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Albertsee Geographische Lage DR Kongo, Uganda (Ostafrika) Zuflüsse Viktoria-Nil, Semliki Abfluss Albert-Nil Städte am Ufer Butiaba Daten Koordinaten 1° 41′ N, 30° 55′ O1.675277777777830.923333333333619Koordinaten: 1° 41′ N, 30° 55′ O Höhe über Meeresspiegel 619 m Fläche 5.347 km² Länge 160 km Breite 30 km Volumen 132 km³ Maximale Tiefe 48 m Mittlere Tiefe 25 m Der Albertsee (Lake Albert), liegt in Afrika auf der Grenze von Uganda zur Demokratischen Republik Kongo.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Daten
Der Albertsee liegt östlich der großen Zentralafrikanischen Schwelle und westlich des weitläufigen Uganda-Hochlands. Er ist Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs, direkt nördlich des Ruwenzori-Gebirges. Er hat eine maximale Länge von 170 km und eine maximale Breite von 30 km. Im Westen befinden sich die Blauen Berge des Ostkongo.
Die Wasseroberfläche des 5.347 km² großen Sees liegt auf 619 m; in vorgeschichtlicher Zeit soll sie bei 915 m gelegen haben: Die Bildung des obig genannten Grabens führte dazu, dass sich die Kontinentalplatten auseinander bewegten und die Grabensohle absank.
Der sehr fischreiche Albertsee wird unter anderem von zwei wichtigen Zuflüssen gespeist: Dies sind der Viktoria-Nil, der vom südöstlich liegenden Viktoriasee kommt, und der Semliki, der vom rund 150 km weiter südlich liegenden Eduardsee heranfließt. Sein Abfluss ist der Albert-Nil, der den See als Teil des Weißen Nils am Nordende verlässt.
Im Nordosten grenzt er an den Murchison Falls National Park an, im Süden an das Semliki Wildschutzgebiet.
Fauna
Der Albertsee wird von 46 Fischarten bewohnt, von denen sieben endemisch sind, d.h. sie kommen nur hier vor. Vier der endemischen Arten sind Buntbarsche aus der Gattung Haplochromis. Die nicht endemischen Arten teilt der Albertsee mit dem Nil und seinen Nebenflüssen. Außerdem wurden vier endemische Weichtiere entdeckt, eine Muschel und drei Schneckenarten. [1] Der kommerzielle Fischfang beschränkt sich auf drei Arten, die beiden Salmlerarten Alestes baremose und Hydrocynus forskahlii und auf den Nilbarsch (Lates niloticus) [2].
Geschichte
Der See wurde 1864 von den Briten Samuel White Baker und seiner späteren Ehefrau Florence für die westliche Welt entdeckt. Zu Ehren des damaligen Prinzgemahls der Königin Victoria von Großbritannien, Prinz Albert, gab er ihm den Namen Albertsee.
In den 1930er Jahren war Butiaba ein geschäftiger Fischereihafen und wichtige Relaisstation auf der britischen Flugbootlinie von Kairo nach Kapstadt. Zwischen Ntoroko und Butiaba war ein Fährverkehr eingerichtet. Hier wurden 1951 auch die Außenaufnahmen zum Kultfilm African Queen mit Katharine Hepburn und Humphrey Bogart gedreht. Bei den schweren Überschwemmungen von 1962 wurden die Fähre und die Hafenanlagen nahezu völlig zerstört und danach nicht wieder aufgebaut.
1973 wurde der See vom kongolesischen Diktator Mobutu Sese Seko nach sich selbst benannt, nach dessen Sturz 1997 verschwand dieser Name aber schnell.
Gegenwart
In Butiaba existiert eine Fischfabrik, die ganz Uganda beliefert. In anderen kleinen Orten am See wird nur für den lokalen Bedarf gefischt. Die Salzgewinnung am Seeufer wurde in den 1980er Jahren aufgegeben. Am Südrand des Sees wurden seit 2001 Ölvorkommen entdeckt, die seit 2006 von den Unternehmen Hardman Petroleum und Heritage Oil erschlossen und zur Ölförderung vorbereitet werden.
Die Erdölfunde führten im Juli 2007 zu Grenzstreitigkeiten zwischen Unganda und der Demokratischen Republik Kongo. Bei Feuergefechten starben mehrere Menschen, darunter ein britischer Geologe. Die am Südende des Sees gelegene kleine Insel Rukwanzi wurde von kongolesischen Soldaten besetzt. Trotz einer Vereinbarung beider Staaten zur friedlichen Lösung des Konflikts kam es in der Folge wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen auf dem See. Der genaue Grenzverlauf ist weiterhin umstritten.
Literatur
- Andrew Roberts: Ugandas Great Rift Valley. New Vision, Kampala 2006, ISBN 9970-11-300-3
Einzelnachweise
- ↑ Petru Banaescu: Zoogeography of Fresh Waters. Seite 1138, AULA, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89104-480-1
- ↑ FAO Information on Fisheries Management in the Democratic Republic of the Congo
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