Friedrich Schüler

Friedrich Schüler
Friedrich Schüler

Friedrich Schüler (* 19. August 1791 in Bergzabern; † 26. Juni 1873 in Metz) war ein Jurist und demokratischer Politiker.

Friedrich Schüler wurde in Bergzabern als Sohn des Lehrers Elias Schüler geboren. Er begann sein Jurastudium an der Universität Straßburg. Am 28. April 1812 ließ er sich an der Universität Göttingen einschreiben. Nach seinem Studienabschluss ließ er sich als Advokat in Zweibrücken nieder.

1831 wurde er in die Bayrische Ständekammer gewählt. Hier war er im Budgetausschuss tätig, einer Keimzelle der republikanischen Opposition.

Inhaltsverzeichnis

Deutscher Preß- und Vaterlandsverein

Nach Zweibrücken zurückgekehrt fand zu seinen Ehren am 29. Januar 1832 ein Fest statt (1. Schülerfest), auf dem angeregt von Wirth der Deutsche Preß- und Vaterlandsverein gegründet wurde. Ziel der Organisation war die Unterstützung der freien Presse. Sein provisorisches Zentralkomitee bestand aus Schüler, Ferdinand Geib und Joseph Savoye. In der Folgezeit bildeten sich in vielen deutschen Städten Lokalkomitees des Vereins

Aber bereits am 1. März wurde der Verein von der Bayrischen Regierung verboten. Schüler, Geib und Savoye legten gegen das Verbot Rechtsmittel ein. Gegen die Aufforderung der Regierung in diesem Zusammenhang eine Erklärung über die Nichtzugehörigkeit zu "geheimen Verbindungen" zu unterschreiben, wie dies bereits bei Staatsdienern verlangt wurde, verwahrte sich Schüler in einem Artikel in der "Deutschen Tribüne". Da Schüler die Erklärung nicht unterschrieb, wurde er im Dezember 1832 aus der bayrischen Anwaltsliste entfernt.

Das Hambacher Fest und Schülers Emigration

Bereits auf dem "1. Schülerfest" im Januar hatte Siebenpfeiffer den Plan eines großen Nationalfestes vorgestellt. Am 6. Mai 1832 wurde in Zweibrücken das 2. Schülerfest durchgeführt. Mittlerweile lag der Aufruf Siebenpfeiffers "Der Deutschen Mai" für ein "Volks-und Nationalfest" am 27. Mai vor. Zwei Tage nach dem Zweibrücker Treffen wurde das geplante Fest durch den neuen bayrischen Generalkommissar Freiherr von Andrian-Werburg verboten und für Neustadt und Umgebung ein Aufenthaltsverbot angeordnet.

Gemeinsam mit Savoye und Geib erstellte Schüler am 11. Mai ein Rechtsgutachten, in dem das Verbot des Hambacher Festes durch die Regierung als ungesetzlich nachgewiesen wurde. Am 17. Mai sah sich der Generalkommissar gezwungen, sein Verbot zu widerrufen. Nach diesem Erfolg erneuerten die Demokraten ihre Einladung.

Schüler nahm am Fest teil und hielt seine Rede am Nachmittag des 2. Festtages. Am 15. Juni wurde der Generalkommissar durch die Regierung angewiesen, die Redner des Festes als Hochverräter verhaften zu lassen.

Der drohenden Verhaftung entzog sich Schüler dadurch, dass er sich nach Sainte-Ruffine, einem kleinen Ort in der Nähe von Metz, auf das Landgut seiner in Frankreich begüterten Ehefrau Anatholie Salmon begab.

Schüler als Parlamentsmitglied

Vom 18. Mai 1848 bis zum Ende des Rumpfparlaments am 18. Juni 1849 war Schüler als Abgeordneter für Lauterecken Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Ab dem 6. Juni 1849 war er für wenige Tage als Innenminister Mitglied der machtlosen und nur formal existierenden Reichsregentschaft.

Schon 1831 war Schüler Mitglied der bayerischen Ständeversammlung. 1849 wurde er Abgeordneter des bayerischen Landtags.

Revolutionsteilnahme und Exil

1849 nahm Schüler weder an der Reichsverfassungskampagne noch am pfälzischen Aufstand teil. Dennoch wurde er wegen Hochverrats angeklagt und in Abwesenheit zum Tod verurteilt. Wieder flüchtete er nach Lothringen, wo er sich entweder auf seinem Landgut in Ste. Ruffine oder in seinem Haus in der Metzer Innenstadt aufhielt. Die bayerische Regierung erließ in der Folge ein Gesetz, das explizit Friedrich Schüler von jedweder Amnestierung kategorisch ausschloss. Eine Rückkehr nach Deutschland oder gar in die deutsche Politik kam für Schüler nicht mehr in Frage. Bis zu seinem Tod blieb er im lothringischen Exil. Sein Grab hat sich auf dem Friedhof an der katholischen Kirche in Ste. Ruffine bis heute erhalten.

Literatur

  • Andreas Gestrich (Hg.): Friedrich Schüler (1791-1873) - "Ein vornehmer, stolzer Republikaner", Sigmaringen 2004 (= Schriften der Siebenpfeiffer-Stiftung, Bd.7)

Weblinks


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