsselfeld transportiert werden. Von der heutigen Kreisstadt Neustadt aus erschloss ab 1904 eine weitere Lokalbahnlinie den Aischgrund bis Demantsfürth-Uehlfeld. Diese sogenannte Aischtalbahn wurde aber Mitte der 1990er-Jahre endgültig stillgelegt. Die Schienen wurden abgebaut und die Züge durch Omnibusse vom Neustädter Bahnhof nach Uehlfeld und zurück ersetzt. Auf Teilen der alten Trasse verläuft heute der Aischtalradweg. Das Personenzugnetz in Kreisgebiet von 117 km Länge wurde seit der jeweiligen Einrichtung also nur um 15 km reduziert:

  • 1976: Aischtalbahn von Neustadt an der Aisch nach Demantsfürth-Uehlfeld
  • 1977: Obere Steigerwaldbahn von Strullendorf über Burghaslach nach Schlüsselfeld

Der Landkreis ist an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) angeschlossen. Dieser beinhaltet die Hauptstrecke Nürnberg–Würzburg bis Kitzingen, die Nebenbahnlinien von Neustadt nach Steinach, von Siegelsdorf nach Markt Erlbach und von Steinach nach Rothenburg sowie die Hauptstrecke Treuchtlingen–Würzburg bis Uffenheim. Daneben bedienen zahlreiche VGN-Buslinien das Kreisgebiet.

Straßenverkehr

Im Westen des Landkreises läuft auf 13 km die Bundesautobahn 7 Würzburg–Ulm durch das Kreisgebiet. Im Kreisgebiet befinden sich die Anschlussstellen Bad Windsheim, Uffenheim-Langensteinach und Gollhofen. Wichtigste Straßenverbindung des Landkreises ist jedoch die Bundesstraße 8 von Nürnberg nach Würzburg. Darüber hinaus verlaufen durch den Landkreis die B 13 von Ansbach nach Würzburg sowie die B 470, die an der Anschlussstelle Bad Windsheim der Bundesautobahn 7 beginnt und nach Forchheim führt. Die B 8 und die B 470 treffen sich in Neustadt an der Aisch und verlaufen durch das Stadtgebiet streckenweise parallel. Die B 13 und die B 470 kreuzen sich im Kreisgebiet bei Illesheim. Die B 286, die in Enzlar von der B 8 abzweigt und nach Schweinfurt führt, verläuft auf einem kurzen Stück ebenfalls im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Daneben sind verschiedene Staatsstraßen von regionaler Bedeutung für den Straßenverkehr, z. B. Richtung Ansbach und Richtung Erlangen. Nicht durch das Kreisgebiet aber nördlich davon am unmittelbaren Rand des Landkreises und damit in direkter Erreichbarkeit verläuft die Bundesautobahn 3 von Würzburg nach Nürnberg. Die vom Kreisgebiet aus nahste Anschlussstelle ist Schlüsselfeld.

Luftverkehr

Neustadt an der Aisch hat einen kleinen Flugplatz für Motorflug und Segelflug. Die asphaltierte Piste ist 600 Meter lang, ganzjährig befliegbar und für einmotorige Kleinflugzeuge und Segelflugzeuge geeignet.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[1])

Städte

  1. Bad Windsheim (12.038)
  2. Burgbernheim (2980)
  3. Neustadt a.d.Aisch (12.317)
  4. Scheinfeld (4702)
  5. Uffenheim (6169)

Märkte

  1. Baudenbach (1221)
  2. Burghaslach (2505)
  3. Dachsbach (1777)
  4. Emskirchen (6089)
  5. Ippesheim (1132)
  6. Ipsheim (2145)
  7. Markt Bibart (1939)
  8. Markt Erlbach (5688)
  9. Markt Nordheim (1150)
  10. Markt Taschendorf (1029)
  11. Marktbergel (1620)
  12. Neuhof a.d.Zenn (2101)
  13. Obernzenn (2733)
  14. Oberscheinfeld (1270)
  15. Sugenheim (2325)
  16. Uehlfeld (3032)

Gemeinden

  1. Diespeck (3706)
  2. Dietersheim (2109)
  3. Ergersheim (1138)
  4. Gallmersgarten (799)
  5. Gerhardshofen (2555)
  6. Gollhofen (815)
  7. Gutenstetten (1394)
  8. Hagenbüchach (1241)
  9. Hemmersheim (689)
  10. Illesheim (931)
  11. Langenfeld (1036)
  12. Münchsteinach (1425)
  13. Oberickelsheim (695)
  14. Simmershofen (959)
  15. Trautskirchen (1317)
  16. Weigenheim (1010)
  17. Wilhelmsdorf (1325)

Gemeindefreie Gebiete (2,74 km²)

  1. Osing (2,74 km²)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Burgbernheim
    mit den Mitgliedsgemeinden Burgbernheim (Stadt), Gallmersgarten, Illesheim und Marktbergel (Markt)
  2. Diespeck
    mit den Mitgliedsgemeinden Baudenbach (Markt), Diespeck, Gutenstetten und Münchsteinach
  3. Hagenbüchach-Wilhelmsdorf
    mit den Mitgliedsgemeinden Hagenbüchach und Wilhelmsdorf
  4. Neuhof an der Zenn
    mit den Mitgliedsgemeinden Neuhof an der Zenn (Markt) und Trautskirchen
  5. Scheinfeld
    mit den Mitgliedsgemeinden Langenfeld, Markt Bibart (Markt), Markt Taschendorf (Markt), Oberscheinfeld (Markt), Scheinfeld (Stadt) und Sugenheim (Markt)
  6. Uehlfeld
    mit den Mitgliedsgemeinden Dachsbach (Markt), Gerhardshofen und Uehlfeld (Markt)
  7. Uffenheim
    mit den Mitgliedsgemeinden Ergersheim, Gollhofen, Hemmersheim, Ippesheim (Markt), Markt Nordheim (Markt), Oberickelsheim, Simmershofen, Uffenheim (Stadt) und Weigenheim

Bildung und Freizeit

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung - Einwohnerzahlen

Weblinks


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