Friedrich Leibbrandt

Friedrich Leibbrandt

Friedrich Leibbrandt (* 16. Juli 1894 in Karlsruhe; † 16. Januar 1960 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Chemiker und SPD-Politiker.

Tätigkeit als Chemiker

Er war ein Sohn des Beamten Julius Leibbrandt und Lina Malmsheimer. Nach dem Besuch der Oberrealschule in Karlsruhe erfolgte das Chemiestudium in Deutschland und Frankreich mit dem Abschluss der Promotion an der Universität Freiburg. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Alkaloidchemie sowie über chemotherapeutische, pflanzen- und tierpsychologische Untersuchungen. Aus diesen Arbeiten resultierten viele Patente, die zu technischer Ausführung in der Medizin kamen.

Leibbrandt nahm als Offizier am Ersten Weltkrieg teil, aus dem er schwer verwundet zurückkehrte.

Nach der Heirat mit Dr. Alice Italiener, der Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Berlin, die ebenfalls Chemikerin war, gründeten beide die Leibbrandt & Co., GmbH, Chemische Fabrik Freiburg i.Baden. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 war die Fortführung des Unternehmens zusehends schwieriger, doch die zahlreichen Versuche einer Emigration scheiterten.

Politische Funktionen

Im Oktober 1946 wurde Leibbrandt für die SPD Mitglied der Kreisversammlung Freiburg im Breisgau. Seit der Wahl am 18. Mai 1947 gehörte er auch dem Badischen Landtag, dem ersten freigewählten Parlament des Landes Baden, an. Am 4. September 1951 legte er sein Mandat nieder.

Am 1. Januar 1946 wurde Leibbrandt Wirtschaftsminister des Landes Baden. Im Zuge einer Neugliederung der Ministerressorts war er seit dem 6. August 1947 Minister für Wirtschaft und Arbeit. In diesem Amt wirkte er maßgeblich am Wiederaufbau von Baden mit, vor allem im Wohnungsbau. Nach dem Rücktritt (sein Nachfolger wurde am 23. Januar 1948 Dr. Eduard Lais) arbeitete Leibbrandt weiterhin im Ministerium, später war er Leiter des Landesgewerbeamtes.

1952 wanderte Leibbrandt nach Brasilien aus, wo er in der Privatwirtschaft tätig war.

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