- Friedrich Vieweg
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Johann Friedrich Vieweg (* 11. März 1761 in Halle (Saale); † 25. Dezember 1835 in Braunschweig) war ein deutscher Verleger und Gründer des Vieweg Verlags.
Inhaltsverzeichnis
Jugend und Lehrzeit
Friedrich Vieweg wurde als Sohn des Schneidermeisters Johann Valentin Vieweg († 1785), der später eine Stärkefabrik besaß, und seiner Frau Johanne Sophie, geb. Bechbach († 1785), in Halle an der Saale geboren. Dort besuchte er die lateinische Schule der Waisenhausstiftung und dann das Gymnasium. Entgegen dem Wunsch seiner Eltern fühlte er keine Neigung, Theologie zu studieren.
Nachdem er eine Handelslehre in Magdeburg abgebrochen hatte, veranlasste die Bekanntschaft mit Friedrich Nicolai ihn zu einer Buchhandelslehre in der Halleschen Waisenhausbuchhandlung. Im Anschluss trat er als Gehilfe in die Buchhandlung Bohn in Hamburg ein, wo er unter anderen den Philanthropen Joachim Heinrich Campe und dessen Tochter Charlotte, seine spätere Ehefrau, kennenlernte.
Verlagsgründung in Berlin
Nachdem Friedrich Vieweg 1784 in den Berliner Buchhändler Mylius krankheitshalber vertreten und nach dessen Tod dessen Buchhandlung abzuwickeln hatte, gründete er hier 1786 ein eigenes Verlagsgeschäft, das sich sehr günstig entwickelte. Sein bekanntestes Verlagswerk war Goethes lyrisches Epos Hermann und Dorothea. Auch Campes „Robinson der Jüngere“ erschien bald in Viewegs Verlag und war noch 100 Jahre später ein gängiger Artikel.
Tätigkeit in Braunschweig
Am 17. Oktober 1795 heiratete Vieweg Campes einzige Tochter Charlotte (die „Lotte“ im Robinson). Campe wohnte inzwischen in Braunschweig, das Herzog Karl Wilhelm Ferdinand durch die Gründung einer Buchhändlermesse und -börse zum Mittelpunkt des deutschen Buchhandels machen wollte. Da Vieweg dazu einige Vorschläge beitrug, siedelte er auf Wunsch des Herzogs im Frühjahr 1799 ganz nach Braunschweig über. Der Herzog unterstützte ihn darin unter anderem, indem er ihm das Grundstück des baufälligen Theaters für das heutige Vieweghaus am Burgplatz schenkte.
Vieweg kaufte zudem Campes Schulbuchhandlung, die dieser 1786 durch Ankauf der Waisenhausbuchhandlung begründet hatte, und um Pfingsten 1799 die Druckerei von Ernst Wilhelm Gottlieb Kircher, der nach Goslar verzog. Nach der Vertreibung des Herzogs litt in der napoleonischen Zeit auch das Verlagsgeschäft des als „Günstling“ verdächtigten Vieweg, und er konzentrierte sich auf die Erweiterung der Druckerei um eine Schriftgießerei und eine Spielkartenfabrik. Zudem legte er Wert auf eine hohe typografische Qualität und setzte sich damit von der Konkurrenz ab.
Bereits unter der westfälischen Herrschaft nutzte Friedrich Vieweg die neuen politischen Freiheiten und engagierte sich in der Stadtverwaltung. Trotz einiger Verdächtigungen und Anschuldigungen war er auch später kommunal tätig, unter anderem als Stadtverordneter, und sein Verlagsgeschäft entwickelte sich auch günstig. 1824 plante er eine vaterländische Wochenschrift („Braunschweigische Hauschronik“), die dann aber nicht zustande kam, und von Januar 1826 bis 1828 gab er das „Mitternachtblatt für gebildete Stände“ unter Adolf Müllner heraus, das aber wegen Meinungsverschiedenheiten in Niedmann’s Verlag in Wolfenbüttel überging.
Tod und Nachfolge
Friedrich Vieweg starb am 25. Dezember 1835 mit 74 Jahren, seine Frau Charlotte im Jahr zuvor am 22. Juli 1834.
Die Verlagsbuchhandlung Friedrich Vieweg und Sohn ging auf den ältesten Sohn Eduard Vieweg (1797−1869) über, der bereits seit 1825 Teilhaber war. Friedrich Vieweg junior (1808−1888) gründete 1837 in Paris eine eigene Verlagsbuchhandlung, und eine der Töchter, Blanca, heiratete den Verlagsbuchhändler Georg Westermann.
Literatur
- Paul Zimmermann: Vieweg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 689–693.
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