Friedrich Theodor von Frerichs

Friedrich Theodor von Frerichs
Friedrich Theodor von Frerichs

Friedrich Theodor von Frerichs (* 24. März 1819 in Aurich; † 14. März 1885 in Berlin), war ein deutscher Internist und Augenarzt. Er gilt als Begründer der experimentellen Klinischen Medizin.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Frerichs studierte Medizin an der Universität Göttingen von 1838 bis 1841. Nach seiner Promotion arbeitete er vier Jahre als Augenarzt in Aurich, kehrte aber 1846 nach Göttingen zurück, wo er sich habilitierte und sich mit physiologisch-chemischen Untersuchungen befasste. 1850 folgte er einem Ruf an die Universität Kiel, 1852 an die Universität Breslau und schließlich 1859 als Nachfolger von Johann Lukas Schönlein an die Charité in Berlin, wo er Direktor der Ersten Medizinischen Klinik wurde. Paul Ehrlich war dort von 1878 bis 1885 sein Assistent.[2]

Schwerpunkte Frerichs Forschungstätigkeit waren Stoffwechselvorgänge der Leber und Nieren, entsprechende Erkrankungen und deren Diagnostik. Bernhard Naunyn, einer seiner Schüler, beschrieb ihn als selbstbewusst und unerschütterlich. Frerichs starb nach einigen Angaben an einem Schlaganfall, nach Angabe seines Assistenten Krönig an einer Überdosis Opium.[3]

Nach ihm wurde der von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin verliehene Theodor-Frerichs-Preis benannt. Zu seinen Ehren sind in den Medizinischen Abteilungen der Universitätskliniken Heidelberg (Ludolf-Krehl-Klinik) und Freiburg kardiologische Stationen nach Frerichs benannt.

In seinem Berliner Wohnhaus befindet sich heute die Schweizerische Botschaft in Berlin.

Einzelnachweise

  1. Axel C. Hüntelmann: Paul Ehrlich: Leben, Forschung, Ökonomien, Netzwerke, Göttingen: Wallstein, 2011, ISBN 978-3-8353-0867-1, S. 45.
  2. Axel C. Hüntelmann: Paul Ehrlich: Leben, Forschung, Ökonomien, Netzwerke, Göttingen: Wallstein, 2011, ISBN 978-3-8353-0867-1, S. 45.
  3. Axel C. Hüntelmann: Paul Ehrlich: Leben, Forschung, Ökonomien, Netzwerke, Göttingen: Wallstein, 2011, ISBN 978-3-8353-0867-1, S. 71.

Werke

  • De polyporum structura penitiori. Göttingen 1843.
  • Untersuchungen über Galle in physiologischer und pathologischer Beziehung. Göttingen 1845.
  • Commentatio de natura miasmatis palustris. Habilitation, Göttingen 1845.
  • Über Gallert- und Colloidgeschwülste. 1847.
  • Über das Mass des Stoffwechsels, sowie über die Verwendung der Stickstoffhaltigen und stickstoffreien Nahrungsstoffe. In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin, Leipzig 1849.
  • Ueber Hirnsklerose. In: Archiv für die gesammte Medicin, Jena, Bd. 10, 1849, S. 334-350.
  • Die Bright’sche Nierenkrankheit und deren Behandlung. Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1851.
  • Über den Diabetes. Berlin 1884.

Literatur

Weblinks


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