- Friedenskirche (Jauer)
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Die evangelische Friedenskirche „Zum Heiligen Geist“ (polnisch Kościół Pokoju p.w. Świętego Ducha) in Jawor (deutsch Jauer) gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Schlesien. Sie befindet sich seit dem Jahre 2001 auf der Welterbe-Liste der UNESCO.
Zu den Beschlüssen des Westfälischen Friedens im Jahr 1648 gehörte die Erlaubnis für die schlesischen Protestanten, drei Kirchen zu bauen: in Glogau, Jauer und Schweidnitz. Allerdings musste eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllt werden: Steine und Ziegel waren als Baumaterial verboten, es durften nur Holz, Lehm und Stroh verwendet werden. Die Kirchen mit Türmen oder Glocken zu versehen war ebenfalls nicht gestattet. Als Standorte kamen nur unattraktive Plätze außerhalb der Stadtmauern in Frage. Die Gebäude mussten innerhalb eines Jahres fertig gestellt werden. Die Baukosten hatten die Gemeinden zu tragen.
Die Kirche in Jawor wurde in den Jahren 1654 bis 1655 nach einem Entwurf des Breslauer Architekten Albrecht von Saebisch (1610–1688) gebaut. Die Länge beträgt 43,5 m, die Breite 14 m, die Höhe 15,7 m, die Fläche ca. 1180 m². Die Kirche fasst ca. 5.500 Personen.
Die Malereien im Inneren sind ein Werk von Georg Flegel und sind in den Jahren 1671–1681 entstanden. Die Motive der mehr als 200 Bilder entstammen zumeist der Bibel. An der zweiten Empore sind 72 Szenen aus dem Neuen Testament dargestellt, an der vierten sind es 71 aus dem Alten Testament. Jedem Bild ist ein Bibelspruch beigegeben. Die beiden restlichen Emporen sind hauptsächlich mit Wappendarstellungen des Adels aus dem Umkreis von Jawor bemalt.
Die Kanzel aus dem Jahr 1670 ist ein Werk von Matthäus Knote aus Liegnitz. Der Altar von Martin Schneider entstammt dem Jahr 1672.Die erste Orgel von J. Hoferichter aus Liegnitz entstammte dem Jahr 1664. Sie war mangelhaft, daher wurde sie in den Jahren 1855–1856 durch eine neue Orgel von Adolf Alexander Lummert aus Breslau ersetzt. Diese wurde in den Jahren 1899, 1937 und ab 2002 ausgebaut und renoviert.
Am Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Glockenturm angebaut, nachdem dies aufgrund der Altranstädter Konvention 1707 vom Kaiser als schlesischem Landesherrn gestattet wurde.Die evangelische Kirchengemeinde in Jawor zählt gegenwärtig ca. 40 Personen, daher wird die Kirche mit der finanziellen Unterstützung aus Deutschland unterhalten. Es besteht eine Partnerschaft mit der ev. Friedenskirche in Offenbach am Main.
Literatur
- Izabella Gawin, Dieter Schulze, Reinhold Vetter: Schlesien: Deutsche und polnische Kulturtraditionen in einer europäischen Grenzregion. DuMont-Kunst-Reiseführer. Köln: DuMont 1999, ISBN 3-7701-4418-X, S. 129-132.
- Parafia Ewangelicko-Augsburska Jawor (Hrsg.): Jawor. Kościół Pokoju. Jauer. Die Friedenskirche. Jauer (?)
Weblinks
- Die Stadt Jawor: „Ewangelicki kościół pw. Świętego Ducha“ (deutsch, polnisch)
- "Forum Polskich Miast i Miejsc UNESCO" (polnisch)
- "Die Orgel der evangelischen Friedenskirche in Jauer"
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51.05413055555616.195830555556Koordinaten: 51° 3′ 15″ N, 16° 11′ 45″ O
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