Von Nimptsch

Von Nimptsch

Nimptsch ist der Name eines schlesischen Uradelsgeschlechts.

Es soll von einem Bruder des Clemens (um 994 Bischof von Kruszwica in Großpolen) abstammen und gehörte zum polnischen Wappenstamme Bończa.

Der erste schlesische Nimptsch kaufte im 12. Jahrhundert das Gut Alt-Nimptsch, neben dem gleichnamigen Städtchen Nimptsch (poln. Niemcza) gelegen. Johann von Nimptsch war 1334 Domherr in Breslau und begleitete 1353 die Prinzessin Anna von Schweidnitz nach Prag zur Heirat mit Kaiser Karl IV.

Bis zum 15. Jahrhundert besaßen die Nimptsch die Herrschaften Schmiedeberg und Warmbrunn im Vorland des Riesengebirges, die später an die Schaffgotsch verkauft wurden.

Im 17. Jahrhundert war Johann Friedrich von Nimptsch Landeshauptmann der Herzogtümer Schweidnitz und Jauer. Er war maßgeblich an der Errichtung der Friedenskirche in Jauer beteiligt, wo eine prächtige Loge an die Familie erinnert. 1660 wurden die Nimptsch zu Freiherren und 1699 zu Grafen erhoben.

Im 18. Jahrhundert waren die Nimptsch Grundherren von Hohenfriedeberg und gehörten nach 1741 zur katholischen Adelsopposition gegen die preußische Herrschaft.

1794 ließ Günter Carl Albrecht von Nimptsch das barocke Schlösschen „Jochhöh“ in Pesterwitz bei Dresden erbauen.

Bekanntheit erlangte im 19. Jahrhundert Léocadie von Nimptsch (1802-1867), geb. v. Gilgenheim, die als Gattin des Offiziers Karl Friedrich v. Nimptsch auf ihrem schlesischen Gut Jäschkowitz einen Kreis von Künstlern und Staatsmännern um sich versammelte. Heinrich Laube war hier in den 1830er Jahren Hauslehrer, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verliebte sich 1833 unglücklich in die schöne und geistreiche Léocadie. Sie war durch ihre Tochter Marie (1820-1897) Großmutter der Salonière Marie von Schleinitz, geb. v. Buch, und des Politikers Hermann Fürst von Hatzfeldt-Trachenberg.

Die Familie zog im 19. Jahrhundert nach Mähren, wo sie um 1869 im Mannesstamme erlosch.

Literatur


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