- Fulacht Fiadh
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Burnt Mound (engl. für verbrannter Hügel), Deer Roast (Hirschbräter), Ancient cooking place oder gälisch Fulacht fiadh (in verschiedenen Schreibweisen), bezeichnet auf den Britischen Inseln, einschließlich der Orkneys (Hawell, Liddle Burnt Mound) und der Shetlandinseln (Ness of Sound, Bressay) Fundplätze aus der Bronzezeit. Sie werden als Reste von Saunen oder Kochstellen interpretiert.
Allein in Schottland sind 1.600 derartige Plätze registriert.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Normalerweise bestehen sie aus einem hufeisenförmigen Haufen von feuergerötetem Bruchgestein, das mit Holzkohle und Erde vermischt ist. In Irland sind es mitunter auch als kiefer- oder halbmondförmig beschriebene, niedrige Steinmauern. Ihre lichte Weite reicht von 3 bis 20 m. Ähnliche Strukturen wurden im Nordosten Irlands unter erst neuzeitlich vom Wind umgelagerten Dünen entdeckt. Diese dort coastal dwelling sites, (Küstenwohnplätze) genannten Plätze sollen vom Neolithikum bis zum Frühmittelalter in Benutzung gewesen sein.
Im Zentrum des Steinwalles liegen meist rechteckige Tröge aus Holz oder Steinplatten. Man bringt die stets in der Nähe einer Quelle liegenden Strukturen mit Kochvorgängen in Verbindung, bei denen erhitzte, in den Wassertrog geworfen Steine das Fleisch gegart haben sollen. Aber auch die Erwärmung von Badewasser und die Nutzung als Sauna wurden ins Gespräch gebracht.
Forschung
Die Stellen wurden zuerst von Geoffrey Keating (ca. 1634) in seiner Geschichte Irlands Foras Feasa ar Éirinn erwähnt. Er beschreibt sie als Plätze, die von der Fianna bei ihren Jagden während der Sommermonate zu den Festen von Beltane (Mai) bis Samhain (November) für das Kochen von Fleisch benutzt wurden. Die ersten Anlagen wurden von der Archäologie bei Grabungen um Ballyvourney County Cork und im benachbarten Killeen erkannt. Typisch ist ein 1,8 m langer und im Mittel 1,0 m breiter rechteckiger oder trapezförmiger Trog. Im südwestlichen Teil lag ein durch aufrecht gestellte Steinplatten gefasster Herd, am anderen Ende befand sich ein sekundärer Herd. Im Nordosten lag eine steingefasste Grube von zwei Metern Länge, die sich in der Breite einseitig zum vorderen Ende hin von 1,8 m auf 0,8 m verjüngte. Sie wurde als Backofen oder Bratgrube identifiziert. Eine eventuell nicht gleichzeitige, durch Pfostenlöcher rekonstruierbare unregelmäßige Hütte enthielt Spuren die als „Blöcke des Fleischers“ bekannt wurden. Es ist interessant, dass manchmal ausgehöhlte Baumstämmer ("logboats") Teil solcher Kochstellen waren, wie in Teeronea, County Clare und Derrybrusks, County Fermanagh. Kochstellen der Art sind sehr verbreitet, wenn man Plätze wie Ballycroghan, County Down einschließt.
Beispiel Clare Island
Die bei weitem zahlreichsten prähistorischen Monumente auf der kleinen Insel Clare Island im County Mayo sind Fulachta fia oder Brandhügel. Sie sind in dieser Dichte auf keiner anderen von Irlands küstennahen Inseln zu finden. Von den ursprünglich 53 Fulachta fia überlebten 23 in intakt oder weitgehend intakt. Ihre Verteilung ist ungleichmäßig und zeigt eine Vorliebe für die östliche, der Hauptinsel zugewandte Seite. Ob das auf topographischen Faktoren zurück geht, ist unbekannt.
Datierung
Für die irischen Plätze in County Cork liegen (zum Teil durch Funde bronzener Äxte) folgende Nutzungszeiträume vor:
- Killeen (Cork), (2 Plätze) frühe Bronzezeit,
- Millstreet, mittlere Bronzezeit
- Drombeg 5. Jahrhundert n. Chr.
- In Balla, County Mayo fand sich eine Fibel der späten Bronzezeit.
Literatur
- Ò Riordáin S. P. Antiquities of the Irish Countryside 1979 ISBN 0-416-85630-6
- M. A. Hodder/L. H. Barfield (Hrsg.), Second International Burnt Mound Conference (1990, Sandwell (West Midlands): Burnt mounds and hot stone technology : papers from the Second International Burnt Mound Conference, Sandwell, 12th–14th October 1990. Sandwell (West Midlands): Sandwell Metropolitan Borough Council 1991.
- Victor Buckley (Hrsg.), Burnt offerings: international contributions to burnt mound archaeology. Dublin, Wordwell 1990.
Weblinks
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